Israel mit dem Zug: Fahrpläne, Zugtickets und Reisetipps

• David
• 12. Januar 2018
• Kategorien: Backpacking
• 90 Kommentare

Ob Jerusalem, Tel Aviv oder Haifa: In Israel erreichst du fast alle wichtigen Städte bequem, sicher und günstig mit der Bahn. In diesem Beitrag findest du alle Fahrpläne und Informationen, wie du individuell mit dem Zug durch Israel reisen kannst.

Im Zug durch Israel: günstig und schnell

Israel hat ein hervorragend ausgebautes Eisenbahnnetz. Du kommst daher bequem mit dem Zug in den Norden ebenso wie nach Jerusalem, Tel Aviv oder weiter in den Süden nach Ashdot oder Be’er Sheva. Die Züge fahren meist in kurzen Abständen und sind durch die geringe Größe des Landes sehr schnell am Ziel. Außerdem sind sie ausgesprochen pünktlich, worauf Israel Railways natürlich ganz besonders stolz Ist.

Wenn du in Israel Zug fährst, kommst du nicht nur leichter mit den Menschen in Kontakt, sondern siehst auch viel von der Landschaft. Besonders beeindruckend ist beispielsweise die Fahrt mit der Eisenbahn durch die judäischen Berge bis nach Jerusalem, bei der sich der Zug langsam durch die Serpentinen schlängelt.

Zudem ist Zugfahren in Israel unglaublich günstig: So bezahlst du für eine Fahrkarte vom Flughafen in die Innenstadt von Tel Aviv gerade einmal 13,50 Schekel, was etwa 3,20 Euro entspricht. Eine Fahrt nach Jerusalem kostet ebenfalls nur 20 Schekel.

Um im Zug Israel zu erkunden, hast du viele Möglichkeiten: Du kommst mit der Bahn komfortabel von Tel Aviv nach Jerusalem oder in den Norden nach Hafia, Akko oder Nahariya. Ebenfalls gut angeschlossen ist der Flughafen Ben Gurion. So benötigst du nur knapp 15 Minuten, um mit dem Zug ins Zentrum von Tel Aviv-Jaffa zu gelangen.

Das Tote Meer ist leider nicht an das Eisenbahnnetz angebunden. Du erreichst es aber beispielsweise bequem mit dem Bus von Jerusalem aus. Auch wenn du bis an die Grenze zum Sinai reisen möchtest, musst du auf Busse zurückgreifen.

Die verschiedenen Züge in Israel

In Israel werden drei unterschiedliche Züge eingesetzt: blaue einstöckige Wagen, dänische IC3-Wagen sowie die roten Doppelstock-Wagen, die von Bombardier in Görlitz gefertigt wurden. Sie alle zeichnen sich durch Sauberkeit und hohen Komfort aus.

Die verwendeten Diesel-Lokomotiven fahren maximal 160 km/h schnell. In Zukunft soll das israelische Eisenbahnnetz aber nach und nach elektrifiziert werden, den Anfang macht dabei ab 2018 die Neubaustrecke von Tel Aviv nach Jerusalem.

Bequeme Sitzplätze in israelischen Zügen

Alle Züge in Israel haben nur eine einzige Klasse mit einer 2+2-Bestuhlung. Häufig werden dabei 4er-Gruppen gebildet, wie du sie beispielsweise auch aus vielen S-Bahnen kennst. Die Sitze sind durchaus bequem, auch wenn sie natürlich nicht mit ICE-Sitzplätzen mithalten können, sondern sich eher an den RB oder RE in Deutschland orientieren.

Außerdem benötigst du im Regelfall keine Sitzplatzreservierung. In jedem Zug gibt es zwar auch jeweils einen Wagen mit reservierten Plätzen, meist ist es außerhalb der Rush Hour aber kein Problem, einen Platz zu finden. Nur wenn du mit deiner ganzen Familie durch das Heilige Land reist, kann es sinnvoll sein, einen Sitzplatz im Voraus zu reservieren.

Kostenloses WLAN und Fahrradmitnahme inklusive

Der Komfort in den israelischen Zügen ist hoch: Neben sauberen Toiletten und Steckdosen über den Plätzen steht dir beispielsweise auch kostenloses WLAN zur Verfügung. Letzteres funktioniert zwar noch nicht 100 Prozent perfekt, aber meist deutlich besser als in den ICE der Deutschen Bahn. Zudem möchte Israel Railways das System in Zukunft auf 4G (LTE) umstellen, um Engpässe weiter zu reduzieren.

Durch die geringen Reisezeiten, die oft nur ein bis zwei Stunden betragen, gibt es in den Zügen im Heiligen Land keinen Speisewagen, ebenso wenig natürlich Nachtzüge.

Dafür ist die Fahrradmitnahme im Zug in Israel stets kostenlos. Klappräder darfst du einfach als Gepäck mitnehmen, richtige Fahrräder musst du in den dafür vorgesehenen Stellplätzen in den Wagen unterbringen. An den Türen siehst du jeweils, wie viele Fahrräder dort geparkt werden dürfen, meist sind es zwei oder drei.

Von Sonntag bis Donnerstag sind Fahrräder nur zwischen 9 und 15 Uhr sowie zwischen 19 und 6 Uhr des folgenden Tages erlaubt. Am Freitag darfst du hingegen rund um die Uhr mit dem Fahrrad in der israelischen Bahn reisen. Lediglich am Samstag kannst du keine Fahrräder mit in den Zug nehmen. Zudem verkehren nur während des Sommers am Samstagabend Züge in Israel.

Hohe Sicherheit in den Zügen in Israel

Die Sicherheit in den Zügen in Israel ist sehr hoch. Bereits am Bahnhof musst du durch einen Metalldetektor und ein Sicherheitsmitarbeiter kontrolliert kurz deinen Rucksack. Manchmal wird dein Gepäck auch geröntgt. Das Prozedere geht dabei deutlich schneller vonstatten als etwa bei einer Zugreise durch China, wo sich an den Bahnhöfen manchmal lange Schlangen bilden.

Zudem wirst du in den Zügen einige Soldaten sehen. Nicht etwa, weil das Reisen mit der Bahn in Israel so unsicher ist, sondern weil diese Soldaten meist auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause sind. Wie in Deutschland dürfen sie die Züge dann kostenlos nutzen. Dabei tragen sie auch eine Waffe. Lass dich also vom vielleicht etwas ungewohnten Anblick von Militärpersonal nicht abschrecken: Zugfahren in Israel ist ausgesprochen sicher.

Zugtickets in Israel

Zugtickets gibt es in Israel in zwei verschiedenen Formen: als normales Papierticket oder elektronisch mit der sogenannten Rav Kav.

Die Rav Kav ist eine Karte, die du einfach mit einem bestimmten Betrag aufladen kannst. Wenn du dann am Bahnhof ein- und auscheckst, wird automatisch der fällige Fahrkartenpreis abgezogen. Der Vorteil dieser Karte ist vor allem, dass du damit beispielsweise Vergünstigungen erhältst, wenn du Rentner oder Student an einer israelischen Universität bist. Zudem kannst du mit der Rav Kav auch die Hin- und Rückreise mit dem Zug gleichzeitig buchen, was mit normalen Fahrkarten in Israel nicht funktioniert. Hierfür musst du sonst jeweils zwei einzelne Tickets kaufen.

Die Rav Kav gibt es auch problemlos für Besucher. Du erhältst sie an den Fahrkartenschaltern in den Bahnhöfen Tel Aviv Savidor, HaShalom und University, wobei du deinen Reisepass für die Registrierung mitnehmen solltest. Beim Backpacking in Israel würde ich aber wahrscheinlich trotzdem eher auf die normalen Papierfahrkarten zurückgreifen, da diese keinerlei große Nachteile mit sich bringen.

Keine Zugbindung bei der Bahn in Israel

Am Bahnhof selbst gibt es jeweils Einlassschranken, in denen dein Zugticket vor der Abfahrt gescannt wird. Beim Verlassen deines Zielbahnhofes musst du dann erneut durch eine Schranke, um dein Ticket abschließend zu entwerten. Manchmal finden in den Zügen selbst ebenfalls Fahrkartenkontrollen statt.

Anders als in Deutschland bei den Sparpreisen der Bahn gibt es in Israel keine Zugbindung. Du kaufst also immer ein Zugticket für eine bestimmte Verbindung – zum Beispiel von Tel Aviv nach Haifa. Es gelten zudem jeweils feste Preise für die entsprechenden Strecken. Die Fahrkarten in Israel sind damit am ehesten mit dem Flexpreis der Deutschen Bahn vergleichbar.

Generell ist Bahnfahren in Israel ausgesprochen günstig. Für schon knapp 13 Euro (54,50 Schekel) reist du zum Beispiel mit dem Zug von Jerusalem bis nach Naharija im Norden des Landes. Eine Fahrt von Tel Aviv nach Jerusalem kostet zudem nur 23,50 Schekel. Für Kinder, Studenten und Senioren gibt es zusätzlich ermäßigte Tarife.

Übrigens: Wenn ein Zug einmal eine Verspätung haben sollte, so gelten in Israel natürlich ebenfalls Fahrgastrechte. Ab 30 Minuten Verspätung erhältst du hier eine Freifahrt für die gebuchte Strecke, ab 60 Minuten sogar zwei Freifahrten. Du kannst die Fahrgastrechte einfach direkt am Bahnschalter geltend machen und bekommst sofort das kostenlose Ticket ausgehändigt.

Zugtickets in Israel am Bahnhof kaufen

Am einfachsten kannst du die Zugtickets in Israel direkt am jeweiligen Bahnhof kaufen. Das geht entweder am Schalter oder am Automaten.

Wie fast alle Menschen in Israel sprechen die Verkäufer an den Fahrkartenschaltern sehr gut Englisch. Daher ist es problemlos möglich, dort dein Zugticket für die Reise durch Israel zu kaufen. Am Bahnhofsschalter kannst du übrigens ebenfalls Fahrkarten stornieren, falls du deine Pläne doch noch einmal geändert hast.

Die Fahrkartenautomaten lassen sich auch in Englisch bedienen und sind weitgehend selbsterklärend. So wählst du zunächst die Verbindung aus, die du nutzen möchtest – also zum Beispiel von Tel Aviv nach Akko. Anschließend gibst du an, ob das Ticket für einen Erwachsenen oder etwa für ein Kind gedacht ist und ob du nur einfach (»Single Ride«) oder hin- und zurück (»Round Trip«) reisen möchtest. Außerdem lassen sich auch Tickets mit einer anschließenden Weiterfahrt im Bus buchen, was günstiger ist als zwei separate Fahrkarten zu kaufen.

Bezahlen kannst du dein Israel-Zugticket an den Automaten entweder mit Bargeld oder bequem mit Kreditkarte. An einigen Automaten wird dabei auch kontaktloses Bezahlen mit Kreditkarte angeboten. Solltest du eine Rav Kav besitzen, weil du vielleicht längere Zeit in Israel bleibst, kannst du diese am Fahrkartenautomaten ebenfalls aufladen.

Pro Person wird jeweils ein Ticket gedruckt, das du dann an der Einlassschranke in den Automaten stecken musst. Vergiss deine Fahrkarte dort nicht, da du sie beim Verlassen deines Zielbahnhofes wieder benötigst.

Israel-Zugtickets online buchen

Leider gibt es noch keine komfortable Möglichkeit, um online in Israel Zugtickets zu buchen. Lediglich auf deine Rav Kav kannst du dir online Fahrkarten laden. Es gibt auf der Website von Israel Railways aber eine gute Übersicht über alle Verbindungen und die dazugehörigen Ticketpreise.

Dazu wählst du zunächst im »Journey Planner« deinen Abfahrts- und Zielbahnhof sowie das Reisedatum und die geplante Uhrzeit aus. Nach einem Klick auf »Search« werden dir jetzt die verfügbaren Zugverbindungen in Israel angezeigt. Du siehst dabei auch die genaue Route und ob du vielleicht irgendwo umsteigen musst.

Anschließend wählst du die gewünschte Verbindung und klickst auf »Next Step«, woraufhin dir das System den Ticketpreis anzeigt. Zudem kannst du jetzt auswählen, welche Art von Fahrkarte und wie viele Tickets du haben möchtest. Danach wird dir der gesamte Fahrpreis für alle von dir gewählten Verbindungen und Fahrkarten genannt. Auf Wunsch kannst du dir diese Übersicht auch ausdrucken.

Die Bahnverbindungen in Israel

In Israel existieren im Prinzip drei Hauptlinien: Die Strecken von Tel Aviv nach Jerusalem und in den Norden nach Haifa, Akko oder Naharija sowie die Anbindung an den Flughafen Ben Gurion.

Die verschiedenen Linien haben dabei jeweils unterschiedliche Farben. Nicht alle Züge Richtung Norden halten deshalb beispielsweise in Hadera, sondern nur die der orangefarbenen Linie. Am besten ignorierst du die Farben aber komplett und orientierst dich einzig an den Zugnummern. So siehst du am schnellsten, welchen Zug du um welche Uhrzeit nehmen kannst.

Am Sabbat fahren in Israel generell keine Züge. Auch staatliche Busse verkehren dann nicht. Wenn du also von Sonnenuntergang am Freitag bis Sonnenuntergang am Samstag durch Israel reisen möchtest, solltest du auf sogenannte Sheruts umsteigen. Diese privaten Sammeltaxis sind eine günstige Alternative und verkehren an jedem Tag der Woche. In den großen Städten bieten sie darüber hinaus einen praktischen Nachtbusservice.

Die meisten Züge fahren auf den Hauptstrecken im Abstand von etwa 15 bis 30 Minuten. Zwischen Jerusalem und Tel Aviv gibt es einen Zweistundentakt, wobei am Morgen und Abend jeweils stündlich Züge verkehren.

In meinem Zugfahrplan für Israel habe ich deshalb nur die wichtigsten Verbindungen aufgelistet, da ich annehme, dass du wahrscheinlich entweder am Morgen oder am späten Nachmittag reisen möchtest. Alle weiteren Zugverbindungen durch das Heilige Land findest du aber bequem online auf der Website der israelischen Eisenbahn. Zudem erhältst du am Bahnhof auch einen kleinen handlichen Fahrplan.

Züge vom Flughafen Ben Gurion nach Tel Aviv und Jerusalem

In Israel kommst du am Flughafen Ben Gurion an. Dieser liegt außerhalb von Tel Aviv – fast schon auf halber Strecke nach Jerusalem. Um in die beiden wichtigsten Städte des Landes zu gelangen, solltest du den bequemen Zug nutzen. Der Vorteil: Er ist deutlich schneller, als du das mit dem Auto aufgrund der verstopften Straßen jemals wärst.

So benötigt der Zug vom Flughafen Ben Gurion zum zentralen Bahnhof Tel Aviv Savidor gerade einmal gut 15 Minuten. Lediglich nach Jerusalem ist die Fahrzeit bis zur Inbetriebnahme der Neubaustrecke im Jahr 2018 noch länger, da du erst nach Tel Aviv HaHagana und von dort dann weiterreisen musst.

Wenn du das Ankunftsterminal am Flughafen verlässt, siehst du schon überall die gelben Schilder, die dich direkt zur Bahnhaltestelle leiten. Hier musst lediglich noch schnell am Automaten dein Ticket kaufen und nimmst dann einen Zug, der Richtung Nahariya fährt, da dieser an allen Bahnhöfen in Tel Aviv hält. Die großen Abfahrtstafeln am Flughafen-Bahnhof zeigen dir die verschiedenen Züge auch auf Englisch an. Die Züge vom Flughafen nach Tel Aviv fahren etwa alle 30 Minuten, sodass du nicht lange warten musst.

Nach Passieren der Einlassschranke gehst du die Treppen hinunter und nimmst einen der blauen Züge. Um nach Jerusalem zu kommen, musst du zusätzlich in Tel Aviv HaHagana umsteigen.

Wenn dein erstes Ziel in Israel Tel Aviv ist, steigst du hingegen am besten am Bahnhof Savidor (manchmal auch Tel Aviv Arlozorov genannt) aus. Gleich außerhalb des Bahnhofs gibt es einen Busbahnhof, sodass du bequem zu deiner Unterkunft in Tel Aviv* oder Jaffa kommst.

Im Zug von Tel Aviv nach Jerusalem

Eine der schönsten Bahnstrecken in Israel ist sicherlich die von Tel Aviv nach Jerusalem. Der Zug fährt dabei zunächst durch die judäische Wüste und schlängelt sich dann langsam die judäischen Berge hinauf, bis er Jerusalem erreicht. Die Stadt liegt auf etwa 800 Meter Höhe, weshalb es dort meist etwas kälter ist als in Tel Aviv.

Für die Fahrt benötigt die israelische Bahn aktuell noch rund 1,5 Stunden, was sich ab März 2018 dank der Neubaustrecke auf rund 45 Minuten reduzieren wird. Dann kannst du in Jerusalem auch direkt von der neuen Ha’Uma Station mit der Tram in die Altstadt zu den Sehenswürdigkeiten oder zu deiner Unterkunft* weiterfahren. Ein deutlicher Gewinn an Zeit und Komfort.

Am frühen Morgen gibt es einen Stundentakt zwischen Tel Aviv und Jerusalem, ab dem Vormittag dann einen Zweistundentakt. Am Abend fahren die Züge dann wieder stündlich. Seit dem Fahrplanwechsel 2017 ist außerdem ein Umstieg in Bet Shemesh notwendig. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens in Tel Aviv solltest du rechtzeitig am Bahnhof sein, um deinen Zug nicht zu verpassen. Berücksichtige dabei auch die Zeit, die du für die Sicherheitskontrolle und den Ticketkauf benötigst.

Aktuell halten die Züge in Jerusalem noch am Bahnhof Malha. Um von hier zu den Sehenswürdigkeiten in der Altstadt zu gelangen, nimmst du am besten zunächst entweder Bus 5 oder Bus 31 bis zur zentralen Busstation und von dort dann die Tram zum Damaskustor. Etwas günstiger ist es, wenn du Bus 18 nimmst, der in der Nähe des Jaffa Tors hält. Dann musst du auch nicht umsteigen, dafür dauert diese Verbindung etwa 10 Minuten länger.

Der oft am günstigsten gelegene Bahnhof in Tel Aviv ist Savidor, da er eine gute Verkehrsanbindung besitzt. So fahren beispielsweise die Busse 5 und 10 vom Bahnhof quer durch die Stadt bis zum Hilton Beach. Wenn du in Jaffa wohnst, eignet sich hingegen zum Beispiel der Bus mit der Nummer 18.

Natürlich kannst du aber auch an einem der anderen drei Bahnhöfe der Metropole deine Zugreise nach Jerusalem beginnen: HaHagana, HaShalom oder University. So befindet sich etwa der zentrale Busbahnhof von Tel Aviv direkt an der HaHagana Station. Von dort erreichst du zum Beispiel mit dem Bus 41 den Glockenturm in Jaffa, in dessen Umgebung sich einige günstige Hostels* befinden.

Züge nach Haifa, Akko und Naharija

In Richtung Norden fahren die Züge von Tel Aviv immer an der Küste entlang bis in die kleine Stadt Naharija. Unterwegs halten sie beispielsweise in Binyaminia, Caesarea, Haifa oder Akko. Die Fahrt ist landschaftlich nicht ganz so schön wie die Reise im Zug nach Jerusalem, aber dafür hast du über weite Strecken einen tollen Blick aufs Meer.

Die Zugfahrt von Tel Aviv nach Naharija dauert ungefähr 1:45 Stunden, nach Haifa bist du 10 Minuten weniger und nach Akko insgesamt nur rund eine Stunde unterwegs. Beachte allerdings, dass nicht alle Züge nach Nahariya auch an allen Zwischenstationen halten, sodass du eventuell umsteigen musst.

In meinem Israel-Zugfahrplan habe ich deshalb nur die Züge aufgenommen, die sowohl in Haifa als auch in Akko halten, da diese Orte am häufigsten von Touristen und Backpackern besucht werden. Diese Züge verkehren etwa alle halbe Stunde.

Haifa: Oft unterschätzt

Haifa ist eine bezaubernde kleine Stadt. Leider nehmen sich die meisten Besucher nur sehr wenig Zeit und machen höchstens ein paar Bilder vom Bahai-Schrein oder von den alten Templerhäusern, die im süddeutschen Stil gebaut wurden. Über den Eingängen kannst du dort noch immer Bibelverse in altdeutscher Sprache lesen. Wenn du etwas mehr Zeit bei deiner Reise durch Israel hast, unternimm doch einfach noch einen Abstecher in das arabische Viertel Wadi Nisnas.

Der Bahnhof HaShmona liegt nur wenige Gehminuten vom Paris Square in der unteren Stadt und der letzten Station der Standseilbahn von Haifa entfernt. Damit fährst du in wenigen Minuten bis auf den Berg Karmel, von wo du einen herrlichen Blick über die gesamte Stadt und die Gärten der Baha’i hast. Direkt am Bahnhof befindet sich zudem ein riesiges Getreidesilo, in dem es auch ein Museum gibt.

Akko: Die Kreuzfahrerstadt

Akko ist eine sehr alte Stadt und wurde erstmals rund 1600 v. Chr. schriftlich erwähnt. Besiedelt wurde die gesamte Region aber wohl schon vor über 5000 Jahren. Bekannt ist Akko vor allem für die dort zufällig entdeckten alten Kreuzfahrerbauten des Hospitaliterordens. In den Gebäuden mit den unglaublich hohen Decken kannst du fast spüren, wie die Ritter dort damals speisten oder übernachteten. Sehr empfehlenswert ist ebenfalls ein Gang durch den alten Templertunnel, der direkt zum Hafen führt.

Der Bahnhof von Akko ist etwa zwei Kilometer von der Altstadt entfernt in der David Remez Street, wo sich auch der Busbahnhof befindet. Um von hier zu den Sehenswürdigkeiten zu gelangen, kannst du entweder knapp eine halbe Stunde laufen oder den Bus mit der Nummer 3 nehmen.

Naharija und Rosh Hanikra

Wenn du mit dem Zug Israel erkundest, steht Naharija vermutlich nicht unbedingt auf deiner Bucket-List. Die Stadt im Norden des Landes ist auch in erster Linie ein guter Verkehrsknotenpunkt, um zu einer anderen Sehenswürdigkeit zu gelangen: Rosh HaNikra, dem nordwestlichsten Punkt an der israelischen Mittelmeerküste.

Der Ort grenzt direkt an den Libanon, das Passieren der Grenze ist aber nur den dort stationierten UN-Soldaten erlaubt. Die Höhle und die Landschaft rund um Rosch HaNikra sind besonders beeindruckend. Viele israelische Hochzeitspaare besuchen den kleinen Ort. Zur Höhle gelangst du mit einer recht steilen Seilbahn.

In rund 30 Minuten fährt der Bus 31 direkt vom Bahnhof in Naharija bis zum Parkplatz von Rosh HaNikra. Beachte allerdings, dass dieser Bus meist nur etwa alle 2,5 Stunden verkehrt, sodass du mitunter länger warten musst, wenn du ihn verpassen solltest.

Mit dem Zug nach Afula und Bet Sche’an

Im Herbst 2016 eröffnete die israelische Eisenbahn eine neue Strecke von Haifa über Afula nach Bet Sche’an im Norden des Landes. Diese Zugverbindung wird jeweils einmal pro Stunde angeboten, ab dem späten Nachmittag sogar alle 30 Minuten. Die Fahrtzeit von Haifa nach Bet Sche’an beträgt 50 Minuten.

Unterwegs halten die Züge in der Afula. Die Stadt eignet sich ideal als Ausgangspunkt für die Erkundung Galiläas. Von hier aus verkehren zum Beispiel etwa alle 40 Minuten Busse nach Tiberias am See Genezareth. Für die Strecke benötigen sie eine Stunde.

Darüber hinaus erreicht du von Afula aus ebenfalls mit dem Bus Nazaret. Die Linie 365 fährt stündlich, benötigt etwa 30 Minuten und hält in der Nähe der Verkündigungskirche. Alternativ kannst du auch nur den Zug von Haifa bis nach Migdal haEmek nehmen und von dort mit dem Bus in weniger als 10 Minuten weiter nach Nazaret fahren.

Und welche Ziele stehen bei deiner Reise mit dem Zug durch Israel auf dem Programm? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Offenlegung: Meine Reise nach Israel erfolgte auf Einladung des Staatlichen Israelischen Verkehrsbüros.