BahnBonus: Kontosperrung bei Missbrauch

Gerade in letzter Zeit werden immer öfter Bahn-Gutscheine gegen die Gutschrift von BahnBonus-Punkten getauscht. Doch dies birgt eine Gefahr: Die Bahn hat nämlich damit begonnen, BahnBonus-Konten wegen Missbrauch zu sperren. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag.

Bei Missbrauch wird das BahnBonus-Konto gesperrt.

Gutschein-Tausch gegen BahnBonus-Punkte führt zu Kontosperrung

Vielleicht kennst du auch die Angebote in diversen Foren und auf Online-Plattformen: »Tausche Bahn Gutschein gegen BahnBonus-Punkte«. Bei diesen Aktionen erhältst du einen Bahn-Gutschein und sollst als Gegenleistung bei der Buchung des Tickets die BahnBonus-Nummer des Gutscheinveräußerers angeben.

Somit sammelt der Gutschein-Anbieter also BahnBonus-Punkte, obwohl er selbst gar nicht mit der Bahn gefahren ist. Das kann besonders dann attraktiv sein, wenn es im Rahmen einer BahnBonus-Aktion Zusatzpunkte für eine bestimmte Anzahl an Fahrten gibt. Bisher hat die Deutsche Bahn hiergegen wenig unternommen. Jetzt häufen sich aber die Meldungen, wonach BahnBonus-Konten wegen Missbrauch gesperrt wurden.

Beim Einloggen erscheint dann auf der Website der Bahn lediglich der Hinweis »Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde, leider sind Sie für das BahnBonus-Programm der Deutschen Bahn AG gesperrt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den BahnBonus-Service«.

BahnCard 100 Inhaber von Sperrung des BahnBonus-Kontos betroffen

So berichtet ein Mitglied des Forums »Drehscheibe Online« von einer solchen Kontosperrung. Auf Nachfrage teilte ihm die Deutsche Bahn mit, dass auf seinem BahnBonus-Konto ungewöhnliche Aktivitäten festgestellt wurden. Das Unternehmen gehe insbesondere davon aus, dass er einige Fahrten, für die er Punkte gesammelt hat, nicht selbst unternommen habe. Deshalb sei er mit sofortiger Wirkung aus dem BahnBonus-Programm ausgeschlossen worden.

Nach Angaben des Forumteilnehmers sind die Vorwürfe zwar durchaus berechtigt, da er tatsächlich in der Vergangenheit einige Tickets für Familienmitglieder gebucht und dabei seine eigene BahnBonus-Nummer angegeben habe. Jedoch schlug das Sicherheitssystem der Deutschen Bahn nicht wegen dieser, sondern wegen ganz anderer Fahrten Alarm und sperrte daraufhin automatisch das Konto.

So habe er als BahnCard 100 Inhaber beispielsweise einige Auslandsfahrten als Sparpreis Europa gebucht, da dies günstiger sei, als die entsprechenden Flexpreis-Tickets ab der Grenze zu kaufen. Das Sicherungssystem der Bahn ging aber fälschlicherweise davon aus, dass er mit einer BahnCard 100 nie innerdeutsche Fahrten buche. Da der Sparpreis Europa einen Startbahnhof in Deutschland beinhalte, müsse deshalb auch eine andere Person die entsprechenden Fahrten unternommen haben.

Unrechtmäßige Punkte werden vom BahnBonus-Konto abgezogen

Hierbei zeigt sich also, dass der automatische Algorithmus durchaus daneben liegen kann. Immerhin: Als Kompromiss bot ein Mitarbeiter der Bahn dem Forumteilnehmer an, das BahnBonus-Konto wieder freizuschalten, wenn er alle Fahrten schriftlich aufzählt, die er nicht selbst unternommen hat. Die entsprechenden BahnBonus-Punkte würden im Anschluss dann einfach abgezogen.

Das Sammeln von BahnBonus-Punkten für Fahrten von Dritten kann zu Problemen führen.

Ein weiterer Bahnfahrer geriet ebenfalls ins Visier der Konzernsicherheit der Deutschen Bahn, weil er mehrere Tickets für Dritte gebucht und dabei nach Ansicht des Unternehmens unrechtmäßig BahnBonus-Punkte gesammelt hat. Erst nach rund drei Monaten und nachdem er zu seinen Bahnfahrten der letzten drei Jahre Stellung genommen hatte, wurde sein BahnBonus-Konto letztlich wieder aktiviert.

Deutsche Bahn analysiert BahnBonus-Konten automatisch

Diese Beispiele zeigen, dass die Deutsche Bahn die BahnBonus-Kontobewegungen inzwischen genauer unter die Lupe nimmt. Grundsätzlich sperrt das Unternehmen das BahnBonus-Konto aber nur, wenn es von einem Missbrauch ausgeht.

Wann ein solcher vorliegt, ist aber auch nach den Bedingungen des Bonus-Programms nicht ganz eindeutig. So bietet die Deutsche Bahn beispielsweise auf ihrer Homepage explizit die Möglichkeit, bei der Buchung von Tickets für Dritte eigene BahnBonus-Punkte zu sammeln.

Auch beim Ticketkauf am Automaten lässt sich eine beliebige BahnBonus-Kartennummer eingeben. In diesem Fall kann die Deutsche Bahn zudem nicht einmal feststellen, wer tatsächlich mit der Fahrkarte unterwegs war, da Automatentickets anders als Online-Tickets nicht personalisiert sind.

Bahn sperrt BahnBonus-Konto bei Missbrauch

Wer jedoch von diesen Möglichkeiten zu stark Gebrauch macht, muss mitunter damit rechnen, dass die internen Sicherheitsalgorithmen Alarm schlagen. Im schlimmsten Fall wird das Konto dann für eine längere Zeit gesperrt und die gesammelten Punkte sind verloren.

Wie der Fall des BahnCard 100 Inhabers außerdem zeigt, geht die Deutsche Bahn dabei selbst gegen ihre treuesten Kunden rigoros vor, wenn sie einen Missbrauch des BahnBonus-Programms vermutet. Daher solltest du deine BahnBonus-Nummer nur bei solchen Fahrten angeben, die du selbst durchführst. Auch das Anbieten von Bahn-Gutscheinen gegen BahnBonus-Punkte kann dazu führen, dass dein Konto deaktiviert wird.

Wurde dein BahnBonus-Konto ebenfalls gesperrt? Ich freue mich auf deinen Kommentar und deine Erfahrungen.

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