Koordinierte Sabotage-Aktion gegen Deutsche Bahn

In der Nacht auf Montag hat es eine koordinierte Sabotage-Aktion gegen die Deutsche Bahn im ganzen Land gegeben. Die Bundespolizei geht von gezielten Anschlägen im Rahmen der Proteste gegen den G20-Gipfel aus. Welche Regionen besonders betroffen sind, erfährst du in diesem Beitrag.

Leipzig war von der Sabotage-Aktion gegen die Bahn besonders betroffen.

Bahn-Sabotage: Kabelbrände und Vandalismus in ganz Deutschland

In der Nacht von Sonntag auf Montag hat es eine gezielte Sabotage-Aktion gegen die Deutsche Bahn gegeben. Gleich aus mehreren Teilen Deutschlands wurden dabei Vandalismusschäden an Bahnstrecken und in Zügen gemeldet. Neben Kabelbränden wird auch von zerstörten Inneneinrichtungen in Zügen berichtet. Die Bundespolizei geht dabei von koordinierten Anschlägen gegen die Infrastruktur der Bahn aus.

Ein Großteil der Sabotage-Aktion betrifft den Osten und Westen Deutschlands: Vor allem rund um Leipzig, Dresden sowie in Nordrhein-Westfalen gab es laut Deutscher Bahn mehrere Schäden durch Vandalismus. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Kabelbrände, wodurch der Zugverkehr teilweise mehrere Stunden unterbrochen wurde. Die meisten Angriffe seien in der Zeit zwischen 1.30 Uhr und 4 Uhr erfolgt, sagte die Polizei Leipzig.

Aufruf zu Sabotage gegen die Bahn als Protest gegen den G20-Gipfel in Hamburg

Die Bahn-Sabotagen könnten mit dem Protest gegen den G20-Gipfel zusammenhängen, der im Juli in Hamburg stattfindet. Innerhalb linksradikaler Gruppierungen wird bereits seit einigen Tagen über Sabotage-Aktionen gegen Infrastruktur in Deutschland gesprochen.

So liegt etwa dem Zugreiseblog ein gestern Abend veröffentlichtes Kommuniqué vor, das zu Sabotagen gegen Bahn und Infrastruktur aufruft. Darin heißt es, die Leitungen, Kabel und Schienen seien „Symbole der Herrschaft“ und hielten „alles am Laufen“. Solche Verbindungen und Netze müssten immer bestehen, „damit es keine unkontrollierten Räume gibt“. Oft sei es jedoch nicht sehr kompliziert, „sie in ihrer Funktion zu sabotieren“. Das Kommuniqué schließt mit den Worten:

„Für sich stehend nur eine Sabotage an einem Stück Infrastruktur der Normalität, doch als Idee einer Angreifbarkeit ihres anfälligen Netzes eine fast immer wiederholbare und umsetzbare revolutionäre Praxis, egal ob mit vielen oder wenigen, egal ob während des Ausnahmezustandes oder im tristen Alltag.“

Diese Strecken und Regionen sind von der Sabotage-Aktion gegen die Bahn betroffen

Aktuell zeichnet sich ein Schwerpunkt der Vandalismusschäden in der Region rund um Dresden und Leipzig sowie im Ruhrgebiet ab. Aber auch Hamburg, der Ort des G20-Treffens Anfang Juli, ist betroffen. Daneben gibt es vereinzelte Vandalismusmeldungen aus Berlin und Süddeutschland. Nur aus Bayern wurde bisher offenbar noch nicht von Schäden berichtet.

 ZRB-Überblick: Sabotage gegen die Deutsche Bahn
Region West: 
  • Dortmund – Bochum
  • Leverkusen – Solingen
  • Köln – Wuppertal
  • Köln – Düsseldorf
Region Nord:
  • Hamburg – Lübeck
  • Uelzen – Bad Bevensen
Region Nordost:
  • Berlin Ostkreuz – Berlin Schöneweide
Region Südost:
  • Dresden – Riesa
  • Dresden – Freiberg
  • Leipzig – Riesa
  • Leipzig – Grimma
  • Leipzig – Chemnitz
  • Leipzig – Erfurt
Region Süd:
  • Saarbrücken – Ludwigshafen
  • Tübingen – Reutlingen

Bahn-Vandalismus in Deutschland

Schäden durch Vandalismus kommen bei der Bahn in Deutschland leider häufiger vor. Nicht nur durch sogenannte Protestaktionen oder ganz banalen Kabelklau, sondern beispielsweise auch durch Fußball-Fans.

So registrierte die Deutsche Bahn bis zum Ende der Hinrunde der Saison 2016/2017 rund 150 Angriffe gegen Mitarbeiter und Züge. Zu größeren Störungen kam es vor wenigen Wochen ebenfalls durch die Ransomware WannaCry, die zahlreiche Anzeigetafeln an Bahnhöfen lahmlegte.

Bist du von der Sabotage gegen die Bahn betroffen? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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