Verschärfte Zugabfertigung: ICE-Türen schließen früher | ZRB

Verschärfte Zugabfertigung: Türen schließen künftig früher

David

Hi, ich bin David, der Gründer des Zugreiseblog. Hier erfährst du alles zum Slow Traveling per Zug – egal, ob beim Interrail in Europa, Work and Travel in Australien oder beim Backpacking durch Südostasien. Du bist neu hier? Dann lies am besten, worum es in meinem Bahnblog geht.

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14 Antworten

  1. Mark8031 sagt:

    Was soll das bringen? Der Zug fährt halt um 40 Sekunden versetzt mit Verspätung. Die Probleme bleiben doch die gleichen: marode Infrastruktur (die uns noch lange begleiten wird, aber man tatsächlich daran arbeitet), Minimalstinstandhaltung und fehlende Überholungsmöglichkeiten. Mehr würde tatsächlich bringen, die Fahrzeitpuffer aus der Fahrzeit in die Bahnhöfe zu verlegen, was ja mal angekündigt wurde. Wird das noch weiter verfolgt?

  2. mahne sagt:

    Jaja, die bösen Kunden! Aber so ist es halt im Leben, wenn man mit den eigenen Problemen nicht fertig wird, muß halt jemand her , auf den man draufhaun kann! Etwas konkreter: Was nutzen die 40 Sekunden, wenn beispielsweise in Frankfurt das Stellwerk wieder mal nicht fuktioniert und man ne halbe Stunde im Zug warten muß, bis der losfährt? Wir brauchen keine 40 Sekunden, wir brauchen verantwortungsbewußte Entscheidungsträger bei der Bahn, die sich den wirklichen Problemen stellen und nicht den Kunden, welcher schließlich mit seinem Geld diese ganze Firma finanziert, noch die ganze Schuld auflädt! Und wie wärs übrigens , wenn man die Züge mal rechtzeitig bereitstellt und dann auch die Türen öffnet, daß die Leute in Ruhe rechtzeitig einsteigen können!

  3. Daniel sagt:

    Im Regionalverkehr mit Haltezeiten von größteils nur 30 Sekunden (lt. Fahrplan) gar nicht möglich.

    • David sagt:

      Davon würde ich auch ausgehen, leider hat die DB meine Anfrage diesbezüglich nicht beantwortet.

      Update:

      Die Deutsche Bahn hat mir heute (6. Juni) geantwortet, dass das Pilotprojekt nur Fernverkehrszüge betreffe. Zudem sei noch nicht sicher, ob es deutschlandweit eingeführt werde.

      Darüber hinaus schlössen die Türen nicht – wie von der Süddeutschen Zeitung berichtet – 40 Sekunden vor der planmäßigen Abfahrtszeit, sondern nur 30 Sekunden vorher und damit 20 Sekunden früher als bisher. Ich habe die Aussagen der Bahn-Sprecherin diesbezüglich im Beitrag ergänzt.

      • Zweifler sagt:

        Ich kann nicht nachvollziehen, dass sich bisher Türen vor der fahrplanmäßigen Abfahrtszeit schlossen. Das gibt m.E. auch die Vorschriftenlage nicht her. Natürlich gibt es schon mal Zugbegleiter, die etwas voreilig sind – bei Blick auf einen leeren Bahnsteig ist das ja ggf. auch ok.

      • David sagt:

        Wenn ich die Bahnsprecherin richtig verstehe, sieht die „Abfertigungsuhr“ bisher vor, dass circa 10 Sekunden vor Abfahrt die Türen geschlossen werden und pünktlich zum Zeigersprung losgefahren wird. Das klappt aber ganz offensichtlich nicht. Deshalb soll die Türschließung jetzt 20 Sekunden früher, also 30 Sekunden vor Zeigersprung geschehen.

        Ob das geschilderte bisherige Verfahren mit den internen Vorschriften übereinstimmt, weiß ich nicht, weil ich mich damit nicht auskenne.

  4. Zweifler sagt:

    Das ist totaler Humbug. Die DB entfernt sich wieder ein Stück von der Kundenorientierung. Allein schon die negative Wirkung in der öffentlichen und veröffentlichten Meinung würden normale Firmen von solch einem Schritt abhalten. Aber bei der DB lebt man wohl nach dem Motte „ist der Ruf erst ruiniert …“. Wirklich erschreckend ist, dass offensichtlich bereits das mittlere und untere Management den Kontakt zu den Kunden und ihren Bedürfnissen verloren hat.

  5. Harry sagt:

    Wo ist das Problem? Sowas gab es früher schon ist aber irgendwie komplett eingeschlafen. Als Alt-Eisenbahner lernten wir früher die Achtung vor der Sekunde und genau da muss es wieder hingehen, auch wenn ich persönlich dadurch eventuell mal einen Zug später fahren muss.

  6. Dominik sagt:

    In Spanien werden bei den Fernverkehrszügen der Zugang zum Bahnsteig bereits 2 Minuten vor Abfahrt gesperrt. Da man vorher noch durch eine Sicherheitskontrolle muss. Das System funktioniert aber, die Züge sind super pünktlich. Ich glaube genau dieses System sollte die Bahn umsetzen, dass nur jene mit einem gültigen Ticket für exakt diesen Zug auch auf den Bahnsteig dürfen. Aber das bedarf natürlich größere Bahnhofsgebäude und die in den Kommentaren erwähnte fehlende Infrastruktur.

    Die 30 Sekunden alleine werden nicht viel ausrichten, zumal eine Regel auch nur so viel bringt wie sie dann tatsächlich umgesetzt wird. Und wie oft wartet das Personal noch mehrere Minuten auf anrennende Fahrgäste

  7. Stefan sagt:

    Ich finds super: Es werden doch immer die Vergleiche mit Japan gezogen — dann sollen sich auch die Reisenden mal so verhalten wie in Japan und nicht nur auf die Bahn schimpfen.

    Allerdings gibt es S-Bahn-Stationen in der Nähe von großen DB Büro-Standorten, bei denen alle 5 Minuten eine Bahn fährt, und nicht wenige der Türaufhalter einen bestimmten Konzernausweis haben… Da geht auch noch was.

  8. Anonymous sagt:

    Aus Kundensicht ist die Abfahrtszeit eines Zuges der Zeitpunkt, wo sich die Tür schließt und nicht der Zeitpunkt, wo sich der Zug in Bewegung setzt.

    Bei den Fahrgastrechten soll es ja künftig genauso gehandhabt werden, dass als Ankunftszeit eines Zuges der Zeitpunkt gilt, an dem sich die Türen öffnen; Eine klemmende Tür, die erst 5 Minuten später aufgeht, zählt demnach als VErspätung des Zuges.

    Ich habe nichts gegen die Idee der verschärften Zugabfertigung an sich – aber im Interesse des Kunden sollte im Fahrplan, den der Kunde bekommt, auch die richtige Abfahrtszeit eingetragen werden, am besten mit ein paar Sekunden Reserve. Ein Zug, der sich um 11:11:00 Uhr in Bewegung setzt und um 11:10:30 seine Türen schließt, sollte demnach im Kundenfahrplan mit einer nominalen Abfahrtszeit von 11:10 Uhr ausgewiesen werden.

  9. Alexander Gehringer sagt:

    Mit der „verschärften Zugabfertigung“, die bestenfalls ein paar Sekunden Zeitgewinn bringen kann, stellt die Bahn Passagiere, die „auf den letzten Drücker“ kommen, als die großen Verspätungsfaktoren hin. Besser wäre es, sie würde mal die Kern-Ursachen ihrer Unpünktlichkeit wirksam angehen: technische Störungen am Zug und an der Strecke, Wetteranfälligkeit etc. Vor allem aber: Schon angesichts der manchmal (planmäßig oder verspätungsbedingt) knappen Umsteigezeit zwischen zwei Zügen ist es unfair, dem Fahrgast hier zusätzliche Steine in den Weg zu legen. Was kann der Fahrgast dafür, wenn er z. B. (nominell) nur vier Minuten Zeit zum Umsteigen hat, weil wieder mal ein Zug Verspätung hatte – und nur diese Verspätung der Grund ist, warum er erst 20 Sekunden vor der Abfahrt angerannt kommt? Ist es fair, diesem Fahrgast dann die Tür vor der Nase zuzuschlagen?
    Zum Vergleich mit anderen Ländern: Zumindest von Spanien weiß ich, dass dort wenigstens schon auf dem Fahrschein darauf hingewiesen wird, dass der Zugang zum Zug zwei Minuten vor Abfahrt geschlossen wird. Auf DB-Tickets gibt es noch nicht mal einen entsprechenden Hinweis. Wobei der nichts daran ändern würde, dass die „verschärfte Abfertigung“ – gemessen an ihrem zu vermutenden Beitrag zur Pünktlichkeit – unsinnig ist und für unnötige Komplikationen sorgen kann.

  10. Alexander Gehringer sagt:

    Ergänzung: Wenn die Bahn schon deutlich vor Erreichen der Abfahrtsminute mit der Türschließung beginnen will, dann muss es zumindest an den Stellen, wo danach noch Passagiere auftauchen könnten, Zustiegsmöglichkeiten bis zur letzten Sekunde geben: in Höhe der Auf- bzw. Abgangstreppen zum Bahnsteig sowie (in Kopfbahnhöfen) am Beginn des Bahnsteigs. An diesen Stellen müssen sich dann halt Zugbegleiter hinstellen, die „ihre“ Tür bis zuletzt offen halten. Stehen an diesen Türen keine Zugbegleiter bereit oder machen auch sie vorzeitig „dicht“, ist das ein No-Go. Nicht zuletzt, da der Fahrgast – wie gesagt – nicht immer selbst daran schuld ist, wenn er „auf den letzten Drücker“ ankommt.

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