Mitte Juni 2017 hat Flixbus eine neue Gesellschaft gegründet, die sich auf den Betrieb und die Vermarktung von Zügen konzentrieren soll: Flixtrain. Seit März 2018 bietet das Unternehmen jetzt die ersten Verbindungen an. Alle Infos findest du in diesem Beitrag.
Bereits seit Ende März bietet der Fernbusanbieter Flixtrain ein eigenes Zugangebot: Zum Start gab es die Verbindung von Hamburg nach Köln, ab 26. April folgt außerdem ein neuer grüner Zug zwischen Stuttgart und Berlin. Beide Verbindungen werden dabei bis zu sechsmal pro Woche angeboten. Der Name Locomore wird durch Flixtrain ersetzt.
Ab Dezember 2018 möchte Flixtrain sein Angebot jetzt nochmals deutlich ausbauen. So seien Züge von München und Köln nach Berlin geplant. Das bestätigte FlixMobility-Geschäftsführer André Schwämmlein der Wirtschaftswoche. So soll demnach zunächst täglich ein Zug pro Richtung fahren. Später möchte der Bahn-Konkurrent bis zu drei Verbindungen pro Tag und Strecke folgen lassen. Dies hänge allerdings auch davon ab, wie viele der beantragten Tassen FlixTrain von der DB Netz AG tatsächlich gewährt bekomme.
Die Züge haben hierzu ein komplett neues Design erhalten – wie es sich für Flixtrain gehört natürlich in Grün. Die Wagen und den Betrieb stellt das Nürnberger Unternehmen BahnTouristikExpress (BTE). Seit April betreibt Flixtrain in Zusammenarbeit mit BTE außerdem einen Nachtzug von Hamburg nach Lörrach.
| ZRB-Kurzinfo: Flixtrain von Hamburg nach Köln und Stuttgart nach Berlin | |
| Reisetage: | ab 23. März 2018 |
| Verbindungen: | Hamburg – Köln und Stuttgart – Berlin |
| Fahrtage: | bis zu sechsmal pro Woche |
| Preise: | ab 9,99 Euro |
| Jetzt online buchen!* | |
Tickets für den Flixtrain kannst du bequem online buchen. Die Preise starten ab 9,99 Euro für die einfache Fahrt und sind auf der neuen Flixtrain-Website erhältlich*. Alle Wagen verfügen über WLAN, zudem werden vom Zugbegleiter auch Getränke und kleine Snacks serviert.
Ursprünglicher Artikel vom August 2017:
Deutschlands größter Fernbus-Betreiber hat eine neue Gesellschaft gegründet: die Flixtrain GmbH. Gegenstand des Unternehmens ist nach der Eintragung im Handelsregister unter anderem die Planung und der Betrieb sowie die Organisation des Betriebs von Eisenbahnverkehrsdiensten im Personenverkehr.
Bereits vor knapp zwei Jahren kündigte der ehemalige Meinfernbus-Geschäftsführer Torben Greve an, künftig auch auf die Vermarktung von Zügen zu setzen. Durch Kooperationen könne das Unternehmen zum Beispiel kombinierte Fahrten mit Zug und Bus anbieten. Hierzu hat sich Flixbus-Gründer Daniel Krauss bereits die Domain flixtrain.de gesichert. Mit der offiziellen Unternehmensgründung der Flixtrain GmbH geht der Fernbusbetreiber jetzt also den nächsten Schritt.
Kannst du also vielleicht schon bald mit einem grünen Zug von Flixtrain günstig durch Deutschland fahren? Ein Flixbus-Sprecher sagte dem Zugreiseblog auf Nachfrage lediglich, dass Flixbus Menschen in Fernbussen durch ganz Europa bringt. „Hierin liegt unsere Kernkompetenz.“
Dennoch setze Flixbus auch auf Kooperationen mit anderen Verkehrsträgern. So kooperiere der Fernbusbetreiber beispielsweise bereits in Österreich mit der Westbahn und in Italien mit einer Fährgesellschaft, wie der Flixbus-Sprecher weiter erklärte. Sollte Flixtrain künftig also Züge in Deutschland vermarkten wollen, dürfte dies vermutlich ebenfalls über entsprechende Kooperationen laufen.
In Deutschland ist der Markt an privaten Bahnanbietern im Fernverkehr aber überschaubar. Der Flixbus-Sprecher äußerte sich auch nicht dazu, ob das Unternehmen hierzulande bereits mit Partnern im Gespräch ist oder gar schon entsprechende Vereinbarungen über Flixbus-Züge getroffen habe.
Ein Kandidat wäre beispielsweise HKX, der Züge zwischen Hamburg und Köln fahren lässt. Zuletzt hatte der Bahnbetreiber eine Vertriebskooperation mit der Deutschen Bahn aufgegeben, sodass DB-Tickets nicht mehr in HKX-Zügen gelten. Auch die Verbindung nach Frankfurt wurde wieder gestrichen. Durch die Kooperation mit Flixtrain könnte HKX neue Kunden gewinnen.
Daneben gibt es in Fernbus-Branchenkreisen auch Spekulationen, dass Flixbus mit Flixtrain möglicherweise Locomore übernehmen möchte. Der private Bahnbetreiber ging durch eine Crowdfunding-Kampagne im Dezember 2016 an den Start und betrieb eine Verbindung zwischen Stuttgart und Berlin. Mitte Mai musste das Unternehmen allerdings Insolvenz anmelden. Seitdem werden neue Investoren gesucht.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur DPA möchte sich der Insolvenzverwalter Mitte dieser Woche zur Zukunft von Locomore äußern. Bereits in der Vergangenheit hieß es, dass es mehrere Interessenten mit unterschiedlichen Konzepten für die Übernahme des insolventen Bahnbetreibers gebe.
Einer davon ist der tschechische Leo Express, mit dem der grüne Fernbusbetreiber bereits im Jahr 2016 eine Kooperation hatte. Ob Flixtrain tatsächlich an der Übernahme von Locomore interessiert ist, wollte Flixbus nicht kommentieren. Nur so viel: „Wir wollen Mobilität auch ohne eigenes Auto bieten.“ Ein Satz, der glatt von Locomore-Gründer Derek Ladewig stammen könnte.
Könnte Flixtrain mit Zügen ähnlichen Erfolg haben wie Flixbus auf dem Fernbus-Markt? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Wenn du keinen Artikel mehr zu Backpacking, Interrail, Work and Travel und Bahnreisen in Deutschland verpassen willst, dann hol dir jetzt meinen gratis Newsletter! Du kannst mir auch auf Facebook und Twitter folgen.