Tarifreform: Deutsche Bahn erarbeitet neues Konzept | Zugreiseblog

Deutsche Bahn erarbeitet Konzept zu umfassender Tarifreform

David

Hi, ich bin David, der Gründer des Zugreiseblog. Hier erfährst du alles zum Slow Traveling per Zug – egal, ob beim Interrail in Europa, Work and Travel in Australien oder beim Backpacking durch Südostasien. Du bist neu hier? Dann lies am besten, worum es in meinem Bahnblog geht.

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17 Antworten

  1. Dieter Zaudtke sagt:

    Eigentlich sollte das Tarifsystem einfacher werden, es ist schon heute kompliziert und für viele nicht verständlich. Auto ist da eben einfacher.
    Ob die weitere Aufspaltung des Tarifs zu mehr Fahrgästen führt? Ich glaube eher nein.

    • Andreas sagt:

      Mit dem Status das das aktuelle Tarifsystem für den Gelegenheitsfahrer wenig durchschaubar ist stimme ich Dir zu.

      Außerdem zweifel ich stark, das die neue Strukturvorteile für den Bahnfahrer gibt. Die bisherigen Änderungen haben immer gezeigt, das es letztendlich zu einer versteckten Preiseröhung kommt.

      Ob es nun die Sparpreis Aktion ist wo mit Dumpingpreisen geblendet wird, aber die Storno und Reservierungebühren laufend klangheimlich angehoben werden.

      Oder der Wegfall des Mitfahrerrabttes.

      usw
      usw

  2. dirk sagt:

    Wenn man neue Fahrgäste gewinnen will, muss man es den Leuten einfach machen eine Fahrkarte zu kaufen. Das vorgestellte Konzept wirkt abschreckend. Dazu kann man sich gegebenenfalls nicht mehr einfach ins WLAN einloggen, sondern muss sich für das erweiterte Kontingent zusätzlich authentifizieren.
    Was ich mir wünschen würde wären noch kurzfristige Sparpreise für leere Züge, so dass man auch noch ne‘ Stunde vorher ein günstigen Preis bekommt. Nur so kann man auch mit dem Auto konkurrieren.
    Insgesamt hat die Bahn in letzter Zeit eine Menge richtig gemacht (außer Cargo und Netzausbau), aber so langsam frage ich mich, ob die Bahn sich wieder zurückentwickeln will…

    • David sagt:

      Hallo Dirk,

      das Problem mit dem WLAN sehe ich eher nicht.

      Bereits jetzt sind in der zweiten Klasse ja nur 200 MB inbegriffen. Da würde sich laut diesem Konzept also für drei der vier Tickets nichts ändern. Wer ein entsprechendes Flexpreis Premium Ticket bucht, kann dann eben zusätzlich einen Code eingeben und bekommt unbegrenztes Volumen. Bisher hat der Flexpreis-Kunde hingegen nicht einmal die Möglichkeit, zusätzliches Volumen zu buchen – selbst wenn er wollte. Diese Möglichkeit einer „Speed-On-Option“ hatte die Bahn übrigens bereits bei der Einführung des neuen WLAN-Systems von Icomera ausdrücklich angesprochen.

      Zu den kurzfristigen Sparpreisen:

      Die gibt es ja zumindest tariflich bereits, da man seit einiger Zeit Sparpreise auch noch kurz vor der Fahrt buchen kann. Die andere Frage ist natürlich, wie günstig die Bahn diese wirklich anbietet, wenn der Zug recht leer ist. Setzt sie hier den Preis zu niedrig an, geht mitunter ihr Umsatz stark zurück, weil dann auch Flexpreis-Kunden nur noch auf den günstigen Sparpreis spekulieren. Daher ist der Sparpreis kurz vor der Fahrt heute aus meiner Erfahrung in der Regel meist mindestens etwas teurer als der Flexpreis mit BC50-Rabatt.

      Viele Grüße

      David

  3. Tim sagt:

    Bevor ich den Premium Flexpreis buche fahre ich doch lieber gleich 1. Klasse…

    Wenn Tarifreform, dann einen Normaltarif der immer gleich bleibt und standart-Service bietet und einen Sparpreis, der von der Auslastung abhängt.

  4. Johnny sagt:

    City-Ticket im Flexpreis nur gegen Aufpreis wäre eine massive Verschlechterung.

    Die Zusatzservices für den Flexpreis Premium sind witzlos mMn. Die DB Lounges sind bessere Wartehallen; ich nutze sie trotz Zugang über bahn.comfort nur sehr selten. Ein kostenloses Getränk hat mMn einen Gegenwert von maximal 2,50 Euro -> dafür kriege ich auch im Bahnhof einen heißen Kaffee oder ein kühles Bier, mit deutlich mehr Auswahl als im Zug.

    Premium Entertainment mit kostenlosen Zeitschriften ist auch so ein Witz. Gibt es ja z.B. auch bei Fluggesellschaften wie der Lufthansa. Aber wann nutzt man das schon?

    Der jederzeit mögliche Umtausch beim Flexpreis Premium ist natürlich ein echtes Benefit. Ich möchte aber nicht wissen, wie viel Geld die Bahn dafür aufruft.

    Insgesamt am attraktivsten erscheint mir die Senkung der Stornierung des Sparpreises von 19 auf 10€. Ich kann mir durchaus vorstellen, deshalb vom derzeit Flexpreis-Kunden mit BC50 zum überwiegend-Sparpreis-Kunden mit BC75 zu werden und nur noch sehr selektiv Flex buchen.

    • David sagt:

      Hallo Johnny,

      das City-Ticket gibt es momentan ja gar nicht als eigene (günstige) Zubuchoption, sondern immer nur in Verbindung mit einer BahnCard. Da würde das Konzept also sogar einen Mehrwert bieten.

      Ganz wichtig: Die Umfrage zu diesem Konzept sagt nichts darüber aus, wie sich die einzelnen Preisstufen zusammen mit einer BahnCard verhalten. Spekulationen darüber sind also etwas müßig, weil das Thema in dem Konzept gar nicht erst angeschnitten wird.

      Viele Grüße

      David

      • Johnny sagt:

        Danke für die Aufklärung. Obwohl Du den Post eindeutig als „Konzept“ deklariert hast, empfand ich insbesondere die (von mir falsch verstandene) angedachte Änderung von +City sehr ärgerlich. Ich nutze +City mehrmals wöchentlich.

        Es ist richtig, dass aus Deiner Darstellung nicht hervorgeht, wie das neue Preissystem mit und ohne BahnCard im Einzelnen aussieht. Ich denke, es MUSS allerdings auf stärkere Preisdifferenzierung hinauslaufen. Das ist doch der Punkt, wo die Bahn der Konkurrenz hinterherhängt. Sowohl der Fernbus als auch das Flugzeug differenzieren den Preis stärker.

        Die Bahn will sowohl den Billigkunden ansprechen, um hohe Auslastung der Züge zu erreichen (mit Super Sparpreis, Schönes Wochenende Ticket usw.), als auch den Geschäftskunden, der der Bahn hohe Profite beschert. Die Bahn steht im immer stärkeren Wettbewerb auch mit dem Flieger (z.B. auf Strecken wie München-Berlin oder Köln-Berlin), hat aber nicht die Möglichkeiten, die hohe Zahlungsbereitschaft von Geschäftsleuten am Montag morgen oder Freitag Nachmittag abzuschöpfen wie die Fluggesellschaften. Auch rührt sie die Werbetrommel mit dem Sparpreis Aktion weniger dramatisch als Flixbus mit 2€ Tickets oder Ryanair mit 5€ Tickets für Billigflieger.

        Die Bahn hat das Problem, dass die Kunden die BahnCard lieben und (bis vor kurzem) das einfache Preissystem der Bahn mit „Normalpreis“ (jetzt: Flexpreis) und Sparpreis auch. So ein Preissystem ist jedoch nicht mehr zeitgemäß. Am liebsten würde die Bahn dem Geschäftsreisenden am Montag morgen auf München-Berlin doch 150-200€ für die einfache Fahrt in der 2. Kl. abnehmen (OHNE, dass dies noch groß rabattierbar ist). Sprich, für solche Spitzenzeiten alle Tarife außer Flexpreis Premium auszunullen.

        tl; dr Ich glaube, die Bahn will vor allem größere Preisspannen. Und die BahnCard hat sie als Klotz am Bein, den sie nicht loswerden kann. Im Zentrum der Erwägungen dürfte sie m.E. jedoch nicht stehen.

      • David sagt:

        Auch aus meiner Sicht tut die Bahn gut daran, die Preise stärker zu differenzieren.

        Übrigens auch aus Gründen der Preiswahrnehmung. Noch immer kann man ja häufig lesen, dass die Bahn „so teuer“ sei und dann wird der Flexpreis genannt. Dass es für die gleiche Strecke auch Sparpreis Aktion für 14,40 Euro (mit BC) gibt, fällt da hinten runter. Wenn man die einzelnen Preise hingegen mehr mit den Zusatzservices verbindet, kommt auch niemand auf die Idee, nur den Flexpreis Premium als Vergleichspreis zu nennen.

        Interessant finde ich, dass es derzeit ein genereller Trend bei den Bahnen zu sein scheint. Thalys führt ganz ähnliche neue Tarife ein und die SNCF nennt nicht nur die Tickets, sondern gleich die ganzen Züge um: Dort wird ja jetzt nach OUIgo, inOUI, etc. unterschieden, wobei sich das jeweils auch am gebotenen Service orientiert.

        Die BahnCard könnte sich mittelfristig zu einer echten Mobilitätskarte entwickeln, wie es inzwischen der SwissPass in der Schweiz ist. Ich weiß, dass viele Schweizer mit dem neuen System nicht ganz zufrieden sind. Von der Idee ist es aber durchaus sehr sinnvoll, Mobilitätsangebote (Bahn, Bus, Carsharing, Bikesharing, etc.) auf diese Weise zu bündeln. Langfristig wird das aber vermutlich eh durch intelligente Apps automatisch abgerechnet, ohne dass ich noch groß etwas tun muss.

      • Andreas sagt:

        Die Aussage „City-Ticket gibt es momentan ja gar nicht als eigene (günstige) Zubuchoption, sondern immer nur in Verbindung mit einer BahnCard“ stimmt so nicht.
        Derzeit heisst es in den Zusatzoptionnen bei der Buchung „City mobil-Ticket“ welches nicht BC Inhaber bei der Online Buchung direkt zubuchen können.

        Die Aussage „City Ticket zubuchbar“ erweckt für mich den Eindruck, das die bisherige City+ Option bei BC wegfällt.

      • David sagt:

        Stimmt, an das „City mobil“-Ticket habe ich gar nicht gedacht. Dieses unterscheidet sich allerdings vom City-Ticket darin, dass man es jeweils für Start- und Zielort selbständig zubuchen muss. Das ist beim City-Ticket ja nicht der Fall, das gilt immer gleichzeitig am Start- und Zielort.

        Wie gesagt: ich würde grundsätzlich in dieses Konzept nicht zu viel hineininterpretieren. Dazu sind die Infos aus der Umfrage einfach zu dürftig. Neben der Kombinationen mit der BahnCard wird darin ja zum Beispiel auch gar nicht auf die erste Klasse eingegangen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es die Inklusivreservierung in Zukunft nur noch beim teuersten Ticket gibt oder dass das WLAN-Volumen dort auf 200 MB beschränkt wird.

        Ich finde das Konzept insgesamt einen interessanten Ansatz, allein schon weil auch andere Bahnen ihre Tickets genau in dieselbe Richtung weiterentwickeln. Deshalb habe ich mich auch dazu entscheiden, darüber zu berichten. So sieht man mal, welche Überlegungen bei der Bahn angestellt werden.

  5. Manuel sagt:

    Die Formulierung „freie Zugwahl über den Reisetag hinaus“ deutet darauf hin, in dem Punkt wieder zum alten Flexpreis (ohne Pflicht, am 1. Geltungstag die Fahrt anzutreten) zurückzukehren. Ähnliches wird ja aktuell mit dem Flexpreis Plus und Business Max Plus pilotiert: Mehr zahlen, dafür auch 14 Tage Fahrkartengültigkeit (nach Fahrtantritt jeweils 2 Tage).

  6. Daniel sagt:

    Ich weiss mein Beitrag passt nicht wirklich zum Thema aber ich muss es trotzdem mal loswerden! Bin gestern Abend mit ICE 1717 von Hamburg nach Leipzig gefahren in Wagen 27 (den hasse ich sowieso wegen der dämlichen lauten Trennungstür zur 2. Klasse) und am Bahnsteig stand ganz klar Wagen 31-38 leer und verschlossen! Trotzdem hetzen an jedem Bahnhof, sei es Dammtor, HH Hbf, Spandau oder B Hbf die Menschen vom Ende des Bahnsteiges los sobald der Zug einfährt anstelle sich gleich in Sektor C,D o.ä. zu postieren und verstopfen minutenlang mit Riesenkoffern die 1. Klasse, ich denke mir immer, sind diese Leute des Lesens nicht mächtig?!? Wichtiger als diese Tarifreform wäre mMn eine striktere Trennung zwischen 1. und 2. Klasse wie es die SBB vormachen d.h. Fahrgäste mit 2. Klasse Fahrschein haben auch zum Aus- und Einsteigen in der 1. Klasse nichts zu suchen! Soll nicht überheblich klingen, aber gerade in der 1. Klasse gibt es viele Fahrgäste mit BC First 100 die sich damit halt auch ein bisschen mehr Ruhe erkaufen! Sorry nochmals das der Beitrag hier nicht wirklich reinpasst!

  7. Fidrich sagt:

    Hallo , es sollte zum Sparpreis eine Platzreservierung gleich mit rausgehen , dafür kann man ihn ja etwas teurer machen.
    Und wer sich mit den Tarifen der Bahn beschäftigt, versteht sie auch. Die Preise im Supermarkt vergleicht man doch auch oder bei der Urlaubsreise.

    • Andreas sagt:

      Viel Spass beim Vergleichen der Bahnpreise

      Es ist durchaus nicht unwöhnlich das man wenn man z B Hamburg München fahren möchte, durch eine andere Bahnhofswahl wie z b Neumünst München bedeutend günstiger fahren kann (Abhängig von Tag Zeit und Sparpreiskontigenten)

      „es sollte zum Sparpreis eine Platzreservierung gleich mit rausgehen , dafür kann man ihn ja etwas teurer machen.“

      Eine Reservierung in der 2. Klasse kostet 4,50. Aktueller Aktionssparpreis z B 19,90 – würde 24,40 machen. Oder meinst Du die Bahn verzichet auf Umsatz und gibt Ticket und Res. für 21,90 ab?

      Außedem wird i. d. R. für eine oder zwei Personen gar keine Reservierung benötigt

  8. Ein Gruselkabinett.
    Kostenlose Platzreservierungen sorgen für haufenweise Luftbuchungen und damit höhere Unsicherheit bei der Reise ohne Reservierung, z.B. für BahnCard-Kunden. Das sieht man derzeit sehr „schön“ in der ersten Klasse.
    Die Lounges sind schon jetzt, wenn man sie braucht, entweder voll oder geschlossen. Mehr Fahrgästen die Loungeberechtigung zu geben wird die Situation nicht bessern.
    Das Cityticket im „normalen“ Flexpreis nur noch gegen Aufpreis ist ein herber Verlust.
    Das WLAN im Zug ist über weite Strecken für mein Nutzungsprofil (interaktive Arbeit, wenig Volumen, aber Latenz wichtig) sowieso schon unbrauchbar, das wird durch „unbegrenztes Volumen“ nicht besser werden. Das erweckt Erwartungen wie „geil, ich kann mein Fußballspiel live im Zug schauen“, die die Technik dann nicht bringt.

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