Ob die Tempel von Angkor, die aufstrebende Hauptstadt Phnom Penh oder ein Strandurlaub in Sihanoukville: Kambodscha bietet viele unterschiedliche Facetten. Mittlerweile fahren sogar wieder Züge in dem südostasiatischen Land. Hier findest du einen Überblick über die wichtigsten Strecken, aktuelle Fahrpläne, Informationen zum Ticketkauf und praktische Reisetipps.
Mehr als 14 Jahre fuhren in Kambodscha bereits keine Züge mehr, als im April 2016 erstmals wieder ein regulärerer Zugverkehr in dem Land in Südostasien aufgenommen wurde. Die erste Verbindung führt dabei von der Hauptstadt Phnom Penh nach Sihanoukville am Meer.
Inzwischen wurde außerdem auch die Strecke von der Hauptstadt nach Battambang und weiter zur thailändischen Grenze bei Poipet wiedereröffnet. Und für die Zukunft beraten Kambodscha und Vietnam sogar über eine ganz neue Bahnstrecke von Phnom Penh nach Ho Chi Minh City. Die Eisenbahn in Kambodscha scheint also eine rosige Zukunft zu haben.
Bis es aber soweit ist, bist du noch auf Busse oder Boote angewiesen. Sie bringen dich selbst in die entlegensten Winkel des Landes. Mit ihnen reist du zu den alten Tempeln von Angkor bei Siem Reap ebenso wie zu den Delfinen bei Kratie, in den Urwald in der Provinz Ratanakiri oder zu den Ruinen von Banteay Chhmar nördlich von Sisophon.
Wer also in Kambodscha Urlaub machen möchte, hat die Wahl aus vielen verschiedenen Regionen und Facetten des Landes. Vom Relaxen am Strand über die Kultur und Geschichte der Khmer bis hin zu den Verbrechen der Roten Khmer kannst du jeweils ganz unterschiedliche Eindrücke gewinnen.
In diesem Beitrag findest du einen Überblick über die wichtigsten Reiseziele und wie du sie mit dem Zug oder Bus bequem erreichst. Anschließend folgen Informationen zum Ticketkauf und zum Abschluss noch Tipps zu Sehenswürdigkeiten und Unterkünften in Phnom Penh, Siem Reap, Sihanoukville, Battambang und Kratie.
Zwar ist Kambodscha schon lange kein Geheimtipp mehr beim Backpacking in Südostasien. Viele Backpacker nehmen sich allerdings nur äußerst wenig Zeit für das Land zwischen Thailand, Laos und Vietnam. Teilweise ist die Rede von nur drei Tagen, um sich ausschließlich Phnom Penh und Siem Reap anzusehen.
Dabei hat Kambodscha so viel mehr zu bieten als nur seine Hauptstadt und Angkok Wat. So kommen alle Sonnenhungrigen in Sihanoukville voll auf ihre Kosten. Hier kannst du am Strand richtig relaxen. Mit der kambodschanischen Bahn gelangst du in den beliebten Badeort außerdem komfortabel in Wagen mit WLAN und Klimaanlage.
Ein ganz anderes Eisenbahnerlebnis ist hingegen der Bambuszug bei Battambang, den es voraussichtlich nur noch in diesem Jahr geben wird. Grund dafür ist die Wiederaufnahme der Bahnverbindung von Kambodscha nach Thailand. Die Strecke wurde in mehreren Bauabschnitten bis ins Jahr 2019 erneuert. Noch in diesem Jahr sollst du wieder von Phnom Penh bis nach Bangkok reisen können.
Zwar nicht mit dem Zug, aber immerhin mit dem Boot reist du von der kambodschanischen Hauptstadt nach Vietnam. Die Schnellboote verbinden Phnom Penh und Chau Doc, von wo aus du dann weiter nach Saigon fahren kannst. Für die Zukunft haben beide Länder bereits über eine Bahnstrecke von Phnom Penh nach Ho Chi Minh City nachgedacht.
In Kratie lassen sich außerdem Delfine beobachten. Von hier ist es dann auch nicht mehr weit bis nach Laos. So kannst du bequem mit dem Bus von Kratie zu den viertausend Inseln rund um Don Det fahren. Und dank einer neuen Expresslinie kommst du auch schneller vom internationalen Flughafen in die Innenstadt von Phnom Penh. Nachfolgend findest du weitere Einzelheiten zu den wichtigsten Reiserouten in Kambodscha.
Seit April 2016 gibt es endlich wieder eine Zugverbindung von Phnom Penh nach Sihanoukville. Nachdem die Züge zunächst nur jeweils am Wochenende angeboten wurden, fahren sie inzwischen von freitags bis montags jeweils zweimal täglich pro Richtung. Der Preis beträgt zwischen 3 und 6 Dollar für ein Ticket in der zweiten Klasse.
| ZRB-Fahrplan: Züge von Phnom Penh nach Sihanoukville | ||
| Reisetage | Freitag bis Montag | Freitag bis Montag |
| Phnom Penh | 07:00 | 16:00 |
| Sihanoukville | 14:00 | 23:00 |
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Die Reise mit der Bahn von Phnom Penh zum beliebten Ausflugsziel Sihanoukville dauert gut sieben Stunden und somit fast doppelt so lang wie die Fahrt mit dem Bus. Dafür ist die Reise mit der kambodschanischen Eisenbahn ein echtes Erlebnis, das du dir nicht entgehen lassen solltest. Unterwegs halten die Züge außerdem für jeweils gut 15 Minuten in Takeo und Kampot.
Obwohl es so lange keine Eisenbahn in Kambodscha gab, sind die heutigen Züge ausgesprochen modern ausgestattet. Die Wagen der zweiten Klasse auf der Verbindung von Phnom Penh nach Sihanoukville verfügen über gepolsterte Sitzbänke in Vis-à-vis-Anordnung. Eine Klimaanlage gibt es dort außerdem ebenso wie kostenloses WLAN und Steckdosen am Platz. Am Wagenende befindet sich jeweils eine Toilette.
Darüber hinaus besitzt die königlich-kambodschanische Eisenbahn ebenfalls einen aufbereiteten alten Holzwagen, der noch aus der Zeit des französischen Protektorats im Jahr 1932 stammt. Dieser wird jeweils zu speziellen Anlässen an den Zug angehängt. Die Sitzplätze darin lassen sich allerdings nicht buchen, sondern der Wagen steht allen Passagieren des Zuges von Phnom Penh nach Sihanoukville offen.
Seit April 2018 gelangst du außerdem schneller und bequemer vom Flughafen von Phnom Penh in die Innenstadt. Seitdem ist nämlich eine neue Regionalzuglinie in Kambodscha in Betrieb. Die Expresszüge fahren dabei vom internationalen Flughafen bis zu einer neu errichteten Haltestelle auf dem Monivong Boulevard im Stadtzentrum.
Die Reisezeit für die rund zehn Kilometer lange Strecke beträgt zwischen 22 und 30 Minuten und ist somit deutlich schneller als die Fahrt mit dem Auto oder Tuk Tuk. Zum Einsatz kommen mexikanische Nahverkehrszüge, die jeweils rund 130 Passagiere in einem 25-Minuten-Takt befördern können. Zu Beginn wird die Fahrt kostenlos sein, die Preise nach der Einführungsphase stehen aktuell noch nicht fest.
Schon seit etlichen Jahren ist die Reaktivierung der Bahnstrecke von Phnom Penh nach Bangkok im Gespräch. Derzeit kannst du allerdings nur von der thailändischen Hauptstadt bis zur Grenze bei Poipet mit dem Zug reisen. Zwar wurde die grenzüberschreitende Verbindung inzwischen offiziell eingeweiht, es verkehren aber noch keine regelmäßigen Personenzüge.
Allerdings kannst du seit Ende 2018 bequem im Zug von Poipet nach Phnom Penh fahren. Aktuell sind die Züge am Mittwoch und Donnerstag unterwegs. Für die gesamte Strecke benötigen sie knapp 12 Stunden, weshalb sich ein Zwischenstopp in Battambang beim Bambuszug lohnt. Tickets sind direkt an den Bahnhöfen oder online bei der kambodschanischen Eisenbahn erhältlich.
| ZRB-Fahrplan: Züge zwischen Poipet und Phnom Penh | |||
| Fahrtage | Do | Mi | |
| Poipet | 07:00 | Phnom Penh | 07:00 |
| Battambang | 10:15 | Battambang | 15:35 |
| Phnom Penh | 18:45 | Poipet | 18:40 |
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Darüber hinaus bieten verschiedene Gesellschaften die Reise von Phnom Penh nach Battambang und Poipet mit dem Bus an. Zudem verkehren es durchgehende Busse und Minibusse bis nach Bangkok. Die Fahrtzeit von Phnom Penh nach Battambang beträgt fünf Stunden, bis zur Grenze sind es etwa sieben Stunden. Wenn du die gesamte Strecke von Bangkok nach Phnom Penh mit dem Bus zurücklegst, bist du gut 11 bis 14 Stunden unterwegs.
Daneben findest du allerdings noch ein ganz anderes Eisenbahnabenteuer in Kambodscha: den Bambuszug. Diesen kannst du derzeit in der Nähe von Battambang erleben. Bei den sogenannten Norrys handelt es sich um zwei Achsen mit einer Plattform aus Bambusholz darauf.
Früher diente der Bamboo Train hauptsächlich der Beförderung von Waren, inzwischen ist er allerdings nur noch eine tolle Touristenattraktion. Die Fahrt dauert gut eine halbe Stunde und kostet 10 Dollar pro Person. Am Ende der Strecke stehen einige Souvenirstände und du kannst dort etwas zu essen kaufen. Anschließend geht es wieder zum Startpunkt zurück.
Nach einem Bericht in der Phnom Penh Post soll der Bambuszug gegen Ende des Jahres an einer anderen Stelle weiterbetrieben werden. Grund dafür sind die Bauarbeiten an der Eisenbahnstrecke zwischen Phnom Penh und Poipet. Eine komplette Einstellung des beliebten Touristenzuges ist also offenbar nicht mehr vorgesehen.
Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Kambodscha gehören die alten Tempel von Angkor. Sie befinden sich in der Nähe von Siem Reap. Um von Phnom Penh dorthin zu gelangen, hast du zwei Möglichkeiten: den Bus oder das Boot. Mit beiden Verkehrsmitteln bist du rund sechs Stunden unterwegs, die Preise bewegen sich zwischen 10 und 40 Dollar.
| ZRB-Fahrplan: Busse und Boote von Phnom Penh nach Siem Reap | ||
| Bus | Speedboot | |
| Phnom Penh | 08:30 | 08:00 |
| Siem Reap | 13:35 | 14:00 |
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Siem Reap ist gut an das kambodschanische Busnetz angebunden. Die Direktbusse von Phnom Penh benötigen etwa sechs Stunden und verkehren von den Morgenstunden bis zum frühen Nachmittag. Ein Busticket kostet mittlerweile zwischen 10 und 15 Dollar. Aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse und der teilweise gefährlichen Fahrweise der Busfahrer, solltest du die billigen Nachtbusse vermeiden.
Daneben kannst du ebenfalls von Battambang und Sisophon mit dem Bus nach Siem Reap reisen. Dann bist du zwischen zwei und drei Stunden unterwegs. Zudem gibt es durchgehende Busse von Bangkok nach Siem Reap, die die Gesamtstrecke in acht bis 12 Stunden zurücklegen.
Die Busse kommen in Siem Reap etwas außerhalb des Stadtzentrums an. Hier stehen schon etliche Tuk Tuks bereit, die dich kostenlos zu einer Unterkunft bringen. Im Regelfall erhalten sie hierfür von den Hotels und Guesthouses natürlich eine Provision.
Daher funktioniert die kostenlose Beförderung nur, wenn du noch nicht im Internet vorgebucht hast. Am besten nennst du einfach die von dir gewünschte Unterkunft und der Tuk-Tuk-Fahrer wird dir sagen, ob er dich dort kostenlos hinbringen kann. Ansonsten sollte eine Fahrt keinesfalls mehr als zwei Dollar kosten.
Darüber hinaus kannst du auch mit dem Boot von Phnom Penh nach Siem Reap reisen. Zweimal täglich verkehren Schnellboote von der kambodschanischen Hauptstadt aus, die über den Mekong zu den schwimmenden Dörfern bis ans Ufer des Tonle Sap fahren.
Leider ist die Fahrt weniger romantisch, als sie sich vielleicht anhört. Der Zustand der Schiffe ist eher schlecht und es kommt regelmäßig zu Ausfällen. Zudem gibt es auch immer wieder Sicherheitsbedenken und die Sitze sind nicht besonders komfortabel.
Im Gegensatz zur Fahrt von Vietnam nach Kambodscha ist die Bootsfahrt von Phnom Penh nach Siem Reap außerdem landschaftlich deutlich weniger sehenswert. Da die Tickets für die Speedboote 25 bis 30 Dollar kosten und somit teurer als die Busse sind, solltest du sie eher meiden.
Deutlich angenehmer ist es hingegen, wenn du dir die schwimmenden Dörfer bei Siem Reap von einem kleineren Boot aus ansiehst, das du problemlos vor Ort buchen kannst. Alternativ kannst du auch eines der langsamen Boote von Battambang nach Siem Reap nehmen. Diese benötigen zwar bis zu zehn Stunden, die Fahrt ist aber deutlich sehenswerter als die Reise im Speedboot von der kambodschanischen Hauptstadt aus.
Wenn du dich trotzdem für die Fahrt mit dem Boot von Phnom Penh nach Siem Reap entscheiden solltest, erhältst du die Tickets am besten direkt am Pier in der kambodschanischen Hauptstadt. Auch deine Unterkunft sollte sie dir auf Wunsch gegen einen kleinen Aufpreis beschaffen können.
Kratie war lange Zeit nicht auf dem Radar von Urlaubern und Backpackern in Kambodscha – bis sich herumsprach, dass es ganz in der Nähe der Provinzhauptstadt eine tierische Sehenswürdigkeit gibt: Irawadidelfine. Sie leben in Flüssen in Südostasien und haben kein spitzes, sondern ein abgerundetes Maul. Zudem ist Kratie auf dem Weg von Kambodscha nach Laos ein praktischer Zwischenstopp.
| ZRB-Fahrplan: Busse von Phnom Penh und Siem Reap nach Kratie | ||
| Phnom Penh | 08:00 | |
| Siem Reap | 08:00 | |
| Kratie | 16:00 | 16:30 |
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Busse von Phnom Penh nach Kratie fahren etwa viermal täglich und benötigen rund sechs Stunden. In der gleichen Zeit kommst du auch von Siem Reap nach Kratie. Die Weiterfahrt nach Sung Treng und zur laotischen Grenze dauert gut drei Stunden, ebenso lange bist du von Kampong Cham nach Kratie unterwegs. Neben regulären Bussen gibt es auch diverse Minibusse in die Provinzstadt.
Der kleine Ort Stung Treng ist von Kratie etwa zwei Stunden entfernt und liegt nur wenige Kilometer von der laotischen Grenze entfernt. Von hier verkehren deshalb täglich ab den frühen Morgenstunden mehrere Minibusse von Kambodscha nach Laos. Die meisten fahren bis Pakse und halten ebenfalls am Anleger, der dich zu den Viertausend Inseln rund um Don Det bringt.
| ZRB-Fahrplan: Busse von Kambodscha nach Laos | ||
| Siem Reap | 08:00 | |
| Kratie | 08:00 | |
| Pakse (Laos) | 18:00 | 11:30 |
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Teilweise werden diese Taxis ebenfalls bereits in Kratie angeboten, günstiger ist es allerdings erst nach Stung Treng zu fahren und dort dann umzusteigen. Zudem kannst du auch in Stung Treng übernachten, wobei es im Ort wenige echte Sehenswürdigkeiten gibt. Eine Übernachtung hat jedoch den Vorteil, dass du am nächsten Morgen schon früh nach Don Det weiterreisen und dir eine günstige Unterkunft sichern kannst. Ab dem späten Nachmittag ist dort nämlich oft schon alles ausgebucht.
An der kambodschanisch-laotischen Grenze musst du aussteigen und bekommst für 30 Dollar ein Visum für Laos. Teilweise verlangen sowohl die kambodschanischen als auch die laotischen Grenzbeamten zusätzlich eine „Stempelgebühr“ von ein paar Dollar. Sich darüber groß aufzuregen, bringt nichts. Nach der Einreise nach Laos steigst du dann wieder in den Minibus, der weiter nach Pakse bringt.
Ein besonderes Erlebnis ist außerdem die Reise auf dem Mekong von Kambodscha nach Vietnam. Täglich verkehren hierzu ein langsameres Boot sowie ein Speedboot von Phnom Penh nach Chau Doc, das nahe an der Grenze der beiden südostasiatischen Länder liegt.
| ZRB-Fahrplan: Verbindungen von Phnom Penh nach Ho Chi Minh City | ||
| Speedboot | Bus | |
| Phnom Penh | 08:00 | 08:00 |
| Chau Doc | 12:45 | |
| Ho Chi Minh City (Saigon) | 14:30 | |
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Grundsätzlich solltest du lieber das schnellere Hydrofoil vorziehen, das für die Strecke rund fünf Stunden benötigt. Das langsamere Boot von der kambodschanischen Hauptstadt nach Vietnam ist hingegen mindestens acht Stunden unterwegs. Tickets erhältst du jeweils direkt am Pier in Phnom Penh oder auch online.
Die Boote überqueren bei Vinh Xuong die Grenze. Dabei gibst du in der Regel deinen Reisepass ab und wartest auf die Bearbeitung. Dies kann schon einmal eine Stunde oder länger dauern. Am Grenzposten befindet sich ein kleines Häuschen, in dem du während der Wartezeit etwas essen kannst. Deutsche Staatsangehörige können inzwischen für 15 Tage visafrei nach Vietnam einreisen. Alternativ kannst du aber auch in Phnom Penh ein 30-tägiges Visum für Vietnam beantragen.
Neben den Booten von Kambodscha nach Vietnam gibt es natürlich auch Busverbindungen zwischen beiden Ländern. So reist du beispielsweise in gerade einmal sechs Stunden von Phnom Penh nach Ho Chi Minh City. Die Busse eignen sich also immer dann, wenn du ein wenig unter Zeitdruck stehst. Ansonsten ist die Fahrt mit dem Boot das deutlich schönere Reiseerlebnis.
Seit die Zugstrecke von Phnom Penh nach Sihanoukville wieder eröffnet wurde, sind die Züge am Wochenende fast durchgehend ausgebucht. Deshalb solltest du dein Ticket unbedingt frühzeitig buchen. Leider ist dies aktuell nur maximal einen Monat im Voraus möglich.
Du erhältst die Fahrkarten entweder direkt an den Bahnhöfen in Phnom Penh, Kampot, Takeo und Sihanoukville oder bequem online. Gerade wenn du dich nicht so lange in Kambodscha aufhältst, ist die Online-Buchung besonders praktisch, um rechtzeitig ein Zugticket zu kaufen.
Bustickets lassen sich hingegen problemlos direkt vor Ort in Kambodscha buchen. Eine lange Buchung im Voraus ist hier nicht notwendig, selbst in der Hauptreisezeit solltest du noch am selben Tag ein Ticket kaufen können. Wenn du möchtest, kannst du die Fahrkarten für Busse und Minibusse aber natürlich ebenfalls online kaufen.
Die großen Gesellschaften Capitol, Sorya, Mekong Express oder Hua Lian haben in allen wichtigen Städten eigene Büros. Hier erhältst du die Tickets am günstigsten. Gegen einen Aufpreis können dir aber auch die Guesthouses und Hotels die Busfahrkarten organisieren. Meist wirst du dann sogar direkt von deiner Unterkunft per Tuk Tuk abgeholt.
Die Preise für die Züge in Kambodscha sind staatlich festgelegt. Für die Verbindung zwischen Phnom Penh und Sihanoukville zahlst du etwa 6 Dollar im Soft Seat. Kinder bis einschließlich 11 Jahren reisen im Zug in Kambodscha außerdem kostenlos. Für sie musst du also keine zusätzliche Fahrkarte buchen.
Bustickets gibt es in Kambodscha ab etwa zehn Dollar für die beliebte Verbindung von Phnom Penh nach Siem Reap. Die Preise hängen neben der konkreten Strecke ebenfalls vom gewählten Komfort ab. So sind Minivans natürlich deutlich teurer als reguläre Busse. In der folgenden Übersicht findest du die ungefähren Durchschnittspreise bei einer Online-Buchung.
| ZRB-Übersicht: Preise für Zug- und Bustickets in Kambodscha | |
| Zug Phnom Penh – Sihanoukville | 6 Dollar |
| Zug Phnom Penh – Poipet | 7 Dollar |
| Zug Phnom Penh – Battambang | 5 Dollar |
| Bus Phnom Penh – Siem Reap | 10 Dollar |
| Speedboot Phnom Penh – Siem Reap | 30 Dollar |
| Bus Phnom Penh – Battambang | 6 Dollar |
| Bambuszug bei Battambang | 10 Dollar |
| Bus Phnom Penh – Bangkok | 15 Dollar |
| Bus Siem Reap – Bangkok | 15 Dollar |
| Speedboot Phnom Penh – Chau Doc (Vietnam) | 25 Dollar |
| Bus Phnom Penh – Saigon | 15 Dollar |
| Bus Phnom Penh – Kratie | 10 Dollar |
| Bus Siem Reap – Kratie | 10 Dollar |
| Bus Kratie – Don Det / Pakse (Laos) | 15 Dollar |
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Beim Ticketkauf über deine Unterkunft kommt es außerdem entscheidend auf dein Verhandlungsgeschick an, da diese meist einen Aufpreis berechnen. Dieser kann auch einmal 50 Prozent oder mehr ausmachen. Daher ist es grundsätzlich ratsam, die Tickets am Busbahnhof oder in den offiziellen Büros der Gesellschaften zu kaufen.
Inzwischen lassen sich Bahntickets für Kambodscha bequem online buchen. Die Agentur Bao Lau bietet in ihrem Buchungsportal* die Verbindung von Phnom Penh nach Sihanoukville für etwa sechs Dollar pro Person an. Dazu musst du einfach Start- und Zielbahnhof und den Reisetag auswählen. Beachte dabei allerdings, dass Zugtickets in Kambodscha derzeit in der Regel maximal etwa drei bis vier Wochen im Voraus erhältlich sind.
Die Tickets von Phnom Penh nach Sihanoukville lassen sich ganz einfach per Kreditkarte bezahlen. Nach der Buchung bekommst du einen Voucher per E-Mail. Mit diesem gehst du am Reisetag zum Bahnhof in Phnom Penh oder Sihanoukville, wo dir dann dein eigentliches Zugticket ausgehändigt wird.
Für die Züge zwischen Phnom Penh, Battambang und Poipet kannst du dein Ticket online direkt bei der kambodschanischen Eisenbahn buchen. Auch hier ist eine Zahlung per Kreditkarte möglich. Zudem werden die Fahrkarten natürlich ebenfalls an den jeweiligen Bahnhöfen verkauft. Beachte allerdings, dass die Schalter dort mitunter nur an den Reisetagen geöffnet haben.
Daneben erhältst du natürlich ebenfalls online Bustickets für Kambodscha. Neben Bao Lau* verkauft auch 12go.asia* diese für viele Strecken innerhalb des Landes. Meist bieten beide Anbieter aber nur Minibusse an, die im Vergleich zu den regulären Bussen etwas teurer, dafür aber natürlich etwas angenehmer sind.
Neben Verbindungen innerhalb Kambodschas kannst du hier zum Beispiel durchgehende Tickets für die Fahrt von Bangkok nach Siem Reap, von Siem Reap nach Don Det in Laos oder von Phnom Penh nach Saigon buchen. Die Boote von Kambodscha nach Vietnam sind derzeit nur über Bao Lau erhältlich. Hier kostet das Speedboot-Ticket von Phnom Penh nach Chau Doc etwa 25 Dollar.
Kultur, Geschichte und Meer: Kambodscha hat für Backpacker eine Menge zu bieten. Im folgenden Abschnitt gehe ich auf die wichtigsten Städte und Sehenswürdigkeiten des Landes etwas intensiver ein. Du findest deshalb hier Reisetipps zu Phnom Penh, Siem Reap, Battambang, Sihanoukville und Kratie.
Neben Highlights und Sehenswürdigkeiten empfehle ich dir günstige Hotels und erkläre dir, wie du am besten zum Zug- oder Busbahnhof gelangst. In vielen kambodschanischen Städten wird der Verkehr außerdem über Tuk Tuks abgewickelt. Deshalb gibt es nachfolgend ebenfalls die aktuellen Tuk Tuk Preise für Phnom Penh und andere Orte.
Kaum eine andere Stadt in Südostasien hat sich in den vergangenen Jahren so schnell gewandelt wie Phnom Penh. Gerade seit etwa 2012 schießen immer mehr hohe Gebäude aus dem Boden. Vor allem die Chinesen investieren hier besonders intensiv. Trotz des großen Wohlstands auf der einen Seite gibt es aber noch immer Armenviertel und Slums ohne fließendes Wasser in der kambodschanischen Hauptstadt.
Touristen bekommen hiervon in der Regel wenig mit. Sie zieht es eher zum Wat Phnom, der der Stadt ihren Namen gab, oder zum berühmten Königspalast. Für den Besuch dort ist lange Kleidung Pflicht, sonst wirst du nicht hineingelassen. Ebenfalls empfehlenswert ist es, anschließend die Flusspromenade entlangzuschlendern und in einem der zahlreichen Cafés zu verweilen und etwas zu essen.
Daneben gehören zwei traurige Sehenswürdigkeiten zum Pflichtprogramm in Phnom Penh: das berüchtigte Foltergefängnis S-21 und die vor der Stadt gelegenen Killing Fields. In beiden Museen erfährst du mehr über die grausamen Verbrechen der Roten Khmer.
Während du zum Völkermordmuseum Toul Sleng problemlos zu Fuß laufen kannst, nimmst du zu den Killing Fields am besten ein Tuk Tuk. Hin- und Rückfahrt sollten keinesfalls mehr als 20 Dollar kosten. Oft ist der Eintrittspreis in den Fahrtkosten schon inbegriffen. Ganz in der Nähe gibt es außerdem noch eine Tempelanlage am See Tonle Bati.
Der Bahnhof von Phnom Penh befindet sich im Nordwesten der Stadt, etwa auf einer Höhe mit dem Wat Phnom. Hier kannst du entweder deinen online gebuchten Voucher gegen das Ticket eintauschen oder eine Fahrkarte kaufen. Du erreichst den Bahnhof am einfachsten mit dem Tuk Tuk. Eine Fahrt innerhalb der Stadt kostet mittlerweile zwei bis drei Dollar, für kürzere Entfernungen zahlst du 4000 Riel.
| ZRB-Hotel-Tipp: Übernachtung in Phnom Penh | |
| Das Capitol Guesthouse* gehört zu den bekanntesten Backpacker-Unterkünften in der kambodschanischen Hauptstadt. Es bietet sowohl günstige Einzel- und Doppelzimmer als auch Schlafsäle. Im angegliederten Restaurant werden außerdem lokale und westliche Speisen serviert, das Frühstück ist meist im Übernachtungspreis inbegriffen. Zu Fuß erreichst du von der Unterkunft das Völkermordmuseum ebenso einfach wie den Königspalast oder das Unabhängigkeitsdenkmal. Zudem halten hier die Busse der Busgesellschaft Capitol, sodass du bequem weiter durch Kambodscha reisen kannst. | |
Angkor Wat ist eines der absoluten Highlights in Kambodscha. Obwohl mittlerweile täglich etliche tausend Touristen zu den Ruinen der Angkor-Tempel strömen, solltest du dir einen Besuch nicht entgehen lassen. Am einfachsten erreichst du sie von der Stadt Siem Reap aus.
Besonders schön ist die Tempelanlage bei Sonnenauf- und -untergang. Deshalb empfiehlt es sich, möglichst früh aufzubrechen. Viele Unterkünfte vermieten hierzu Fahrräder, wobei du etwa 30 bis 45 Minuten bis nach Angkor Wat unterwegs bist. Dabei solltest du unbedingt darauf achten, dass die Eintrittskarten nur an bestimmten Zugangswegen verkauft werden. Alternativ kannst du dir auch ein Tuk Tuk samt Fahrer für einen Tag mieten.
Tipp: Das Angkor-Tagesticket gilt bereits vom späten Nachmittag des Vortages an. Deshalb kannst du mit dein Eintagesticket sowohl den Sonnenuntergang über Angkor Wat als auch den Sonnenaufgang am nächsten Tag erleben. Wenn du dich noch intensiver mit dem riesigen Tempelareal beschäftigen möchtest, solltest du am besten das Dreitagesticket kaufen. Dieses gilt an drei unterschiedlichen Tagen innerhalb einer Woche.
Daneben erfährst du im Siem Reap im Angkor National Museum noch mehr über die Khmer-Kultur. Ebenfalls empfehlenswert ist der Besuch des Wat Bo, dem ältesten Kloster der Stadt. Und im Angkor Hospital for Children kannst du Blut spenden und so eines der größten Kinderkrankenhäuser in Kambodscha aktiv unterstützen.
| ZRB-Hotel-Tipp: Übernachtung in Siem Reap | |
| Das Garden Village Guesthouse* gehört seit vielen Jahren zu den beliebtesten Unterkünften in Siem Reap. Der Grund dafür sind sicherlich die günstigen Preise. Ein Einzelzimmer bekommst du hier schon für sechs bis sieben Dollar. Leider wurden die „Hängematten“-Dorms für einen Dollar pro Nacht inzwischen abgeschafft, dafür gibt es jetzt einen großen Pool mit Bar. Außerdem verleiht das Garden Village Guesthouse Fahrräder und verkauft Bustickets in alle Landesteile. | |
Einen Urlaub in Kambodscha genießt du so richtig in Sihanoukville. Der Badeort liegt im Süden des Landes und ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Hier kannst du am Strand relaxen, einen Cocktail am Pool schlürfen oder auf Tauchsafari rund um die beliebte Insel Koh Rong gehen.
Zu den angesagtesten Stränden in Sihanoukville gehören der Serendipity Beach im Osten und der daran anschließende Ochheuteal Beach. Am Otres Beach ist es hingegen etwas ruhiger. In der Nähe des Bahnhofs befindet sich außerdem der Mlop Chrey Beach. Hier sind die Unterkünfte noch etwas günstiger als direkt in der Stadt.
Der wiedereröffnete Bahnhof von Sihanoukville liegt nordwestlich des Stadtzentrums. Die beliebtesten Strände sind gut sechs Kilometer entfernt, wobei hier natürlich auch Tuk Tuks warten, die dich für etwa zwei bis drei Dollar zu deiner Unterkunft bringen. Empfehlenswert ist zum Beispiel das Boho Guesthouse* in der Nähe des Nachtmarktes am Otres Beach
Die kleine kambodschanische Stadt Battambang wäre eigentlich nicht der Rede wert, gäbe es hier nicht eine der beliebtesten Touristenattraktionen in Kambodscha: den Bamboo Train. Meist wird ein Ausflug dorthin in einem Paket mit dem Besuch der Tempel Wat Banan und Wat Ek Phnom sowie den »Killling Caves«, dem Kloster auf dem Phnom Sampeu und den Fledermaus-Höhlen angeboten.
Für alles zusammen zahlst du dann rund 20 Dollar und bist einen ganzen Tag lang unterwegs. Der Fahrpreis für den Bambuszug in Höhe von 10 Euro kommt noch oben drauf. Praktisch alle Tuk Tuk Fahrer in Battambang bieten diese Tour an, du kannst sie aber auch in deiner Unterkunft buchen. Günstiger ist es allerdings, direkt mit den Fahrer zu verhandeln.
Der Busbahnhof von Battambang befindet sich seit einigen Jahren nicht mehr direkt im Zentrum der Stadt, sondern etwas weiter nördlich. Auf Wunsch holen dich jedoch die meisten Busgesellschaften direkt von deiner Unterkunft im Stadtzentrum ab – entweder per Motorradtaxi oder Tuk Tuk.
| ZRB-Hotel-Tipp: Übernachtung in Battambang | |
| In Battambang gibt es viele günstige Unterkünfte für Backpacker. Das Chhaya Hotel* bietet sowohl günstige Dorms für etwa ein bis zwei Dollar als auch Einzel- und Doppelzimmer für um die 4 Dollar pro Nacht. Die Tische im Eingangsbereich der Unterkunft regen den Austausch untereinander an. Auf Wunsch organisiert dir das Personal auch Tickets zum Bambuszug oder für die Weiterfahrt mit dem Bus. | |
Kratie ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und befindet sich etwa auf halber Strecke zwischen Kampong Cham und der Grenze zu Laos. Der Ort eignet sich deshalb ideal für einen Zwischenstopp, auch weil du hier die einzigartigen Irawadidelfine beobachten kannst. Daneben gibt es in der Stadt nicht ganz so viele Highlights.
Die normalen Busse kommen südlich des Bootsanlegers zwischen der achten und neunten Straße an. Von hier gelangst du problemlos zu Fuß zu deiner Unterkunft in Kratie. Viele günstige Hotels liegen rund um den Markt. Empfehlenswert ist beispielsweise das Balcony Kratie* oder das Le Tonlé Guesthouse*. Nördlich des Marktes fahren außerdem die Minivans nach Stung Treng und Laos ab.
| ZRB-Kurzinfo: Die Delfine von Kratie | |
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Die Delfine kannst du bei einem Ausflug mit dem Fahrrad oder Roller sehen. Sie leben in der Nähe des Ortes Kampie, der inzwischen zu einem Naturschutzgebiet gehört und rund 15 Kilometer von Kratie entfernt liegt. Mit dem Fahrrad brauchst du etwa eine Stunde dorthin und kommst auch am Phnom Sambok mit einer Pagode vorbei. Direkt am Fluss befinden sich ein kleiner Parkplatz und ein Häuschen, an dem du Tickets für eine Fahrt mit dem Boot zu den Delfinen buchen kannst. Wenn du bereits am frühen Morgen aufbrichst, sind noch nicht ganz so viele andere Touristen auf dem Wasser, die meisten treffen nämlich erst am frühen Nachmittag ein. Da die Irawadidelfine schnell wieder abtauchen, kann es recht schwierig sein, sie zu fotografieren. |
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