Bahn Sparpreise am selben Tag erhältlich
Alles neu macht der Fahrplanwechsel: Ab sofort bietet die Deutsche Bahn Sparpreise auch noch am selben Reisetag an. Damit entfällt die Vorverkaufsfrist komplett. Was du dazu wissen musst und warum die Preiserhöhung in diesem Jahr nicht ausfällt, sondern schon längst da ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Sparpreise der Bahn am selben Reisetag erhältlich
Bisher war es so, dass die Sparpreise der Deutschen Bahn* mit mindestens einem Tag Vorkaufsfrist erhältlich waren. Bis vor einigen Jahren musstest du die Tickets sogar schon drei Tage vorher kaufen, um an die günstigen Preise zu kommen. Ab 13. Dezember ändert sich das komplett: Die Bahn Sparpreise gibt es dann auch noch am selben Reisetag.
Update (6. Juni 2016): Für den Sparpreis Europa nach Italien und Tschechien entfällt ab sofort ebenfalls die Vorkaufsfrist. So kannst du jetzt also auch flexibler in den Urlaub fahren. Eine durchaus positive Entwicklung, die die Deutsche Bah hier vollzieht.
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass überhaupt noch Sparpreise verfügbar sind. Das hängt vor allem von der Auslastung der jeweiligen Züge ab – Yield Management heißt das Zauberwort. Was im Luftverkehr schon lange Gang und Gäbe ist, wird auch von immer mehr Eisenbahnen im In- und Ausland eingesetzt.
Dabei haben wir Bahnreisende es noch vergleichsweise leicht: Die Sparpreise der Bahn hängen nämlich tatsächlich fast ausschließlich von der erwarteten Auslastung eines Zuges ab. Bei der Flugbuchung ist das schon heute durchaus anders. Da kommt es etwa auch darauf an, zu welchem Zeitpunkt genau du dein Ticket buchst. Bei australischen Airlines schnellen zum Beispiel jeden Donnerstag die Preise in die Höhe, weil dann die wöchentliche Gehaltszahlung ansteht. Und wer ein volles Konto hat, gibt auch gerne mal ein bisschen mehr aus.
Reisen mit Bahn Sparpreisen werden deutlich flexibler
Die Bahn Sparpreise gibt es bereits ab 29 Euro, bei Kurzstrecken bis 250 Kilometer sogar schon ab 19 Euro auf www.bahn.de*. Es wird sich zeigen, wie flexibel du mit dem neuen Angebot ab Mitte Dezember tatsächlich reisen kannst. Im schlimmsten Fall könnte für deine spontane Rückfahrt nämlich auf einmal kein günstiger Sparpreis mehr erhältlich sein.
Vor allem an Freitagen sowie am Sonntagnachmittag und Montagvormittag würde ich mich nicht darauf verlassen, dass die Bahn noch Sparpreise für den selben Tag anbietet. Bekanntlich sind dies die Hauptreisetage. Entspannter dürfte hingegen eine Zugreise am Samstag aussehen. ICE, IC und Co. sind dank der neuen spontanen Buchungsmöglichkeit von günstigen Fahrkarten dann wieder eine gute Alternative für alle, die inzwischen auf den Fernbus umgestiegen sind.
Zudem wird die Bahn für Geschäftsreisende noch attraktiver: Sie können zum Beispiel für die Hinfahrt schon im Voraus einen sehr günstigen Sparpreis buchen. Da meist aber noch nicht klar ist, wie lange ein Termin genau dauert, kannst du zunächst noch keine Fahrkarte für die Rückfahrt kaufen. Nach dem Termin gehst du ab Dezember einfach zum Bahnhof und – wenn du Glück hast – gibt es noch immer einen Sparpreis. Falls nicht, greifst du wie bisher auf den Normalpreis zurück. So besteht zumindest die Möglichkeit, im Vergleich zu bisher ordentlich zu sparen.
Deutsche Bahn: Sparpreise und Bahncards bleiben preisstabil – Normalpreis wird zum Flexpreis
Du hast es vielleicht schon überall in den Medien gelesen: Die Bahn hat angekündigt, die Preise zum Fahrplanwechsel nicht zu erhöhen. Das gilt für Normal- und Sparpreise ebenso wie für alle Bahncards. So verbreiten es zum Beispiel Bild, Spiegel Online oder die Zeit. Es handelt sich dabei aber tatsächlich nur um die halbe Wahrheit.
Richtig ist zwar, dass die Sparpreise der Bahn auch weiterhin ab 29 Euro erhältlich sind. So ändert sich der Mindestpreis keineswegs. Im vergangenen Monat wurde aber schon der Maximalpreis der Sparpreis-Tickets erhöht – von 125 auf jetzt 139 Euro in der zweiten Klasse. Wenn es bisher also ein günstiges Ticket noch für 125 Euro gab, musst du jetzt mitunter 14 Euro mehr bezahlen. Für die erste Klasse wurde der Maximalsparpreis sogar auf 199 Euro erhöht.
Zudem gab es Mitte August eine Neuerung, wonach Bahn Sparpreise jetzt nicht mehr in 5-Euro-Schritten, sondern in 1-Euro-Schritten erhältlich sind. Bekamst du früher also beispielsweise eine Fahrkarte für nur 29 Euro, so kostet sie jetzt vielleicht 30, 31 oder 32 Euro. Das alles hängt maßgeblich mit den Kontinenten zusammen, die die Bahn festlegt. „Versteckte Preiserhöhungen“ werden so möglich.
Und noch eine Tarifanpassung gab es bereits in diesem Jahr: Der Mitfahrerrabatt wurde stark beschnitten. Ihn gibt es nur noch in der zweiten Klasse und nur, wenn der Preis der Fahrkarte zwischen 20 und 39 Euro liegt. Zudem zahlt jeder Mitfahrer jetzt jeweils 19 Euro.
Positiv finde ich hingegen die Umbenennung des Normalpreises in Flexpreis. Denn damit wird deutlich, wofür diese Fahrkarte eigentlich steht: für größtmögliche Flexibilität. Die Deutsche Bahn passt sich damit den gängigen Bezeichnungen bei Flugtickets und Fernbusfahrkarten an. Kunden, die bisher nicht Bahn gefahren sind, wird die Bezeichnung Normalpreis jetzt nicht mehr so leicht abschrecken.
Eine weitere Umbenennung betrifft das Europa Spezial*. Es heißt zukünftig Sparpreis Europa. Damit wird klar, worauf die Bahn letztlich hinaus will: zwei verständliche Ticketarten, den Sparpreis und den Flexpreis. Eine durchaus gute Entscheidung, um das Tarifwirrwarr etwas zu entflechten.
Zuschlag für ICE-Sprinter entfällt
Neben den Bahn Sparpreisen gibt es auch noch eine Änderung bei den ICE-Sprintern. Die Reservierungspflicht und der Aufpreis in Höhe von 11,50 Euro entfällt komplett. Diese schnellen Verbindungen werden ab Dezember somit deutlich günstiger.
Außerdem wird es zum Fahrplanwechsel auch weitere ICE-Sprinter geben. So werden beispielsweise Zusatzzüge auf der Strecke zwischen Hamburg und Köln eingesetzt.
Die Bahn wird schneller – zumindest im Osten
Darüber hinaus hat die Deutsche Bahn heute angekündigt, dass sie zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember die Neubaustrecke zwischen Erfurt und Halle/Leipzig in Betrieb nimmt. Hierdurch reduziert sich die Fahrzeit zum Teil deutlich: Bis zu 60 Minuten werden die Züge schneller.
So kommst du künftig in rund drei Stunden von Frankfurt bis nach Leipzig und in unter zwei Stunden von Berlin bis nach Erfurt. Aufgrund der schnelleren Fahrzeit wird der Flexpreis leicht erhöht. Für den Sparpreis dürfte das aber keine unmittelbare Auswirkung haben. Ich gehe davon aus, dass trotzdem noch genügend Kontingente verfügbar sein werden.
Was sich sonst noch bei der Bahn ändert
Überhaupt hat die Deutsche Bahn zum Fahrplanwechsel umfangreiche weitere Änderungen angekündigt. Dazu zählen zum Beispiel Redesigns bei den ICE-Toiletten und einige technische Feinheiten: So lässt sich die Bahncard jetzt als Handyticket verwenden.
Viele weitere Informationen zu den Neuheiten rund um den Fahrplanwechsel 2015 hat der bloggende Bahner in diesem tollen Artikel zusammengefasst. Dort erhältst du auch einen Einblick in den neuen IC.
Und was ist mit dir: Planst du in Zukunft die Bahn Sparpreise häufiger am selben Tag zu kaufen?
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„Die Sparpreise der Bahn hängen nämlich tatsächlich fast ausschließlich von der erwarteten Auslastung eines Zuges ab.“ ??
Nach meiner Erfahrung hängen die Preise vor allem vom Buchungszeitpunkt ab, in zweiter Linie von der Entfernung (eine lange Strecke ist meistens billiger als dieselbe Strecke in zwei Teilstrecken) und erst dann von der Auslastung
Jein.
Der Buchungszeitpunkt korreliert in der Regel ja direkt mit der (gestiegenen) Auslastung. Für fast alle Strecken, auch für Langstrecken, stehen zu Beginn meist die günstigsten Sparpreise ab 29 Euro zur Verfügung. Erst wenn diese Kontingente aufgebraucht sind, steigt der Sparpreis.
Und es stimmt zwar, das mehrere Teilstrecken manchmal günstiger sein können als der Sparpreis der Gesamtstrecke, aber auch da kann man Pech haben: Es kann nämlich passieren, dass durch die Buchung der ersten Teilstrecke der Sparpreis der zweiten Teilstrecke stark steigt. So zahlt man dann am Ende mehr als bei der Buchung der Gesamtstrecke vorher. Auch da kommt es eben auf die Auslastung und die entsprechenden Kontingente an. Das kann man zwar am Schalter umgehen, beim Buchen eines Online-Tickets bleibt aber ein Restrisiko.
(Zusätzlich kann es dann noch zu Problemen mit den Fahrgastrechten bei Teilstrecken kommen. Daher sollte man so eine Vorgehensweise immer abwägen.)
Ich habe gerade eine E-Mail von der Bahn bekommen. Darin das Angebot eine Bahncard 50 für 127 Euro zu erwerben. Da ist noch vom ganz normalen Flexpreis die Rede. Kein Wort darüber, dass es den in der Form bald nicht mehr gibt. Meine Bahncard 25 hatte ich zu September16 gekündigt. Ein neues Angebot der Bahn also. Lohnt sich für mich aber nicht, da ich meistens die Sparpreise weit vor der Abfahrt buche und darauf gibt es mit der Bahncard 50 leider nur 25%. Dann stelle ich mich mit der Bahncard 25 weiterhin besser.
Hallo Heike, das gleiche Angebot habe ich heute auch bekommen.
Wenn du aus NRW kommst: In Münster und Osnabrück bekommst du derzeit die BahnCards zum halben Preis.
https://www.zugreiseblog.de/guenstige-bahncard-reisezentrum/