Hamburg-Köln-Express (HKX) erkennt künftig keine DB-Fahrscheine mehr an
Beim Hamburg-Köln-Express (HKX) kommt es ab September zu zahlreichen Änderungen. Während zum einen der Fahrplan etwas angepasst wird, dürfte eine andere Neuigkeit bei HKX-Kunden auf Unverständnis stoßen: Das Unternehmen wird künftig keine DB-Tickets mehr anerkennen.
Ab September: DB-Tickets gelten nicht mehr im HKX
Der private Bahnanbieter Hamburg-Köln-Express (HKX) hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. Das Unternehmen bietet seit Juli 2012 mehrmals wöchentlich eine schnelle Verbindung von Hamburg über Münster, Essen und Düsseldorf nach Köln an. Dabei legt HKX besonderen Wert auf den Komfort der Fahrgäste, weshalb du zum Beispiel auch dein Fahrrad mitnehmen kannst.
Besonders praktisch: Bisher konntest du auch mit zahlreichen Nahverkehrsfahrkarten wie etwa dem Wochenendticket oder dem Quer-durchs-Land-Ticket den HKX nutzen. Das machte die Fahrt zwischen Hamburg und Köln vor allem für Studenten, Familien und Gruppen äußerst erschwinglich.
Ab September 2016 ist damit jedoch Schluss. Das geht aus den neuesten Tarifbekanntmachungen in den Beförderungsbedingungen hervor, die dem Zugreiseblog vorliegen. Danach wird die Kooperation zwischen der DB Regio AG und der Hamburg-Köln-Express GmbH zum 31.08.2016 komplett aufgehoben. Alle ab 1. September gekauften DB-Fahrkarten gelten dann nicht mehr im HKX.
Übergangsphase für zuvor gekaufte DB-Fahrkarten
Für zuvor gekaufte DB-Tickets gilt eine Übergangsregelung. So wird HKX zumindest bis zum 30. November 2016 auch weiterhin Fahrkarten von DB-Regio anerkennen, sofern diese vor dem 1. September 2016 gekauft wurden. Außerdem nimmt die Deutsche Bahn Fahrscheine kostenlos vor Fahrtantritt zurück, sofern diese aufgrund der ab 1. September erforderlichen Zugbindung für den HKX nicht mehr benötigt werden.
Die Aufhebung der Tarifkooperation betrifft alle Fahrkarten nach dem Tarif der Deutschen Bahn. Neben den beliebten Ländertickets, dem Schönes-Wochenende-Ticket und dem Quer-durchs-Land-Ticket gelten dann ebenfalls keine normalen Nahverkehrsfahrscheine der Deutschen Bahn mehr im HKX. Auch mit der BahnCard 100 wirst du nicht mehr im Hamburg-Köln-Express reisen können.
Hamburg-Köln-Express wird für Bahnfahrer unattraktiver
Das macht den HKX ein Stück weit unattraktiver – gerade für Familien und Gruppen von bis zu fünf Personen. Sie konnten bisher mit den Nahverkehrsangeboten der Deutschen Bahn schnell und günstig von Hamburg nach Köln reisen. In Zukunft müssen sie entweder ein extra HKX-Ticket kaufen oder auf Züge von anderen Anbietern zurückgreifen. Hierdurch erhöht sich die Reisezeit jedoch meist deutlich.
Die Aufhebung der Tarifkooperation ist auch deshalb unverständlich, da diese überhaupt erst vor etwas mehr als einem Jahr eingeführt wurde. Damals bezeichnet HKX dies als „ersten Schritt“. Das Unternehmen wollte sogar erreichen, dass Kunden auch mit Verbundsfahrkarten den Hamburg-Köln-Express nutzen können. Daraus wird jetzt vermutlich ebenfalls nichts.
HKX-Fahrplanänderungen ab September
Die Aufhebung der Tarifkooperation mit der DB Regio AG ist aber nur eine der Neuerungen zum September: HKX passt zudem ab 29. August 2016 den Fahrplan an und streicht die Verbindung von Köln nach Frankfurt. Diese Verlängerung wurde ebenfalls erst zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 eingeführt.
„Leider nahmen die Kunden diese Verbindung viel zu selten an“, erklärt dazu HKX-Geschäftsführer Carsten Carstensen. Künftig wolle sich das Unternehmen darauf konzentrieren, auf der Stammstrecke zwischen Köln und Hamburg zusätzliche Fahrten anzubieten. So wird der Hamburg-Köln-Express ab 1. September von Freitag bis Montag jeweils einmal täglich pro Richtung verkehren.
Zudem wolle sich das Unternehmen auf „einen guten Service für unsere Kunden konzentrieren“, wie Carstensens weiter ausführt. Die Nichtanerkennung von Fahrkarten nach dem DB-Tarif ist hierbei leider ein Schritt in die falsche Richtung.
Fährst du regelmäßig mit dem HKX von Hamburg nach Köln? Was hältst du von der Aufgabe der Tarifkooperation? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
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HKX hätte auf dieser Strecke bestimmt eine Chance gehabt wenn der Zug statt in Bingen in Mainz Hbf gehalten hätte. In Mainz steigen ja sehr viele Leute um, aber kaum jemand kommt auf die Idee erst mit der Bummbelbahn nach Bingen zu fahren um dort in den HKX umzusteigen.
Hinzufügen ist auch nach Aussage des Anbieters die Streichung der Kostenlosen Beförderung für Menschen mit Behinderung. Weiterhin kostenlos mit Merkzeichen B ist die Mitnahme von Begleitpersonen, respektive Begleithunde.
‚Mit der ausschließlichen Anerkennung von HKX-Tickets gilt im HKX für die Mitnahme von Schwerbehinderten ab dem 1. September 2016 wieder ausschließlich die Fernverkehrsregelung: Schwerbehinderte benötigen ein kostenpflichtiges HKX-Ticket, Begleitpersonen fahren bei einem entsprechenden Vermerk im Schwerbehindertenausweis umsonst.‘
Bezüglich kostenlose Beförderung für Menschen mit Behinderung auf bestimmten Abschnitten.
Auswahl:
Intercity-Züge (26 und 30) auf der Strecke Rostock – Stralsund
Intercity-Züge (56) auf der Strecke Norddeich Mole – Bremen Hbf
Intercity-Züge (35) von/nach Münster zwischen Norddeich Mole bzw. Emden Außenhafen und Leer
Harz – Berlin – Express
Berlin – Hamburg – Express (IRE)
Fernverkehrszüge im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg
(Der VBB-Tarif gilt zwischen Berlin und Prenzlau jetzt auch in den ICE-Zügen).
Prenzlau – Angermünde – Eberswalde Hbf – Bernau (Berlin) – Berlin Gesundbrunnen – Berlin Hbf (tief) – Berlin Südkreuz
ICE 208, ICE 1524, ICE 1531, ICE 1535, ICE 1536, ICE 1537, ICE 1539, ICE 1630, ICE 1632, ICE 1730, ICE 1731, ICE 1735, ICE 1739, IC 2250, IC 2252, IC 2253, IC 2255, IC 2257,
IC 2259, IC 2308
Prenzlau – Angermünde – Eberswalde Hbf – Bernau (Berlin) – Berlin Gesundbrunnen – Berlin Hbf (tief) – Berlin-Spandau
IC 1932, IC 1970 *, IC 2422, IC 2423, IC 2426, IC 2427 (* fährt über Berlin Hbf (tief))
Cottbus – Lübbenau(Spreewald) – Lübben(Spreewald) – Königs Wusterhausen – Berlin Ostbahnhof – Berlin Hbf – Berlin Wannsee – Potsdam Hbf
IC 2431, IC 2432
Fernverkehrszüge auf der Strecke Riesa – Dresden (ICE, IC, EC)
Fernverkehrszüge auf der Strecke Basel Bad Bf – Basel SBB (ICE, IC)
Zu vermuten ist viel eher, das die Deutsche Bahn sich mit Händen und Füßen gegen die Verwendung ihrer Tickets sträubt.
Private Konkurrenz, die noch dazu nicht auf Subventionen angewiesen ist, mag sie gar nicht.