Bahn Sparpreise künftig sechs Monate vor Fahrt buchbar

Alles neu macht der Fahrplanwechsel? So könnte man meinen: Die Deutsche Bahn führt ein Pilotprojekt ein, bei dem du deine Sparpreis-Tickets jetzt schon sechs Monate vor der Fahrt buchen kannst. In diesem Beitrag liest du, wie und vor allem wo das geht.

Tickets und Reservierungen sechs Monate vor Abfahrt buchen – auch online

Bisher war es so, dass du die Sparpreise bis maximal 92 Tage im Voraus buchen konntest. Nachdem bereits bekannt wurde, dass ab 13. Dezember die günstigen Tickets auch noch am Reisetag verfügbar sind, gibt es offenbar noch eine weitere Neuigkeit: Die Verkaufsstellen der Deutschen Bahn wurden heute darüber informiert, dass es ab dem Fahrplanwechsel ein weiteres Pilotprojekt geben wird.

Im Rahmen dieses Projekts wird die Vorkaufsfrist auf sechs Monate verlängert. Das bedeutet, dass du schon jetzt im Dezember Tickets für eine Bahnreise im Juni kaufen kannst. Einziger Haken: Das Angebot wird zunächst nicht online auf www.bahn.de* oder am Automaten, sondern nur im Reisezentrum verfügbar sein.

Das Angebot gilt nicht nur für die Sparpreis-Tickets selbst, sondern zum Beispiel auch für Fahrradkarten und Sitzplatzreservierungen. Es ist jedoch auf Fahrten innerhalb Deutschlands beschränkt. Für das Europa Spezial* gilt nach wie vor die 92-Tage-Frist.

Update (Dezember 2016): Bahn-Tickets auch online sechs Monate früher buchen

Ab sofort können Sparpreise ebenfalls online für bis zu 6 Monate im Voraus gebucht werden. Neben dem Sparpreis gilt dies auch für den Flexpreis der Deutschen Bahn. Damit ist das Pilotprojekt erfolgreich verlaufen und wird jetzt zum neuen Standard.

Zudem sind auch die BahnCards jetzt sechs Monate vorher erhältlich. Das ist besonders praktisch, wenn du ein BahnCard-Angebot nutzen möchtest, deine alte BahnCard aber noch eine längere Laufzeit hat.

Beschränkung auf Vorverkauf im Reisezentrum

Mit der Beschränkung auf den Verkauf in den eigenen Reisezentren möchte die Bahn vermutlich testen, wie gut das Angebot genau ankommt. Zudem kann sie so auch besser sehen, ob die 6-Monats-Sparpreise für viele Fahrgäste überhaupt in Frage kommen. Denn bisher scheint die Entwicklung ja so zu sein, dass immer mehr Menschen vor allem kurzfristig verreisen. Lange Vorlaufzeiten sind zumindest in meinem Bekanntenkreis bei Bahnfahrten äußerst selten.

Eine ganz andere Frage ist zudem, was das für die Preisentwicklung der Sparpreise bedeutet. Da pro Zug und Strecke nur eine bestimmte Anzahl an Kontingenten verfügbar ist, könnten diese künftig schon deutlich länger im Voraus aufgebraucht sein. Eine Preissteigerung für viele Reisende wäre die Folge.

Was passiert bei Fahrplanänderungen?

Außerdem gibt es auch noch ein weiteres praktisches Problem: Wenn du einen Sparpreis buchst, legst du dich bekanntlich auf einen bestimmten Zug fest. Manchmal ist es jedoch so, dass durch Bauarbeiten Fahrpläne geändert werden. Da dies oftmals ein halbes Jahr vorher noch nicht genau klar ist, ändert sich womöglich auch später deine Zugverbindung.

Vermutlich möchte die Deutsche Bahn deshalb ebenfalls die erweiterte Vorkaufsfrist für Sparpreise erst einmal im kleinen Rahmen testen. Denn es wäre für das Unternehmen ja wenig sinnvoll, wenn sie bei diesen Tickets dann wegen Ausfällen oder Fahrplanänderungen die Zugbindung sehr häufig aufheben müsste. Das würde dem Konzept der Sparpreise widersprechen, da die Bahn damit die Auslastung der Züge letztlich besser regeln möchte.

Thalys Tickets sogar sieben Monate im Voraus erhältlich

Übrigens: Nicht nur die Deutsche Bahn verlängert den Vorverkauf für ihre Tickets. Auch Thalys hat heute angekündigt, dass die Fahrkarten künftig noch länger im Voraus erhältlich sind. Hier kannst du die Tickets jetzt sogar bis zu sieben Monate vorher buchen.

Damit lässt sich zum Beispiel am 12. Dezember eine Fahrt nach Belgien, Frankreich oder in die Niederlande bis einschließlich 10. Juli 2016 planen und buchen. Und beim Thalys geht man im Gegensatz zur Bahn sogar noch einen Schritt weiter: Diese Tickets sind ebenfalls am Automaten sowie im Internet erhältlich.

Mehr Flexibilität für Bahnfahrer

Ich halte die neue Maßnahme für durchaus sinnvoll. Dadurch wird letztlich mehr Flexibilität  für die Kunden geschaffen. Schon jetzt lese ich nämlich gelegentlich die Beschwerde, dass man mit der Bahn nicht längerfristig planen könne. Bei Flug- oder Bustickets sei es ja schließlich problemlos möglich, lange im Voraus zu buchen. Daher käme die Bahn gar nicht erst als Verkehrsmittel in Frage.

Auch wenn ich eine solche Argumentation persönlich nicht nachvollziehen kann, scheint es doch für einige Menschen wichtig zu sein, lange vorher eine Fahrkarte kaufen zu können. Daher sollte die Deutsche Bahn eine solche Möglichkeit auch anbieten.

Ich bin jedenfalls gespannt, was die Ergebnisse dieses Pilotprojekts sein werden. Vielleicht wirst du ja schon ab Ende nächsten Jahres auch online und am Automaten Bahn-Sparpeise sechs Monate vorher buchen können.

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