Deutsche Bahn plant Direktverbindung von Spanien nach Portugal

Die Deutsche Bahn plant über ihr Tochterunternehmen Arriva eine neue direkte Zugverbindung zwischen Spanien und Portugal. Ab Mitte kommenden Jahres sollen demnach bis zu vier Züge täglich A Coruña und Porto in unter drei Stunden miteinander verbinden. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag.

Arriva möchte Züge von A Coruña nach Porto fahren lassen.

Bahn-Tochter Arriva möchte Züge von A Coruña nach Porto anbieten

Die Deutsche Bahn möchte künftig stärker in Spanien und Portugal aktiv sein. Über ihr Tochterunternehmen Arriva hat sie Anfang Mai 2018 deshalb beim zuständigen spanischen Infrastrukturbetreiber Trassen für die Strecke von A Coruña nach Porto beantragt. Das bestätigte die Bahn-Tochter dem Railjournal.

Die Zugverbindung soll demnach ab dem zweiten oder dritten Quartal 2019 starten. Hierfür sind offenbar Hochgeschwindigkeitszüge geplant, die über ETCS verfügen, und auf der im Jahr 2015 eröffneten Strecke zwischen A Coruña und Vigo fahren sollen. Welches Wagenmaterial die Deutsche Bahn und Arriva genau einsetzen möchten, ist allerdings noch nicht bekannt.

Die neue Direktverbindung von A Coruña nach Porto wird durch das dritte Eisenbahnpaket der EU ermöglicht. Dieses sieht die vollständige Marktöffnung im grenzüberschreitenden Verkehr vor. Die Deutsche Bahn würde damit nicht nur die ersten Züge zwischen Portugal und Spanien im Sinne dieser EU-Regelung realisieren, sondern wäre auch gleichzeitig der erste Open-Access-Betreiber auf einer spanischen Schnellfahrstrecke.

Vier tägliche Verbindungen von A Coruña nach Porto

Arriva will ab dem nächsten Jahr zunächst vier tägliche Verbindungen zwischen Spanien und Portugal anbieten. Dank der Hochgeschwindigkeitsstrecke sollen die bis zu 200 km/h schnellen Züge A Coruña und Porto in weniger als drei Stunden miteinander verbinden. Unterwegs möchte die Bahn-Tochter außerdem in Santiago de Compostela, Vigo, Valença und Nine halten.

 ZRB-Kurzinfo: Arriva-Züge von Spanien nach Portugal
Verbindung: A Coruña – Porto (viermal täglich)
geplanter Start: Mitte 2019
Zwischenhalte: Santiago de Compostela, Vigo, Valença und Nine
Streckenlänge: 342 km
Fahrtzeit: 2:46 Stunden

Die neue grenzüberschreitende Verbindung von Arriva wäre somit deutlich schneller als der bisherige Kooperationsverkehr der spanischen Renfe und der portugiesischen CP. Deren Züge benötigen allein für das Stück zwischen Vigo und Porto heute fast 2,5 Stunden. Zudem kommen hier vergleichsweise alte Wagen zum Einsatz, die laut Railjournal nur eine einzige Klasse und kaum weiteren Komfort bieten.

Arriva betreibt derzeit 25 Busverbindungen in Galicien

Galicien ist für die Deutsche Bahn außerdem keine unbekannte Region. Das Unternehmen betreibt dort über sein spanisches Tochterunternehmen Arriva bereits mehrere Busverbindungen. Pro Jahr befördert Arriva knapp fünf Millionen Passagiere und verfügt über eine Flotte von über 200 Bussen. Insgesamt fahren 25 verschiedene Linien durch die Region im Nordwesten Spaniens.

Mit der neuen Zugverbindung zwischen A Coruña und Porto könnte die Deutsche Bahn ihr Angebot hier jetzt noch einmal deutlich ausbauen und dabei Züge und Busse miteinander verbinden. Etwas, das im Heimatland des Unternehmens derzeit ein anderer Open-Access-Betreiber versucht und der Deutschen Bahn dabei Konkurrenz macht: Flixbus.

Europas größter Fernbusanbieter lässt nämlich seit Ende März 2018 unter der Marke Flixtrain in Deutschland ebenfalls Züge fahren. Aktuell bietet Flixtrain dabei Verbindungen von Stuttgart nach Berlin sowie von Hamburg nach Köln an. Ab 2019 sollen außerdem grüne Züge von Köln nach Berlin sowie von München nach Berlin folgen.

Was hältst du von der geplanten Zugverbindung von Arriva von A Coruña nach Porto? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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