Diebstahl im Zug: ÖBB wollen Gepäck besser schützen

Diebstahl in Zügen ist noch immer ein Problem. Durch das offene System können Langfinger oft unbemerkt fremde Koffer und Rucksäcke entwenden. Im Rahmen des Innovationswettbewerbs „Lock it & Relax“ möchten die Österreichischen Bundesbahnen jetzt Ideen entwickeln, das Gepäck im Zug besser zu schützen und Diebstähle zu verhindern.

Auch im Ausland warnen Schilder vor Diebstahl im Zug.

Lock it & Relax: Gepäck sicher im Zug verstauen

„Bitte achten Sie auf Ihre Gepäckstücke“ oder „Im Zug sind Taschendiebe unterwegs“: Vielleicht kennst du auch diese Durchsagen während deiner Bahnreise, die dich ganz schön beunruhigen können. Gerade mit viel Gepäck ist es nicht immer möglich, dieses in Sichtweite zu verstauen. Zudem möchtest du auch unter der Fahrt unbesorgt in den Speisewagen oder auf die Toilette gehen, ohne jedes Mal deinen Koffer oder Rucksack mitnehmen zu müssen.

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wollen deshalb das Gepäck im Zug besser vor Diebstahl schützen. Die neue Kampagne „Lock it & Relax“ des Open Innovation Lab fordert Unternehmen und Erfinder weltweit dazu auf, ihre Ideen bei einem Wettbewerb einzureichen. Dabei kann es sich um spezielle Schlösser ebenso handeln wie neuartige Befestigungsmöglichkeiten.

Das Ziel ist es, künftig alle Railjet mit einem modernen Gepäcksicherungssystem auszustatten. Das neue System sollte sich deshalb möglichst einfach in die bestehenden Gepäckfächer in den ÖBB-Zügen einbauen lassen und leicht zu bedienen sein. Zudem soll das Gepäck auch weiterhin für die Reisenden sichtbar bleiben. Darüber hinaus muss es natürlich für die Nutzung im Zug zulassungsfähig sein.

Der Wettbewerb zu „Lock it & Relax“ läuft noch bis einschließlich 31. August 2018. Bis dahin können alle Ideen eingereicht werden. Die Besten wählt dann eine Jury im September aus. Das Preisgeld beträgt 5000 Euro für den Gewinner sowie 2500 Euro und 1000 Euro für die Zweit- und Drittplatzierten. Bleibt also nur noch zu hoffen, dass sich möglichst viele Unternehmen und Erfinder beteiligen, um die Reisenden vor Diebstahl in der Bahn besser zu schützen.

Diebstahl in Nachtzügen leider weit verbreitet

Aber nicht nur in den Tageszügen gibt es Diebstahl: Gerade bei Fahrten über Nacht haben Reisende Angst vor Dieben im Zug. Auch wenn Horrorgeschichten – wie etwa über eingeleitetes Betäubungsgas ins Abteil – nicht stimmen mögen, gibt es dennoch ein nicht unerhebliches Problem mit Diebstählen in Nachtzügen. Viele Zugbegleiter raten deshalb dazu, die Abteiltür von innen stets zusätzlich zu verriegeln.

„Lock it & Relax“ soll in der Bahn Diebstahl verhindern. Foto: ÖBB

Und selbst die Fahrzeuge auf den Autozügen sind vor Diebesbanden nicht sicher: In der Vergangenheit gab es immer wieder Aufbrüche während der Fahrt. Der Diebstahl im Nachtzug betrifft zudem nicht nur klassische Schlafwagen und Liegewagen, sondern verstärkt auch Sitzwagen. Dort können Diebe nämlich besonders schnell und einfach zugreifen.

Insbesondere die Nacht-ICE der Deutschen Bahn von Köln über Düsseldorf ins Ruhrgebiet sind berüchtigt, da durch die kurzen Halteabstände Diebe schnell ein- und wieder aussteigen können. In diesen Zügen solltest du also besonders gut auf deine Wertsachen achten. Dies gilt auch während größerer Haltezeiten in Bahnhöfen.

Tipps für eine sichere Reise: Diebe in der Bahn abblitzen lassen

Um dich möglichst gut vor Diebstahl in der Bahn zu schützen, solltest du in erster Linie dafür sorgen, dass Langfinger gar nicht erst eine Gelegenheit haben. Bewahre deinen Koffer oder Rucksack deshalb am besten in Sichtweite auf oder verstaue ihn unter dem Sitz. Wenn du auf die Toilette gehst, kannst du außerdem andere Reisenden bitten, kurz auf deine Sachen aufzupassen.

Wertsachen solltest du möglichst nah am Körper tragen und sie nicht in der Mantel- oder Sakkotasche aufbewahren, wo Trickdiebe im Team leichtes Spiel haben. Wer in Ländern unterwegs ist, in denen eine bargeldlose Zahlung oft nicht möglich ist – wie etwa in Turkmenistan oder Deutschland –, kann seine Bargeldvorräte auch in einem Geldgürtel* sicher verstauen.

In der zweiten Klasse in thailändischen Nachtzügen gibt es leider keine Abteile, die du abschließen kannst. Einige Reisende ketten ihre großen Gepäckstücke dort deshalb direkt am Bett an. Eine innovative Idee hatte auch ein Niederländer bei der Fahrt mit dem Transasia-Express von der Türkei in den Iran: Er befestigte an seinem Rucksack einfach mehrere Glocken, die bei der kleinsten Bewegung laut Alarm schlugen.

Wie schützt du dich vor Diebstahl im Zug? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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