Neue Studie: Warum die Deutschen mit der Bahn fahren | Zugreiseblog

Neue Studie: Warum die Deutschen mit der Bahn fahren

David

Hi, ich bin David, der Gründer des Zugreiseblog. Hier erfährst du alles zum Slow Traveling per Zug – egal, ob beim Interrail in Europa, Work and Travel in Australien oder beim Backpacking durch Südostasien. Du bist neu hier? Dann lies am besten, worum es in meinem Bahnblog geht.

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13 Antworten

  1. Sebastian sagt:

    Hallo David,
    vielen Dank für diesen interessanten Artikel! So sieht sie also aus, die Realität der Bahnkunden in Deutschland – eine ganz andere, als die Realität der „Bahnnerds“ in den angesprochenen Foren. Ein Stück weit macht es mich aber schon traurig, dass die klassische Bahnreisekultur immer unwichtiger zu werden scheint. Dass nur 1,7% der Bahnfahrer Kontakt mit ihren Mitreisenden suchen spricht eine eindeutige Sprache und spiegelt den gesellschaftlichen Trend zum Individualismus wider. Deinen Gedanken zur Bordgastronomie teile ich übrigens voll und ganz. Ich denke, man muss hier die einzelnen Reisendengruppen separat betrachten. Natürlich wird der preissensible Kunde, der mit 19-Euro-Sparpreisen unterwegs ist, kein Geld im Speisewagen lassen. Sehr viel eher aber wohl der 1.-Klasse-Fahrgast der zum Flexpreis reist oder gar mit einer BC100 und einen gewissen Reisekomfort schätzt. Diese zahlungskräftige und damit wichtige Kundengruppe wird man durch einen Wegfall der Bordgastronomie sicherlich nicht gerade erfreuen.
    Viele Grüße,
    Sebastian

    • David sagt:

      Hallo Sebastian,

      der richtige Mix macht es eben. Ich finde die Studie deshalb interessant, weil sie auch mal eine andere Perspektive zeigt. Eigene Vorstellungen sind eben häufig nicht das, was die Mehrheit der Menschen beschäftigt.

      Viele Grüße

      David

  2. Lars sagt:

    Hallo,

    ich lebe in Hamburg und habe 2015 mien Auto abgeschafft, weil ich es nicht brauche. Im Alltag ubd für weite Reisen nutze ich daher bevorzugt die Bahn. Die Aussage aus der Studie, dass für junge Leute der Preis ausschlaggebend ist, trifft auch auf mich zu. So bin ich letztens für 18€ (inkl. BC25) an den Bodensee gefahren. Gerade im Fernverkehr ist die Bahn da nicht zu toppen. Die 8 Stunden Fahrt schafft man zeitlich und preislich mit dem Auto nicht. Und selbst fliegen ist mit den Reise- und Wartezeiten zum/am Flughafen nicht viel schneller, aber teurer. Wo ich mit der Bahn nicht hinkomme, fährt meistens ein Bus. Man muss Reisen mit den Öffis eben nur planen. Einfach losfahren ist meistens nicht so die gute Idee, wenn man am gleichen Tag auch noch ankommen will.

  3. Freizeitpendler sagt:

    Ein paar Gedanken von einem, der jährlich 40 oder 50 Fernfahrten mit der DB absolviert.

    Das Bordbistro, noch mehr das Bordrestaurant, ist wie die Minibar eine aussterbende gastronomische Randerscheinung – die allermeisten Reisenden, laut der hier vermittelten Statistik beachtliche 93,5% aller Kunden, versorgen sich aus vielen Gründen (Preise, Angebot, Erreichbarkeit/Organisation) selber oder kaufen für den kleinen Hunger bei den Trolley-Studenten. Meinetwegen kann der Platz (immerhin stets ein ganzer Wagen) für Reisende genutzt werden, ich weinte der Sache keine Träne nach.

    Gute Verbindungen sind tatsächlich umsteigefrei, alles andere ist bei der Bahn Glücksspiel; im bahnaffinen Teil meines Freundeskreises lösen Reisevorschläge der DB-App mit Umsteigezeiten von vier oder sieben Minuten und ähnliche unrealistische Relationen immer amüsierte bis aggressive Kommentare aus.

    Mitreisende und Ruhe/Komfort: Dass Deutsche aus kultureller Gewohntheit eher zu den ruhigen Vertretern gehören, finde ich nicht schlimm – ein nettes Gespräch ergibt sich hier und da ja durchaus mal, und mehr muss auch nicht sein, schon gar nicht zwanghaft. Allerdings gibt es Reisendengruppen, die eine erhebliche Zumutung darstellen, nämlich Großgruppen, die zu Großevents reisen. Der sprichwörtliche Kegelverein, der den Waggon entert, sich breit macht und, nicht selten angeheitert, sich dann über viele Sitzreihen hinweg lauthals amüsiert, ist dabei noch die nettere Variante.
    Die üblere und wirklich abstoßende Variante dieser Sorte Mitreisender sind die sog. Fussball“fans“, die oft nicht nur grundlegende Formen der Höflichkeit missen lassen (Lautstärke, Rempeln, Pöbeln, Dreck), sondern sich oft genug über zentrale Regeln der Sicherheit (Toiletten und Übergänge zwischen Waggons als Raucherräume) hinwegsetzen und nicht selten sogar zu strafrechtlich relevanten Tatbeständen (sexuelle Belästigung und Beleitung und andere Formen von Diskrikimierung) neigen. Sobald solche Klientel droht (ich halte dazu die Spielpläne der einschlägigen Ligen im Auge), fahre ich nach einigen hässlichen Erlebnissen (bei denen die Bahn sich ebenfalls nie mit Ruhm bekleckert hat) zu den Auf- und Abtriebzeiten dieser Horden nicht mehr mit der Bahn – ich bezahle nicht dafür, von solchen Gestalten über Stunden belästigt zu werden. Wer mir erklären will, dass die meisten „Fans“ sich stressfrei verhalten, dem empfehle ich zwecks Realitätsabgleich ein paar längere Mitfahrten zu den einschlägigen Reisezeiten.

    • Daniel sagt:

      Nicht alle Fussballfans ünter Generalverdacht stellen! Die von Dir beschriebenen Horden gibt es ohne Frage wirklich, allerdings zum größten Teil eher in Regionalzügen als im Fernverkehr. Diese Züge würde auch ich meiden! Allerdings gibt es auch normale Menschen die zum Fussball fahren, darunter würde ich mich zählen. Ich fahre zu fast jeden Auswärtsspiel von Leipzig aus mit dem ICE in der 1. Klasse und lasse pro Spieltag geschätzte 50€ beim APS weil ich einfach zu faul bin mir vorher was zu kaufen und ich das Bordrestaurant/ Bistro nicht überteuert finde. Zum Spiel in Darmstadt waren wir z.B. zehn Leute in der 1. Klasse die zum Fussball gefahren sind! Also es gibt solche und solche!

      Viele Grüße aus Leipzig
      Daniel

      • Freizeitpendler sagt:

        Dass es auch nette und freundlche Fussballfans mit Manieren gibt, freut mich und weiß ich, verhindert allerdings nicht, dass sich andere „Fans“ auf das Hässlichste daneben benehmen, insofern ist dieser Hinweis leider irrelevant. Es ist in allen Fahrzeugtypen des ÖPNV (und generell sowieso in jeder Umgebung) abstoßend, was diese Gestalten anstellen, ich weiß nicht, wieso da Unterschiede gemacht werden sollten.

        Meine Erlebnisse hatten ich (und Freunde, und leider auch Freundinnen, die unter Gewaltandrohungen besonders leiden) übrigens in IC und ICE der DB, dort allerdings in der 2. Klasse, da sammelt sich dieser *Ausdruck freiwillig zensiert* gerne in einigen Wagen, um die dann zu vereinnahmen. HKX meide ich seit einem speziellen Vorfall übrigens konsequent, da geht es nach meinen Beobachtungen noch vogelfreier und gesetzloser zu.

      • Moritz sagt:

        Da ich mich schon immer gerne für züge interresiert hab und ich immer gerne mit der bahn verreise

  4. Heiko sagt:

    Danke für diesen Beitrag, ich habe ihn gerne gelesen – allerdings bin ich der Meinung, dass die Fragestellung nicht zielführend war, bzw. zu falschen Schlüssen führt.
    Dies würde ich insbesondere an der Frage der „Pünktlichkeit“ festmachen: Für alle Betrachtungen muss vorausgesetzt sein, dass die vom Anbieter gemachten Versprechungen eingehalten werden. Was etwa ist der Punkt “ Verbindung“ wert, wenn diese Aufgrund von Verspätungen nicht gehalten werden kann?
    Oder provokativ das Gegenteil formuliert: Es scheint keiner in der Umfrage „körperliche Unversehrtheit“ genannt. Kann ich das so deuten, dass die Mehrheit der Reisenden einverstanden wäre von Mitreisenden vermöbelt zu werden, solange der Preis stimmt?
    Dies gilt für mich auch bei anderen genannten Punkten – irgendwie stehen sie auf verschiedenen Skalen, so dass ich den Vergleich wenige ergiebig finde.
    Interessant finde ich aber, dass (soweit ich es sehen kann) _nicht_ die Verfügbarkeit von WLAN oder einem guten Handyempfang genannt wurde. Oder zählt das für einzelne zu „Komfort“…?

    • David sagt:

      Hallo Heiko,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich stimme dir zu, dass die Fragestellung nicht unbedingt ideal ist. Vor allem, wenn man sich für nur einen Punkt entscheiden muss. Meist sind ja mehrere Faktoren wichtig für die Wahl des Verkehrsmittels.

      Ich sehe gerade, dass wohl WLAN und Bordgastronomie irgendwie zusammengefasst wurden und dann zusammen 6,5 Prozent ergeben. Hatte ich überlesen und nur auf das Bordrestaurant bezogen. Richtig ist also: Bordrestaurant und WLAN nennen insgesamt 6,5 Prozent als entscheidenden Faktor für Bahnfahrten.

      Viele Grüße

      David

  5. Deniz sagt:

    Voll ausgedachte Studie.
    Immer weniger Menschen fahren mit der Bahn.
    Es ist sehr teuer. Alle steigen aufs Auto da es sich mehr lohnt.
    Vllt wenn bald andere Anbieter auf die Gleise kommt wird sich bahn fahren viel mehr lohnen.

  6. Roman sagt:

    Hallo David,
    Wir haben deinen Artikel bei der Arbeit für ein Schulprojekt im Internet gefunden und würden gerne deine Diagramme, sowie andere Informationen aus dem Text benutzen. Wir wollten deswegen fragen, ob du auch verlässliche Quellen nachweisen kannst und ob es überhaupt in Ordnung wäre, die Diagramme zu nutzen.

    Wir freuen uns auf die Antwort,

    Roman

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