Deutsche Bahn: Bordrestaurant darf nicht sterben | Zugreiseblog

Lasst das Bordrestaurant der Deutschen Bahn in Ruhe!

David

Hi, ich bin David, der Gründer des Zugreiseblog. Hier erfährst du alles zum Slow Traveling per Zug – egal, ob beim Interrail in Europa, Work and Travel in Australien oder beim Backpacking durch Südostasien. Du bist neu hier? Dann lies am besten, worum es in meinem Bahnblog geht.

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29 Antworten

  1. Faldrian sagt:

    Ich fahre seit vielen Jahren Bahn in Fernzügen und habe z.B. letztes Jahr über 27.000 km in IC und ICE zurückgelegt, bin aber noch nie auf die Idee gekommen, das Bordrestaurant wahrzunehmen. Für mich ist das nur „dieser Wagen, der 1. Klasse von 2. Klasse trennt“.
    Dabei habe ich gar nicht gegen den Wagen, man muss den Service ja nicht benutzen, wenn einem nicht danach ist. Meistens habe ich was zu Essen dabei oder hole mir beim Umsteigen etwas am Bahnhof – da bin ich flexibel und kann die ganze Fahrt an meinem Platz bleiben ohne meine Sachen durch die Gegend zu schleppen oder alleine zu lassen.

    Der Vergleich mit dem Ausbau der Toiletten ist Quatsch, aber ich hoffe das dürfte schon beim Schreiben klar gewesen sein (Grundbedürfnisse bzw. Hygiene ist nicht mit „Ich möchte etwas Essen“ zu vergleichen. Versagt das eine, hat man Hunger – versagt das andere, leidet der ganze Zug, wenn jemand sich in die Hosen macht).

    Querfinanzieren: Ich finanziere auch diese Bahn-Bonus-Dinge und den ganzen anderen Promotion-Krempel mit, was absolut nicht nötig wäre – und ich nehme es hin. Ich muss doch nicht als Fahrgast versuchen den Betrieb zu Managen, dafür gibt es Entscheider, deren Job es ist, das Image / Angebot der Bahn optimal zu gestalten. Wenn günstige Preise gerade der Weg sind, okay. Wenn umfangreiches Serviceangebot deren Meinung nach die Leute in die Züge lockt, auch okay.

    (Dass Leute einen Zug buchen, nur damit sie darin essen können… das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Ich will maximal bequem von A nach B – und wenn ich der Typ für Dinieren dabei bin, nehme ich das Restaurant wahr.)

    • David sagt:

      Natürlich soll das Toilettenbeispiel nur die Absurdität der wirtschaftlichen Betrachtung („Bahn verbrennt Geld!“) jedes einzelnen kleinen Service-Details aufzeigen. In München gibt es beispielsweise keine Toiletten in den S-Bahnen. Da findest du auch Umläufe von knapp zwei Stunden. Wer muss, muss halt an einer Haltestelle raus (und hoffen, dass es dort Toiletten gibt). Beim ICE heißt es dann einfach, etwas länger durchhalten.

      Übrigens: Wenn du Essen selbst dabei hast, verursachst du mitunter auch Reinigungskosten…

      • Faldrian sagt:

        Joa, wobei du aus einem Fernreisezug mit Zugbindung nicht einfach raus kannst, ohne, dass du Probleme bekommst (Ticket verfällt, einige Bahnhöfe haben gar keine Toiletten mehr und verlassen sich auf die Züge… ). Also nach wie vor: So essentielles Zeug halte ich für nicht verhandelbar und auch ein S-Bahn mit einem ICE zu vergleichen machts nicht besser. ;)

        Meine grundsätzliche Message war: Klar gibt es immer wieder Angebote, die nur von einem Teil der Leute genutzt werden, aber durch Quersubvention von allen zum Teil mitgetragen werden – und damit muss man sich abfinden. Das ist beim Rundfunkbeitrag so, das ist bei Promotion-Kosten so und das ist beim Speisewagen so. Die einen freuen sich wahnsinnig, wenn das Angebot vorhanden ist, anderen ist es egal. Anstatt den Leuten den Spaß zu nehmen darf man sich lieber gut fühlen, weil man völlig selbstlos seinen Teil der Querfinanzierung beigetragen hat, um den Leuten den Spaß zu ermöglichen.

      • David sagt:

        Faldrian, ich stimme dir da vollkommen zu. Die Grundbedürfnisse sind für jeden unterschiedlich, weshalb die Bahn auch einen gesunden Mix anbieten sollte.

      • Jochen Römling sagt:

        Der Vergleich mit den Toiletten ist durchaus angebracht. Wenn es nur darum geht, so viel Gewinn wie möglich von jedem verkauften Ticket zu machen, dann ist wahrscheinlich das Modell von RyanAir das beste: Es gibt GAR NICHTS, was nicht Aufpreis kostet. Ich glaube nicht, dass Leute GERNE mit RyanAir fliegen, es ist nur oft die einzige Alternative, wenn man vor allem an das Reisebudget denken muss und auf Bahnstrecken bis 2 Stunden könnte man ohne Toiletten einige Sitzplätze mehr anbieten und Reinigungskosten sparen.

        Ich wohne in Schweden und fahre mit der Deutschen Bahn nur wenn ich wieder auf der Durchreise in die Heimat bin. In Schweden habe ich eine „Goldene Jahreskarte“, mit der ich in jedem Schnellzug und InterCity gratis eine Mahlzeit bekomme, die auch täglich variiert. Mein Beruf macht die Jahreskarte sowieso schon lohnenswert, aber dass ich dann beim Einsteigen vor 09:00 noch ein komplettes Frühstück mit zwei verschiedenen Broten mit Beilagen, Müsli, Saft und Heißgetränk bekomme und auf der Heimfahrt am Abend das Abendessen schon unterwegs erledigen kann, macht das Ganze noch attraktiver. Ich würde zwar nicht auf andere Verkehrsmittel umsteigen wenn es kein Essen an Bord gäbe, aber wie schon ein anderer Poster gesagt hat, immer nur Sandwiches vom Bahnhof hängen einem sehr schnell zum Hals heraus und man weiß oft nicht im Voraus wie hungrig man später vielleicht noch ist, vor allem wenn es sich um drei Stunden oder mehr im Zug handelt.

        Mein Kollege fährt im übrigen jeden Tag eine Stunde einfach mit der S-Bahn ohne Toilette und ohne Steckdosen zur Arbeit (auch das in Schweden) und muss sich seinen letzten Tee dann schon sehr gut einplanen, da er ja auch noch eine Strecke vom Büro zum Bahnhof hat. Er könnte mit dem InterCity fahren, aber das würde eine ganze Stange mehr kosten. Für mich ist die erste Klasse, die Steckdosen und die Toiletten im InterCity der Aufpreis wert.

        Als ich vor einem Monat in Deutschland war habe ich mir im ICE die Nürnberger Rostbratwürstchen und auf der Rückfahrt ich glaube ein Wildgulasch schmecken lassen. Es gab an dem Essen gar nichts auszusetzen und ich war froh, dass ich mir die Zeit am Zielort sparen konnte. Wenn die Bahn ein gutes Angebot macht, dann wird es auch gerne genutzt und andere Länder machen ja mit dem Speisewagen auch Gewinne. Wenn aber das Gericht auf das man sich am meisten gefreut hat nicht vorhanden ist oder vielleicht sogar das komplette Bordrestaurant außer betrieb ist, verlässt man sich irgendwann doch nicht mehr darauf. Ein schlechtes Angebot zu machen und sich dann zu beschweren, dass es keiner nutzt ist Unfug. So ist es leider bei den Nachtzügen gewesen, die man erst Schritt für Schritt schlechter gemacht hat und dann so kaputt gerechnet hat, dass sie Millionen verloren haben trotz dass sie regelmäßig einen Monat im Voraus ausgebucht waren – auf jeden Fall die Einzelzimmer.

        Es ist klar dass das Essen im Zug teurer ist, aber wenn ich 150 Euro für das Ticket ausgebe, spielt es dann eine Rolle dass ich auch noch 3 Euro mehr für das Essen bezahle als wenn ich etwas ähnliches im Bahnhof gegessen hätte? Was ist meine Zeit wert? Ich spare ja mindestens eine halbe Stunde in der ich etwas anderes machen kann. Belegte Brötchen im Bahnhof sind auch nicht billig.

        In Schweden gibt es einen Nostalgiezug von Göteborg nach Stockholm, der „Blaue Zug“ (Blå Tåget), der mit hergerichteten 70er-Jahre-Wagen auf das bequeme und hochklassige Reisen setzt. Dort bekommt man im Bordrestaurant ein frisch zubereitetes Dreigängemenü mit ausgesuchten Weinen und Bieren und die Züge sind außerordentlich beliebt und den Platz im Bordrestaurant muss man sich vorher buchen, damit man überhaupt Platz bekommt. Bei dem Zug kann ich mit Sicherheit behaupten dass viele Reisenden ihn gerade wegen dem Erlebnis des klassischen Bordrestaurants wählen.

        Einige der anderen Poster sollten sich gerne mal in die Lage von anderen versetzen und nicht nur nach der Devise „ich will so billig und schnell wie möglich von A nach B kommen und das ist die einzig richtige Variante“ denken. Als Geschäftsreisender, der jeden Tag mit dem Zug unterwegs ist, ist es wichtig dass man flexibel buchen kann (deshalb die Jahreskarte mit der man einfach „kostenlos“ in jeden beliebigen Zug einsteigen kann), dass man seine Ruhe hat (also alle Krawallbrüder und Kleinkinder in der zweiten Klasse lässt), an Bord gut arbeiten kann, und dass es nicht an Komfort wie zum Beispiel warmen Mahlzeiten mangelt, damit man sich auch die Zeit sparen kann und fix und fertig nach Hause kommt. Sollte ich mit dem Auto fahren müssen würde ich die komplette Zeit hinter dem Steuer einfach nur verlieren und Flugzeug gibt es nur in den größeren Städten und kommt schon mal aus ökologischen Gründen nicht in Frage.

        Also: Es geht nicht nur darum wie viele Euro und Cents die Reise kostet, sondern es gibt noch viele andere Aspekte. Vielfahrer haben völlig andere Kriterien wie diejenigen, die nur an Weihnachten mal billig zur Oma fahren wollen.

  2. Bernd sagt:

    Haben die Bordbistro/-restaurants in ICE4 bzw. ICE3(neu) denn endlich mal USB-Ladestationen oder gar Steckdosen?

    • Merlin sagt:

      Nein. Im Speisewagen ist auch die Nutzung von Laptops und Handys untersagt! In einem richtigen Restaurant richtet man sich ja auch nicht sein „Ersatz“-Büro ein!

  3. Winfried sagt:

    Ich nutze die Speisewagen immer wieder gerne. Ihr Wegfall wäre für mich auf Fernstrecken ein echtes Argument gegen das Verkehrsmittel Zug.

  4. Gerald sagt:

    Da ich meist erste Klasse fahre nutze ich den Speisewagen nur indirekt; d.h. ich lasse mir die Sachen an den Platz liefern. Das nutze ich gerne, da mir irgendwann die Backwarenversorgung zum Hals raushing. Doch eigentlich bewog mich der Satz „So gibt es beispielsweise in der ersten Klasse der X2000 in Schweden ebenso ein kostenloses Frühstück“ zum Kommentar. Frühstück gibt es in der Tat, wenn der Zug vor 9 Uhr startet incl. im X2000. Ansonsten gibt es jedoch die ganze Fahrt über Kaffee, Tee, Wasser, Äpfel und Cookies – und zwar im Preis inclusive! Jedenfalls in den X2000 und den X3000 bei der SJ. Bei den EC/IC der DSB ist das Angebot ähnlich. Doch wehe der Zug erreicht dann Padborg – dann wird alles weggeräumt und man darf noch bis Hamburg ohne jeglichen Service ausharren.
    Wenn also die braune Plörre für bald 3 Euro bzw. der Teebeutel schon darüber sich nicht trägt frage ich mich, wie die Skandinavier ihr Inclusiveangebot berechnen. Die SJ sind mit ihrem Bordbistroangebot sicher nicht besser als die DB – aber hier kann ich mein Menü schon mit der Fahrkarte reservieren. Ich freue mich schon auf die nächsten Renskött mit Kartoffeln im Nachtzug nach Lapland.

    • David sagt:

      Hallo Gerald,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Stimmt, den kostenlosen Tee, Kaffee und die Kekse hätte ich noch erwähnen sollen. Übrigens habe ich es bei meiner letzten Fahrt nach Stockholm erlebt, dass man auch noch problemlos ein zweites (kostenloses) Frühstück serviert bekommt.

      Interessant hinsichtlich der Preiskalkulation ist auch Locomore: Da gibt es (potentiell teureren) fair-gehandelten Kaffee für gerade mal 1,80 Euro. Und die VR in Finnland hat im letzten Jahr ihr Speisewagenangebot in den IC nach Rovaniemi ausgeweitet.

      Viele Grüße

      David

      • Vielfahrerin in Europa sagt:

        Die Polen (PKP) haben in ihrem IC/EC auch Kaffee, Tee, Saft, Wasser und Kekse oder Sandwiches inklusive. Kleine Portionen und günstige Ware, aber immerhin kostenlos und es wird auf langen Strecken mehrmals gefragt, ob man noch mehr möchte. Der erste Witz: Der Eurocity „Berlin-Warschau-Express“ wird zusammen mit der DB betrieben. Der zweite Witz: Die alten Wagen sind deutlich spartanischer ausgerüstet und schwerer zu bewirtschaften, als der vermeintlich tolle und moderne ICE, wo sich über die Kosten durch die zahlenden Gäste beklagt wird.

  5. Daniel sagt:

    Ich finde die Qualität im Bordrestaurant so schlecht nicht, auch die Preisgestaltung finde ich angemessen! 3,90€ für ein großes Bier und 2,80€ für einen Kaffee sind halt Restaurantpreise. Ich hatte auf meiner letzten Fahrt die Schweinebäckchen für 14,90€, ist zwar nicht günstig aber waren geschmacklich einwandfrei! Hervorheben möchte ich noch den Am Platz Service, ist der Zug nicht komplett voll kann man auch gern aus der kompletten Karte wählen und nicht nur aus dem eingentlich eingeschränkten APS Angebot! Weiter so Deutsche Bahn, ein kleiner Verbesserungsvorschlag: vielleicht könnte man zumindest ein kleineres Angebot auch in den Nacht ICE´s vorhalten!

    • David sagt:

      Hallo Daniel,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich finde die Preise auch nicht wirklich überteuert. Irgendwann letztes Jahr gab es mal ein indisches Curry-Gericht mit Naan für 8 Euro. Da zahle ich bei meinem Inder mehr und der kocht das auch nicht frisch. Und lecker war’s auch.

      Ein Traum war natürlich vor vielen vielen Jahren das City-Frühstück mit zwei kostenlosen Heißgetränken für 8 Euro. Damals war ich bei fast jeder ICE-Fahrt morgens im Bordrestaurant.

      Viele Grüße

      David

  6. Nina sagt:

    Auf langen Strecken ist ein Bordrestaurant für mich unabdingbar. Brot/Brötchen hängen mir zu den Ohren raus.Das Essen finde ich gut. Zudem macht es einfach Spaß,gemütlich zu Essen oder auch nur mal Kaffee zu trinken,während die Landschaft an einem vorbeizieht. Wenn wir mal in der Gruppe zusammen reisen,macht es nochmal doppelt Spaß.

  7. Michael Andres sagt:

    Gestern im ICE von Frankfurt-Flughafen nach Köln hatte ich mich auf eine Portion Schweinebäckchen mit einem schönen Weizenbier gefreut. Was ist geschehen, da der Zug sehr gut ausgelastet war und die Pfennigfuchser sich keine Platzkarte gönnen, waren die Sitzplätze im Bordbistro alle belegt. Die sitzen dann dort für eine Tasse Kaffee während ich Umsatz machen wollte. Also ich zur Theke (der Teil im Bistro der Kioskcharakter besitzt). Da stürmt natürlich eine Horde Betrunkener das Bistro. Ich bekam dann noch ein warmes Bier (die Kühlung war ausgefallen )
    Mein Vorschlag, schafft die Bistros ab und führt wieder richtige Speisewagen auch in den IC2. Diese benutze ich nicht mehr wegen der fehlenden Bordgastronomie.

    • Christian Wieczorek sagt:

      Sehr schön geschrieben! Der gesamte Text könnte von mir stammen. Ich hoffe dass die Bahn mal hier reinschaut.

    • Daniel sagt:

      Genauso sehe ich es auch, seit es den IC 2 fahre ich von Leipzig nach Bremen über Hamburg! Brauche zwar 20 Minuten länger, habe aber ein Bordrestaurant!

  8. Christian Wieczorek sagt:

    Das Bordrestaurant ist für mich sehr wichtig. Besonders auf Reisen von 2 Stunden und mehr suche ich mir Züge aus, die ein Restaurant führen. Ich finde die Preise angemessen und die Speisen lecker. Die Probleme der Bahn liegen für mich im Missmanagement der Gastro-Leitung. Hier müssten folgende Dinge geändert werden: Reservierung der Tische für speisende Gäste, absolutes Verbot von Laptops. Sitzplätze im Bistro für den gemütlichen Kaffee und allgemein eine Vermehrung der Plätze. Als bestes Beispiel nenne ich immer die Speisewagen der SBB, die ja auf zwei Zugpaaren auch quer durch Deutschland bis nach Hamburg/Kiel rollen. Dieser hat 56 Plätze und ist besonders zur Feierabendzeit in den Ballungsräumen stets voll besetzt. Warum so etwas nicht hier. Jeder Gast im Speisewagen sorgt für mehr Einnahme und die Schweizer schaffen es auch, den großen Wagen mit 1 bis 2 Mann Personal zu bedienen.

  9. Ilse L, sagt:

    Ganz, ganz früher mal gab es die Redewendung „pünktlich wie die Eisenbahn“.

    Damals war die Bahn noch pures Staatseigentum und praktisch alle, die da arbeiteten, waren Beamte.
    Die Züge hatten keinerlei elektronischen Schnickschnack, keine Klimaanlage und waren auch keine 200 km/h schnell.
    Aber sie waren immer pünktlich.
    Im Sommer konnte man die Fenster öffnen und im Winter gab es eine einfache, aber wirkungsvolle Elektroheizung in jedem Abteil. Die Toiletten waren einfache Plumpsklos, im Bahnhof durften sie nicht benutzt werden, aber dafür konnten sie kaum defekt sein.

    Ausfallen konnte ein Zug höchstens wegen wirklicher Unwetterkatastrophen oder wenn die Lok kaputtging. Aber solche Hindernisse wurden meist umgehend beseitigt, dafür gab es personalstarke Wartungskolonnen. Sämtliche Züge und Schienen wurden durchgängig gewartet. Und auch der Speisewagen, das es in den meisten Fernzügen gab, war immer geöffnet und mit allem Nötigen bestückt.
    Bahnhöfe waren keine glitzernden Shoppingmalls, sondern eher schlicht und zweckmäßig. Aber in jedem kleinen Kaff gab es einen richtigen Bahnhof. Fahrkarten konnte man dort bei einem Schalterbeamten erstehen, inklusive Raussuchen der besten Verbindung von A nach B. Das Zugpersonal war nicht immer sehr freundlich, aber man konnte auch beim Schaffner Fahrkarten kaufen.

    Was lernen wir daraus? Vieles, was uns als ökonomischer oder technischer Fortschritt vorgestellt wird, ist für den Normalmenschen eine Verschlechterung.

  10. Larisch Willfried sagt:

    Auch suche mir nur noch Züge mit Bordrestaurante aus ,so kann ich auf meiner Fahrt gut Frühstücken und super zu Mittag essen.
    Nur schade das es auf der Rheinstrecke zwischen Mannheim und Dortmund keine Züge mehr mit Bord Restaurants mehr gibt.
    Also Finger weg von den Bord Restaurants

  11. Nils sagt:

    Ich bin Vielfahrer und nutze das Bordrestaurant regelmäßig. Ich mag es dort vor allem auf langen Strecken zu essen, anstatt vor oder nach der Reise im oder am Bahnhof. Somit spare ich Zeit und Speisenangebot und Preis-/Leistung sind okay. Außerdem lassen sich im Speisewagen gut geschäftliche Treffen abhalten oder neue Kontakte knüpfen.
    Eine Abschaffung wäre ein großer Verlust und die Streichung eines Alleinstellungsmerkmals #USP von Bahnreisen.

  12. Anke sagt:

    Ich fahre viel auf der Strecke Freiburg- Köln, und nutze das Restaurant sehr oft, für Frühstück, Abendessen, Kaffee trinken. Ich wäre todtraurig wenn es das Restaurant nicht mehr gäbe. Man kommt nett ins Gespräch und das Essen und der Kuchen ist lecker. Ein echtes Argument fürs Zugfahren.

  13. Gordon Spuhl sagt:

    Ich arbeite bei der DB im Speisewagen und im Bistro. Ein Gast, welcher sich an einen „Vierer-Tisch“ setzt, besetzt Plätze mit seinem Laptop, mit seinem Koffer, mit Taschen und Mantel.
    Koffer gehören nicht in den Gang im Restaurant. Wie soll ich als Zugkellner unfallfrei arbeiten?
    Bestellungen auf dem Block annehmen, ist nicht gerade „Zukunftsreif“.
    Die Essennamen sind nicht mehr „deutsch“. Es werden zu viele „Fremdworte“ genommen und in der Karte ausgedruckt.
    Vierundzwanzig Plätze (ICE 1) zu bedienen mit Essen und Trinken und das innerhalb von fünfzehn Minuten, ist nicht einfach.
    Trinkgeld war mal bei ca. zehn Prozent, heute nur noch bei drei Prozent (wenn überhaupt).
    Kein WLAN im Restaurant, wäre für viele sinnvoll. Diese unnötigen Telefonate würden entfallen. Die Platzbesetzer mit dem Laptop würden entfallen.

  14. Andre sagt:

    Ich bin auf längeren Strecken immer froh, wenn es ein Bordrestaurant gibt. Dazu muss ich aber auch gestehen, dass ich in den seltensten Fällen dort etwas esse, weil mir das dann doch zu teuer ist, aber für die Versorgung mit Kaffee und ggf. einem Feierabendbier empfinde ich die Bordrestaurants als einen prima Service. Es ist auch gut zu wissen, dass man im Notfall dann doch etwas essen kann.
    Ein Wegfall der Bordrestaurants wäre auf jeden Fall ein Verlust!

  15. BodoW sagt:

    Ich gehöre damit wohl zu den überdurchschnittlichen Nutzern. Da ich oft fürs Wochende von Bayern nach Berlin fahre, nutze ich für die Hinfahrt den Nachtzug nach Hamburg und nehme dann im Anschluss-ICE das Restaurant fürs zweite Frühstück.- Leider wurde der von mir heißgeliebte Frühstücksburger (Brötchen mit Bacon and Eggs) inzwischen eingestellt.
    Der Füllstand auf der Route hat es auch nie erforderlich gemacht, den Platz vor Ankunft zu räumen, was ich von mir aus auch getan hätte. Ich kenne aber durchaus das Ärgernis, dass zu Hochzeiten das Restaurant als Ersatzsitzplatz genutzt wird. Selbst der Service am Platz war in den Fällen aber überfordert. Aber auch sonst würde ich dem Restaurant dem APS jederzeit den Vorzug geben. Auch im Interesse meiner Mitreisenden.
    Auf der Rücktour im ICE nach München ist Abendessen dort fest eingeplant. Man kann natürlich keine Spitzenküche erwarten, wenn man weiß, dass es nun einmal dort keine echte Küche gibt. -Bisher hatte ich aber weder am Service noch am Produkt wirklich etwas auszusetzen.
    Bei technischen Ausfällen konnte durch das Engagement der Bahnmitarbeiter immer ein minimalistisches Ersatzprogramm gefahren werden.
    Einzig, dass durch Personalfehlplanungen das Restaurant mal komplett geschlossen bleibt, erzeugt bei mir etwas Unverständnis.

  16. Johannes sagt:

    Das Boardrestaurant ist einer der wichtigsten Punkte warum ich den ICE einem Flug vorziehe. 5 Nürnberger Bratwürste mit Eier und Brot geht einfach immer. Schmecken nicht wie frisch vom Grill: Aber dennoch ein netter Snack. Das sollte so bleiben.

  17. Andreas sagt:

    Also auch ich fahre seit einem Jahr 6 mal pro Woche mit dem ICE.
    Sooft es geht essen ich im speisewagen.
    Das Essen ist ausgewogen und abwechslungsreich und zu teuer jetzt wirklich nicht. Wobei das immer im Auge des Betrachters liegt.
    Aber dafür spare ich auch das Kochen daheim.
    Was mich allerdings wirklich ein wenig stört, ist, wenn ich essen gehen will und der Zug überfüllt ist, was doch Recht häufig vor kommt, sitzen wirklich am Vierer Tisch, einzelne Personen mit Akten und Laptop mit Kaffee oder Wasser und blockieren alles.
    Da ist der Preis für eine Reservierung zuviel, stattdessen blockkiert man dort alles.
    Da gibt es noch andere Sachen die ungünstig geregelt sind. Besonders im comfort Bereich.
    Aber der speisewagen muss definitiv erhalten bleiben.

  1. 4. Februar 2018

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