Augmented Reality: Companion zeigt Wagenreihung und Auslastung

Unter dem Projektnamen Companion entwickelt ein Team von DB Systel eine neue Augmented Reality App. Diese kann Abfahrtszeiten, Wagenreihung, Auslastung der Züge und weitere Fahrgastinformationen direkt auf dem Smartphone einblenden – mittels eines virtuellen ICE-Modells am leeren Gleis. Mehr zur neuen AR-Lösung der Bahn erfährst du in diesem Beitrag.

Die Companion App blendet Wagennummer und Abfahrtszeit per Augmented Reality ein. Screenshot: DB Systel GmbH

Companion: Augmented Reality App von DB Systel für die Schwedische Bahn

Bereits im Herbst 2017 wurde bekannt, dass DB Systel an einer neuen Augmented Reality (AR) App arbeitet. Anlässlich der Hannover Messe wurde ein erster Proof of Concept jetzt der breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Aktuell kann die sogenannte Companion-App etwa die Positionen und Nummern der einzelnen Wagen des Zuges am Bahnsteig oder die voraussichtliche Auslastung anzeigen. Künftig sollen weitere Fahrgastinformationen hinzukommen. Für Endkunden ist die App noch nicht verfügbar.

Augmented Reality (AR) ist die Verknüpfung der Realität mit virtuellen Objekten. Bekanntestes Beispiel hierfür dürfte das Spiel „Pokemon Go“ sein. Daneben gibt es für Smartphones inzwischen eine Vielzahl an weiteren AR-Apps – von Navigationslösungen für Fußgänger bis hin zu komplexen Spielen. Ein Vorteil von Augmented Reality bei der Bahn: Die wichtigsten Fahrgastinformationen können über ein 3D-Zugmodell bereits dann dargestellt werden, während der Fahrgast noch am Bahnsteig auf den Zug wartet.

Für die neue Companion-App kooperiert DB Systel ebenfalls mit der Schwedischen Eisenbahn (SJ). Nach Angaben des für die Entwicklung zuständigen Immersive-Teams werden zunächst verschiedene Anwendungsfälle für Bahnkunden und -mitarbeiter getestet. Da AR-Brillen zudem noch recht teuer seien, habe man sich auf entsprechende Anwendungen für Smartphones konzentriert. Die individuellen Augmented-Reality-Lösungen sollen sich später dann ebenfalls in bestehende Bahnapps wie etwa den DB Navigator integrieren lassen.

Informationen stammen aus AR-Cloud

Die Companion App nutzt eine spezielle AR-Cloud. Diese enthält Datensätze aus ganz unterschiedlichen Bereichen und sorgt so dafür, dass sich Informationen aus Bestandssystemen mit einer 3D-Karte verbinden lassen. Dazu gehören etwa Infrastrukturdaten, Bauwerke, technische Anlagen und natürlich Fahrzeugmodelle. Benötigt wird lediglich ein aktuelles Smartphone mit Kamera und bestehender Internetverbindung.

Die einzelnen Objekte können mittels der AR-Cloud dann mit Echtzeitinformationen verknüpft werden. So lässt sich über die Companion App auf dem Smartphone beispielsweise am Bahnsteig das Modell eines ICE als Hologramm auf das leeren Gleis projizieren. Zusätzlich werden die Abfahrtszeit des Zuges und die Position des reservierten Wagens oder des Bordrestaurants eingeblendet.

Diese Informationen lassen sich zwar inzwischen auch direkt im DB Navigator abrufen. Durch Augmented Reality soll allerdings das mühsame Durchklicken durch verschiedene Seiten entfallen. Gleichzeitig lassen sich damit auch Anwendungen für Sehbehinderte realisieren. Die App „Türfinder“ ist hierfür ein Beispiel.

Fahrgastinformationen per Augmented Reality

Neben der Wagenreihung kann der aktuelle Prototyp der Augmented Reality App Companion ebenfalls die voraussichtliche Auslastung anzeigen. Hierbei werden die einzelnen Wagen des virtuellen ICE in verschiedenen Farben eingefärbt. Grün steht dann zum Beispiel für eine eher geringere Auslastung.

Erst kürzlich hat die Deutsche Bahn die prognostizierte Zugauslastung in die Fahrplanauskunft integriert. Bereits damals wurde darauf hingewiesen, dass diese Informationen künftig auch in weiteren Anwendungen zur Verfügung stehen werden. Die Companion-App ist eine davon. Für die Zukunft sind außerdem noch weitere Fahrgastinformationen per Augmented Reality geplant.

Die Information von Bahnkunden ist aber nur ein Teil der AR- und VR-Lösungen der Deutschen Bahn. Bereits seit vergangenem Jahr werden Mitarbeiter über entsprechende virtuelle Trainingsprogramme gezielt geschult. So lässt sich im Rahmen des Projekts EVE (Engaging Virtual Education) in der virtuellen Realität etwa das Ausfahren des Hublifts am ICE 4 trainieren. Mittels Augmented Reality werden außerdem Wartungsmitarbeiter bei der Instandhaltung unterstützt.

Augmented Reality: Echter Mehrwert oder eher Spielerei? Ich freue mich auf deinen Kommentar zur Companion-App von DB Systel.

5 Kommentare ansehen.

Wenn du keinen Artikel mehr zu Backpacking, Interrail, Work and Travel und Bahnreisen in Deutschland verpassen willst, dann hol dir jetzt meinen gratis Newsletter! Du kannst mir auch auf Facebook und Twitter folgen.

Anzeige
ZRB – Der Zugreiseblog © 2011-2018. Alle Rechte vorbehalten.
Impressum | Datenschutz