Bereits seit einem Jahr gibt es bei der Nordwestbahn in Niedersachsen ein striktes Alkoholverbot auf vier Linien. Jetzt folgt die Deutsche Bahn und untersagt ebenfalls im Nahverkehr den Konsum von Alkohol. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Regelungen zum Alkoholverbot in der Bahn und am Bahnhof.
Die Deutsche Bahn führt in Niedersachsen und Bremen auf einigen Linien ein generelles Alkoholverbot im Nahverkehr ein. Dies geht aus den Beförderungsbedingungen der DB Regio hervor, die dem Zugreiseblog vorliegen. Demnach ist es in Nahverkehrszügen künftig untersagt, Alkohol zu konsumieren oder in geöffneten Behältnissen mitzuführen. Zudem gibt es ab Dezember 2017 erstmals ein teilweises Alkoholverbot im Fernverkehr. Bei Verstoß droht eine Vertragsstrafe.
In der Vergangenheit hieß es von der Deutschen Bahn noch, dass ein solches Verbot nicht geplant sei. Jetzt hat das Unternehmen seine Meinung offenbar geändert und untersagt in Niedersachsen auf den Linien der S-Bahn Hannover, in den Regionalexpress-Zügen zwischen Hannover, Bremerhaven, Bremen, Norddeich und Osnabrück sowie im Harz-Weser-Netz den Konsum von alkoholischen Getränken.
Die Beförderungsbedingungen sind außerdem so gestaltet, dass neue Linien jederzeit aufgenommen werden können. Daher könnte das generelle Alkoholverbot in der Bahn in Zukunft auch auf weitere Städte und Bundesländer ausgeweitet werden. Derzeit betrifft es allerdings nur die aufgeführten Verbindungen durch Niedersachsen und Bremen.
Die Deutsche Bahn steht damit nicht allein da. Einer der Vorreiter in Niedersachsen war die Nordwestbahn. Bei dieser ist bereits seit knapp einem Jahr der Konsum von Alkohol im Zug verboten. Dort betrifft es vier Linien im Weser-Ems-Netz zwischen Osnabrück, Bremen, Wilhelmshaven und Esens. Zuvor hatten außerdem Metronom und Erixx ähnliche Verbote erlassen. Darüber hinaus führen auch immer mehr Städte ein Alkoholverbot rund um Bahnhöfe ein.
Sowohl bei der DB Regio als auch bei der Nordwestbahn gilt ein striktes Alkoholverbot im Zug. Danach ist es nicht nur verboten, aktiv Alkohol während der Bahnfahrt zu trinken. Vielmehr darfst du auch keine alkoholischen Getränke in offenen Flaschen und Behältnissen mitführen.
Bei einem Verstoß gegen das Alkoholverbot in der Bahn droht eine Vertragsstrafe von 40 Euro. Die Strafe fällt damit günstiger aus als beim Schwarzfahren, wo du 60 Euro zahlen musst. Außerdem ist es nach den Beförderungsbedingungen auch eine Frage des Ermessens, ob die Strafe tatsächlich verhängt wird.
So ist es beispielsweise gerade kurz nach Einführung des Alkoholverbots durchaus denkbar, dass während einer Übergangsphase bei einem Verstoß zunächst nur auf die neue Regelung hingewiesen wird. Und auch sonst kann die Bahn im Einzelfall von der Verhängung der Strafe ganz absehen.
Die Deutsche Bahn hat mit dem Alkoholverbot die Fahrgäste hinter sich. Bereits im Jahr 2014 ergab eine repräsentative Umfrage, dass 71 Prozent aller Deutschen ein generelles Alkoholverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln befürworten. Eine Umfrage unter Passagieren der Nordwestbahn im vergangenen Jahr kam zu demselben Ergebnis.
Für das Alkoholverbot sprechen nach Ansicht des Unternehmens neben dem Wunsch der Fahrgäste zusätzlich auch eine erhöhte Sauberkeit sowie eine verbesserte Atmosphäre in den Zügen. Darüber hinaus steigere sich das Sicherheitsempfinden der Reisenden. Und schließlich sei der Verzicht auf Alkohol an öffentlichen Orten auch ein Vorbild für Kinder.
| ZRB-Überblick: Alkoholverbot in der Bahn | |
| S-Bahn Hannover: |
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| Expresskreuz Niedersachsen / Bremen: |
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| Harz-Weser-Netz: |
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| Weser-Ems-Netz: |
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Während es also im Nahverkehr immer häufiger Alkoholverbote gibt, sieht es im Fernverkehr noch weitgehend anders aus. Hier forderte zuletzt die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GdL) ein Verbot des Verkaufs von Alkohol im Bordrestaurant. Die Deutsche Bahn lehnte diesen Vorstoß allerdings zunächst ab.
Dabei gibt es auch im Fernverkehr regelmäßig Probleme mit alkoholisierten Fahrgästen, die etwa Zugbegleiter oder andere Passagiere anpöbeln oder sogar angreifen. Und fast jedes Wochenende randalieren einige Fußballfans in den Zügen, wobei auch hier der Alkoholspiegel eine nicht unwesentliche Rolle spielen dürfte.
Am 10. Dezember 2017 hat die Deutsche Bahn auf Wunsch und Initiative der niederländisches Eisenbahn erstmals ein teilweises Alkoholverbot im Fernverkehr eingeführt. In den durchgehenden Fernverkehrszügen zwischen Deutschland und den Niederlanden durftest du deshalb keinen Alkohol mehr mitnehmen. „Anlass dafür waren Vorfälle mit Reisegruppen, die nach exzessiven Alkoholgenuss andere Fahrgäste gestört und die Inneneinrichtung der Züge beschädigt haben“, erklärte ein Bahnsprecher dem Zugreiseblog.
Nur wenige Tage nach der Einführung des Alkoholmitnahmeverbots wurde dieses allerdings schon wieder abgeschafft. Ab 21. Dezember 2017 taucht deshalb auch kein Hinweis mehr darauf in der Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn auf. In den internationalen Beförderungsbedingungen wird die Aufhebung des Verbots am 8. Januar 2018 verkündet, wie ein Bahnsprecher bestätigte.
Neben dem Alkoholverbot in den Zügen selbst gehen außerdem immer mehr Städte und Gemeinden dazu über, rund um die großen Bahnhöfe den Konsum von Alkohol zu verbieten. Die Städte können allerdings nur den Genuss von Alkohol außerhalb des Bahnhofes untersagen.
Für die Regelung im Bahnhof selbst ist hingegen die Deutsche Bahn zuständig. Bisher hat diese noch kein generelles Alkoholverbot an allen Bahnhöfen verhängt, sondern konzentriert sich auf einige wenige Hauptbahnhöfe wie etwa in Nürnberg oder München. Dort gilt seit knapp einem Jahr ein nächtliches Alkoholverbot zwischen 22 und 6 Uhr. Dieses wird durch die DB Sicherheit und die Bundespolizei durchgesetzt.
Was hältst du vom Alkoholverbot in der Bahn? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
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