China mit dem Zug: Fahrpläne, Zugtickets und Reisetipps

• David
• 31. Januar 2018
• Kategorien: Backpacking
• 6 Kommentare

Eine Reise durch China mit dem Zug ist ein echtes Erlebnis: Von Hochgeschwindigkeitszügen bis hin zu Nachtzüge hat das Land in Fernost eine Vielzahl an bequemen Bahnverbindungen zu bieten. Hier erfährst du, welche Zugverbindungen in China empfehlenswert sind, wie du Tickets buchen kannst und viele weitere Reisetipps.

Warum du in China Zug fahren solltest

Zugreisen in China sind eine angenehme, sichere und umweltfreundliche Art, das riesige Land zu entdecken. Dank eines hervorragend ausgebauten Eisenbahnnetzes kommst du in alle Winkel der Volksrepublik. Chinesische Züge sind trotz der großen Entfernungen, die sie zurücklegen, meist pünktlich und vor allem unglaublich günstig. So zahlst du beispielsweise im Schlafwagen von Peking ins 2000 Kilometer entfernte Guangzhou gerade einmal um die 70 Euro.

Wenn du in China Zug fährst, erlebst du nicht nur die tolle Landschaft hautnah, sondern kommst auch mit den anderen Reisenden ins Gespräch. Obwohl viele kein Englisch verstehen, klappt die Verständigung doch irgendwie. Du darfst echtes chinesisches Essen probieren und wirst viele neue Freunde gewinnen.

In den letzten Jahren hat die Bahn in China einen weiteren Schub erhalten: Hochgeschwindigkeitsstrecken sprießen wie Pilze aus dem Boden und verbinden die wichtigsten Städte. So kommst du heute zum Beispiel in weniger als fünf Stunden von mit dem Zug von Beijing nach Xi’an und kannst dir dort die beeindruckende Terrakottaarmee ansehen.

Das chinesische Eisenbahnnetz

China hat ein gut ausgebautes Eisenbahnnetz mit mehr als 120000 Kilometer Länge. Züge verbinden inzwischen alle wichtigen Städte. Viele Zugverbindungen beginnen oder enden in der Hauptstadt Peking. So kommst du zum Beispiel problemlos in den Süden nach Guangzhou und Hong Kong, nach Zentralchina oder in die Provinzen Sichuan und Yunnan.

Besonders angenehm ist die Reise im Nachtzug durch China: In bequemen Betten verbringst du darin die Nacht und kommst ausgeschlafen am nächsten Tag an deinem Reiseziel an. Ich persönlich bin fast nur im Nachtzug durch das asiatische Land gefahren und habe dabei sowohl »Soft Sleeper« als auch »Hard Sleeper« ausprobiert.

Darüber hinaus gibt es immer mehr Hochgeschwindigkeitszüge in China. Sie fahren von Peking nach Schanghai ebenso wie nach Xi’an, Guangzhou, Shenzhen und Hongkong. Seit 2014 kommst du sogar in nur 13 Stunden mit dem Zug von Beijing ins über 2300 Kilometer entfernte Nanning.

In die Nachbarländer kannst du ebenfalls bequem mit der chinesischen Bahn reisen: So verkehren Züge zwischen China und Vietnam sowie nach Kasachstan und Nordkorea. Und natürlich gibt es auch noch die legendäre Transsibirische Eisenbahn, die Moskau mit Peking verbindet.

Die Züge in China

In China gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Zügen. Je nach Geschwindigkeit und Ausstattung fallen sie in eine andere Kategorie. Entsprechend variiert auch der Preis für die Fahrkarten. Die chinesischen Züge werden im Fahrplan jeweils mit einem bestimmten Buchstaben gekennzeichnet. So weißt du gleich, was dich erwartet.

Bei den G-Zügen handelt es sich zum Beispiel um die schnellsten Hochgeschwindigkeitszüge. T-Züge hingegen sind langsamer und halten öfter. Und Züge ganz ohne Buchstaben sind die langsamsten und ältesten, die die chinesische Eisenbahn zu bieten hat. Sie halten unterwegs an allen Zwischenbahnhöfen und haben meist nur eine schlechte Ausstattung.

Fast jeder Zug in China besitzt einen Restaurantwagen oder ein Bordbistro, sodass du während deiner Fahrt etwas zu essen kaufen kannst. Oft werden dir die Mahlzeiten sogar am Platz serviert. Dennoch ist es sinnvoll, eine Kleinigkeit mitzunehmen. Ebenfalls vorhanden ist ein Wasserkocher, an dem du heißes Wasser für Tee oder (Instant)-Kaffee bekommst.

Die Toiletten in den chinesischen Zügen sind meist recht sauber. Es gibt sowohl normale westliche Toiletten als auch typische asiatische Hockklos. Klopapier ist jedoch nicht immer vorhanden, sodass du am besten eine Rolle dabei haben solltest. In den Nachtzügen gibt es zusätzlich noch separate Waschbecken.

Hochgeschwindigkeitszüge (G-Züge und D-Züge)

Am schnellsten und komfortabelsten sind die neuen Hochgeschwindigkeitszüge in China. Mit über 300 km/h fährst du mit ihnen deinem Reiseziel entgegen. Im Fahrplan sind sie mit dem Buchstaben G gekennzeichnet. Sie fahren zum Beispiel von Guangzhou nach Shenzhen. Der Maglev in Shanghai erreicht sogar 430 km/h als Spitzengeschwindigkeit.

Etwas langsamer sind die D-Züge, die aber immer noch bis zu 250 km/h schnell fahren. Sie verbinden die größeren Städte wie etwa Guangzhou, Chengdu, Schanghai und Peking.

Alle Hochgeschwindigkeitszüge in China verfügen über drei verschiedene Klassen: Business Class, First Class und Second Class.

Am bequemsten ist natürlich die Business Class. Die Sitze sind sehr breit und bei du kannst sie auch verstellen. Sie ähneln ein wenig den gleichnamigen Sitzen, wie du sie aus Flugzeugen kennst. Pro Sitzreihe gibt es drei Business Seats.

Second Class und First Class unterscheiden sich fast nur in der Anzahl der Sitze pro Reihe. In der zweiten Klasse sind es jeweils fünf, in der ersten Klasse hingegen nur vier Sitze.

Normale Zugklassen (Z-, T- und K-Züge)

Die anderen Schnellzüge in China tragen die Buchstaben Z, T und K. Sie erreichen bis zu 160 Kilometer pro Stunde und fahren mitunter weite Strecken. So verkehren sie zwischen Beijing und Urumchi ebenso wie zwischen Peking und Nanning. Dabei sind sie bis zu zwei Tage unterwegs. Diese Expresszüge besitzen sowohl Waggons mit Sitzen (Hard Seat und Soft Seat) als auch komfortable Schlafwagen (Hard Sleeper und Soft Sleeper).

Die Soft Seat der chinesischen Bahn sind durchaus bequem und für Reisen ohne Übernachtung empfehlenswert. Dank der Reservierungen bekommst du auf jeden Fall einen Sitzplatz, sodass du beim Einsteigen in den Zug nicht rennen musst.

Für die Hard Seat Wagen gibt es keine Sitzplatzgarantie, zudem sind sie meist überfüllt, die Luft ist stickig, eine Klimaanlage nicht vorhanden und du hast kaum Platz. Daher solltest du einen Hard Seat nur wählen, wenn es wirklich gar keine andere Reisemöglichkeit gibt oder du nur wenige Stunden im Zug bist.

Nachtzüge: Hard Sleeper und Soft Sleeper

Nachtzüge sind eine äußerst angenehme Art, mit dem Zug durch China zu reisen. Sie sind zwar deutlich langsamer als die Hochgeschwindigkeitszüge, dafür kommst du ausgeruht an deinem Reiseziel an. Zudem sparst du einen ganzen Reisetag und damit eine Hostel- oder Hotelübernachtung.

In den Nachtzügen in China gibt es zwei Klassen: Hard Sleeper und Soft Sleeper. Neben dem Preis unterscheiden sie sich auch beim Komfort. Aber eines vorweg: Sowohl im Soft Sleeper als auch im Hard Sleeper reist du äußerst bequem durch das Land in Asien.

Ein Preisvergleich lohnt sich auf jeden Fall. Bei einigen Strecken und Zügen sind Soft-Sleeper-Betten nur ein paar Yuan teurer als Hard-Sleeper-Betten. In diesem Fall würde ich immer zum Soft-Sleeper-Ticket greifen. Manchmal gibt es aber auch einen so großen Preisunterschied, dass sich die Soft-Sleeper-Fahrkarte eigentlich nicht lohnt.

Soft Sleeper

Die Soft Sleeper in China sind am ehesten mit europäischen und deutschen Nachtzugabteilen zu vergleichen. In einer abgeschlossenen Kabine mit Türe befinden sich vier bequeme Betten. Außerdem gibt es einen kleinen Tisch, an dem du essen kannst.

Mein Tipp: Mach es wie alle Chinesen und stelle gleich nach dem Einsteigen deine mitgebrachten Mahlzeiten auf den Tisch. So »reservierst« du dir nicht nur einen Teil, sondern kommst so auch beim gemeinsamen Essen mit deinen Mitreisenden ins Gespräch.

In einigen Zügen gibt es auch sogenannte Deluxe Soft Sleeper Kabinen. Darin befinden sich jeweils nur zwei Betten und meist sogar ein eigenes Bad. Sie sind nochmals deutlich teurer als die normalen Soft Sleeper Betten.

Hard Sleeper

Für Hartgesottene gibt es die sogenannten »Hard Sleeper«. Nicht etwa, weil du in diesen Nachtzügen ohne Matratze schläfst, sondern weil es keine abgeschlossenen Abteile gibt. Daher kann es nachts etwas laut werden, zumal Chinesen oftmals sehr zum Schnarchen neigen.

Hard Sleeper haben jedoch einen entscheidenden Vorteil: Du kommst mit unglaublich vielen Einheimischen in Kontakt, auch wenn ihr euch manchmal mit Händen und Füßen verständigen müsst. Und natürlich sind Hard-Sleeper-Tickets in China wesentlich günstiger als die Fahrkarten für die Soft-Sleeper-Abteile. Gerade als Backpacker mit kleinem Geldbeutel lohnt sich diese Zugklasse daher.

In den Hard Sleeper Wagen befinden sich immer drei Betten übereinander, die angenehm weich sind. Ich persönlich bevorzuge das oberste Bett. Zwar ist es etwas kleiner, aber du kannst dort am ungestörtesten schlafen. Zudem sind die oberen Betten auch ein paar Yuan günstiger als die unteren und mittleren Hard Sleeper Betten. Bei der Buchung deines Zugtickets kannst du natürlich angeben, welches Bett du möchtest.

Zugtickets in China kaufen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit denen du in China Züge buchen kannst. Neben der bequemen Online-Buchung und dem Kauf deiner Fahrkarte am Bahnhof bekommst du ebenfalls in vielen Reisebüros dein Zugticket.

Für die meisten Züge kannst du in China Fahrkarten bis zwei Monate vor der geplanten Fahrt buchen. Während wichtiger Feiertage, wie beispielsweise dem chinesischen Neujahrsfest, kann die Frist aber deutlich kürzer sein. Dann werden mitunter nur Zugtickets für die jeweils kommenden drei bis fünf Tage verkauft.

Sitzplätze sind fast immer auch noch kurzfristig erhältlich, Betten im Hard Sleeper und Soft Sleeper solltest du jedoch am besten mindestens fünf bis zehn Tage vor der geplanten Reise buchen.

Zugtickets für China online buchen

Am einfachsten kannst du dein China-Zugticket online buchen. Die Reiseagentur China Highlights* bietet sowohl für inländische als auch für internationale Zugverbindungen Fahrkarten an. Die Agentur gibt es bereits seit 1998 und sie ist äußerst zuverlässig und hilfsbereit. Auf ihrer Website findest du unzählige weitere Tipps über Zugreisen in China.

Für die Ticketbuchung musst du dort lediglich deinen Abfahrts- und Zielort eingeben und das Reisedatum wählen. Anschließend siehst du alle Züge sowie die noch verfügbaren Plätze in den entsprechenden Klassen. Die Preise für die chinesischen Zugtickets werden in US-Dollar angegeben. Bezahlen kannst du bequem und sicher mit PayPal oder Kreditkarte.

Steile bei der Buchung unbedingt sicher, dass du deinen Nachnamen und all deine Vornamen genau so angibst, wie sie in deinem Reisepass abgedruckt sind. Sonst kann es passieren, dass du nicht in den Zug gelassen wirst. China Highlights erklärt dir während der Online-Buchung, wie du die Daten genau eingeben musst. Damit dabei garantiert keine Fehler passieren, gleicht die Agentur deine Daten auch nochmal mit einem Bild deines Passes ab.

Nach der Buchung erhältst du per E-Mail einen Buchungscode, mit dem du am Bahnhof in China das eigentliche Zugticket abholen kannst. Auf Wunsch kannst du dir deine Fahrkarte aber auch in dein chinesisches Hotel oder an eine andere Adresse per Post schicken lassen.

Die Zugtickets für die internationalen Züge von China nach Kasachstan, Vietnam, Nordkorea sowie in die Mongolei und nach Russland erhältst du immer nur auf dem Postweg.

China: Fahrkarten am Bahnhof kaufen

Natürlich kannst du auch Fahrkarten in China direkt am Bahnhof kaufen. In den typischen Touristenzielen wie beispielsweise Peking, Xi’an oder Guilin ist es relativ problemlos möglich, einen Englisch sprechenden Schalterbeamten zu finden. Meist gibt es in jedem Bahnhof sogar spezielle Schalter für Touristen.

Deutlich schwieriger ist der Fahrkartenkauf am Bahnhof hingegen außerhalb dieser beliebten Touristenziele. In Urumchi hatte ich etwa das Problem, dass die Verkäuferin außer »No« und »Yes« kein einziges Wort Englisch verstand. Aber mit Händen und Füßen kommst du auch hier an dein Zugticket. Lass dir notfalls einfach von einem der vielen freundlichen und neugierigen Chinesen helfen.

Für die Buchung eines Zugtickets in China benötigst du deinen Reisepass. Die Passnummer sowie dein Name werden mittlerweile auch direkt auf dem Ticket vermerkt und im Zug nochmals kontrolliert.

An praktisch jedem Bahnhof in China gibt es außerdem Schließfächer oder spezielle Aufbewahrungsräume, in denen du dein Gepäck verstauen kannst. Beachte allerdings, dass du diese nur mit einer Fahrkarte am Reisetag nutzen darfst.

Boarding: So kommst du in den Zug

Am Reisetag solltest du dich rechtzeitig zum Bahnhof begeben. Dort wird am Eingang dein Gepäck geröntgt und du musst das erste Mal dein Ticket vorzeigen. Manchmal finden auch Personenkontrollen statt.

Anschließend geht es daran, die richtige Wartehalle zu finden. Gerade in größeren Bahnhöfen in Beijing oder Xi’an kann das etwas schwieriger sein. Achte auf die Zugnummer, die auf kleinen Monitoren am Eingang der Halle erscheinen. Für VIP-Passagiere stehen oftmals eigene Wartesäle zur Verfügung.

Manchmal gibt es vor der Wartehalle einen zweiten Röntgenautomaten für das Gepäck und natürlich musst du erneut deine Fahrkarte vorzeigen. Innen angekommen heißt es dann warten.

Etwa 10 bis 15 Minuten vor der Abfahrt des Zuges öffnen die Schleusen zum Bahnsteig. Meist werden die Tore als Erstes für VIP-Gäste und Soft-Sleeper-Passagiere geöffnet.

Sobald Passagiere mit Hard Seat Tickets dran sind, geht das große Laufen los: Da es für diese Wagen keine Sitzplatzgarantie gibt, will jeder möglichst schnell in den Zug kommen und sich einen Platz sichern. Dabei geht es mitunter sehr rücksichtslos zu und es wird mit Ellenbogen gearbeitet.

Wenn du hingegen ein Soft Seat, Hard Sleeper oder Soft Sleeper Zugticket in China hast, kannst du entspannt einsteigen. Dein Platz ist dir sicher und du musst dich deshalb nicht besonders beeilen, selbst wenn die Massen an dir vorbeirennen. Chinesen sind meist nicht besonders geduldig, wenn es ans Einsteigen geht. An jedem Zugwaggon befindet sich ein kleines Schild, dass die Wagennummer angibt.

Im Zug angekommen musst du nur noch deinen Platz oder dein Bett finden, dein Gepäck unterbringen und schon beginnt eine tolle Reise mit der Bahn durch China.

Mit dem Zug durch China: Fahrpläne und Reisetipps

Im folgenden Abschnitt findest du Fahrpläne und Reiseinformationen zu den wichtigsten chinesischen Eisenbahnstrecken. Dabei geben ich dir auch einen Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in den einzelnen Städten und Regionen.

Fast alle wichtigen Züge beginnen oder enden in Beijing. Da auch viele Backpacker dort als Erstes ankommen, gehe ich bei meinem China-Fahrplan jeweils von einer Reise von Peking aus. Natürlich gebe ich aber auch stets wichtige Zwischenhaltestellen und die jeweilige Gegenrichtung an.

Auf den meisten Strecken fahren zudem äußerst viele unterschiedliche Züge. Allein schon aufgrund der Übersichtlichkeit ist es kaum möglich, sie alle vollständig aufzulisten. So gibt es zum Beispiel zwischen Chengdu und Chongqing fast stündlich Züge. Ebenso verkehren von Beijing nach Xi’an sehr viele Hochgeschwindigkeitszüge. In der Rush-Hour sogar im wenigen Minutentakt.

Deshalb habe ich mich darauf konzentriert, die wichtigsten Tages- und Nachtzüge in meinem China-Fahrplan zu listen. Ich gehe dabei davon aus, dass du nicht mitten in der Nacht irgendwo ankommen willst, sondern entweder am frühen Morgen oder späten Nachmittag.

Alle weiteren Strecken und Zugverbindungen in China findest du zudem jederzeit problemlos auf der Website von China Highlights*.

Beijing: Drei Bahnhöfe

Die chinesische Hauptstadt Peking verfügt über drei wichtige Bahnhöfe: Westbahnhof (Beijing Xi, 北京西站), Südbahnhof (Beijing Nan, 北京南站) und der alte Hauptbahnhof (Beijing Zhan, 北京火车站).

Vom Westbahnhof fahren die Hochgeschwindigkeitszüge nach Xi’an sowie nach Guangzhou und Wuhan. Normale Züge verkehren zum Beispiel von hier nach Chongqing, Chengdu sowie bis nach Lhasa in Tibet. Du erreichst den Westbahnhof bequem mit der Metro-Linie 9. Schon aufgrund seiner Größe ist es empfehlenswert, mindestens zwei Stunden vor der Abfahrt dort zu sein.

Der Südbahnhof bedient die wichtige Nord-Süd-Achse des Landes. Er ist der zweitgrößte Bahnhof in ganz Asien. Von hier kannst du mit den Hochgeschwindigkeitszügen zum Beispiel nach Shanghai, Hefei oder ins 140 Kilometer entfernte Tianjin reisen. Du erreichst den Südbahnhof in Beijing am besten mit der Metro-Linie 4 sowie den Bussen 381 und 458.

Vom alten Hauptbahnhof von Peking schließlich fahren viele Nachtzüge quer durch ganz China. Von hier aus verkehren auch die internationalen Züge nach Russland und Nordkorea. Auf dem 250000 Quadratmeter umfassenden Areal befinden sich 14 Gleise sowie etliche Wartehallen. Aufgrund seiner zentralen Lage in Beijing erreichst du den Hauptbahnhof mit allen Metro-Linien. Von und zur Verbotenen Stadt fahren zum Beispiel die Busse 211 und 301.

Mit dem Zug von Beijing nach Schanghai

Schanghai hat sich in den letzten 25 Jahren wie kaum eine andere Stadt in China gewandelt. Die Altstadt wird nach und nach abgerissen und neue moderne Gebäude entstehen überall. Heute ist Schanghai vor allem Geschäftsstadt und Partymetropole. Bei einem Besuch lohnt ein Gang über den Bund und durch die wichtigste Einkaufsstraße der Stadt, die Nanjing Lu.

Dank der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke gelangst du inzwischen in weniger als sechs Stunden mit dem Zug von Beijing nach Schanghai. Daneben fahren aber auch noch normale Schnellzüge und Nachtzüge aus allen Teilen Chinas in die Stadt an der Ostküste.

Der Hauptbahnhof (Shanghai Hongqiao Zhan, 上海虹橋站) befindet sich westlich des Flughafens. Mit über 1,3 Millionen Quadratkilometern Fläche ist er der größte Bahnhof in ganz Asien. Hier halten sowohl die Schnellzüge als auch normale Expresszüge und Nachtzüge. Von hier kommst du also nach Beijing ebenso wie nach X’ian, Chengdu, Chongqing und in die südlichen Provinzen. Du erreichst den Bahnhof von Shanghai am schnellsten mit den Metro-Linien 1 bis 12 sowie mit dem Maglev (Transrapid).

Mit dem Zug von Beijing nach Xi’an

Wer an Xi’an denkt, denkt meist sofort auch an die Terrakottaarmee. Die Stadt liegt ungefähr 1150 Kilometer von Peking entfernt in der Provinz Shaanxi. Neben den über 2000 Jahre alten Tonkriegern sind der Glockenturm und der Trommelturm weitere Wahrzeichen der Stadt. Und auch ein Besuch auf dem Markt sowie die Besichtigung der großen Moschee dahinter lohnt sich.

Xi’an wird von einer riesigen Stadtmauer umgeben. Gleich außerhalb davon, im Nordosten der Innenstadt, befindet sich der Hauptbahnhof (Xi’an Zhan, 西安站). Von hier aus fahren die normalen Nachtzüge in alle Landesteile. Empfehlenswerte Züge von Beijing nach Xi’an sind zum Beispiel Z19, T7, T55 oder K629.

Fast jede Stunde verkehren inzwischen außerdem neue komfortable Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Beijing und Xi’an. Für die Strecke benötigen sie nur rund fünf Stunden. Alle Hochgeschwindigkeitszüge kommen am neuen Nordbahnhof (Xi’an Bei, 西安北站) an. Er liegt etwa 12 Kilometer außerhalb im Bezirk Weiyang. Du erreichst ihn zum Beispiel mit der Metro-Linie 2. Eine Taxifahrt sollte nicht mehr als 50 Yuan kosten.

Um zur Terrakotta-Armee zu gelangen, musst du übrigens keine teure Tour buchen, sondern kannst einfach den öffentlichen Bus nehmen: Der Bus mit der Nummer 5 (manchmal auch 306) bringt dich für etwa 10 Yuan von Xi’ans Busbahnhof bis zum Parkplatz vor dem Terrakotta-Areal. Er hält zudem an einigen weiteren bekannten Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise den heißen Quellen. Die Fahrt dauert je nach Verkehr etwa 60 bis 90 Minuten.

Mit dem Zug von Beijing nach Guilin und Nanning

Seit 2014 gibt es eine neue Schnellfahrstrecke von Peking bis ganz nach Nanning im Süden Chinas. Für die Strecke benötigen die Züge jetzt nur noch knapp 13 Stunden. Sie sind damit rund 10 Stunden schneller als die bisherigen Nachtzüge. Einen Vorteil aber haben die Züge mit Soft- und Hard-Sleeper natürlich: Die Fahrkarten für sie sind deutlich günstiger.

An der Strecke liegt auch die Stadt Guilin, umgeben von Karstbergen. Dank der schönen Umgebung ist sie ein beliebtes Touristenziel. Auch die Reisterrassen sind es Wert, in Guilin einen Zwischenstopp einzulegen. Unbedingt empfehlenswert ist außerdem eine Fahrt auf dem Fluss Li (Li River).

Der Bahnhof (Guilin Zhan, 桂林站) liegt direkt im Stadtzentrum. Hier halten die meisten Züge. Dank der guten Lage findest du in unmittelbarer Umgebung ebenfalls viele günstige Unterkünfte.

Nanning hingegen ist kein wirklich spannendes Reiseziel – gäbe es da nicht die Möglichkeit, von hier aus mit der Bahn nach Vietnam weiterzureisen. Die Stadt liegt in der Provinz Guangxi und damit ganz im Süden von China. Sehenswürdigkeiten sind zum einen der Nanhu-Park und der Botanische Garten sowie das Guangxi-Museum. Hier erfährst du etwas mehr über die Minderheiten der Provinz.

Der Bahnhof (Nanning Zhan, 南宁站) befindet sich ebenfalls im Stadtzentrum. Wie auch in Guilin gibt es hier einige günstige Unterkünfte in der Nähe, die du für einen Zwischenstopp nutzen kannst. Internationale Fahrkarten für die Weiterfahrt nach Vietnam erhältst du an Schalter 16.

Mit dem Zug von Beijing nach Chongqing und Chengdu

Chongqing und Chengdu liegen nur etwa 300 Kilometer voneinander entfernt. Daher gibt es viele Züge, die beide Städte miteinander verbinden. Sie benötigen heute nur noch knapp zwei Stunden. Von Beijing gibt es sowohl Schnellzüge als auch Expresszüge mit Schlafwagen nach Chengdu und Chongqing.

Chongqing: Startpunkt für eine Jangtse-Kreuzfahrt

Chongqing taucht immer wieder mal als größte Städte der Welt auf. Auch wenn das so nicht stimmt, ist die Stadt am Jangtse ein wichtiger Wirtschaftsstandort in China.

Die Züge von Beijing nach Chongqing halten am Nordbahnhof (Chongqing bei, 重庆北). Er wurde 2006 eröffnet und liegt im Yubei-Bezeirk außerhalb der eigentlichen Innenstadt. Du erreichst ihn am besten mit den Bussen 105, 168, 202 und 41 oder mit der Metro-Linie 3. Wenn du ein Taxi nimmst, fahr unbedingt rechtzeitig los, da unglaublich viel Verkehr im Stadtzentrum herrscht.

Einige weitere Züge fahren noch immer vom alten Hauptbahnhof (Chongqing Zhan, 重庆站) ab. Er befindet sich näher in der Innenstadt. Die Metro-Linien 1 und 3 bringen dich zu ihm.

Viele Touristen und Backpacker kommen aus einem einzigen Grund nach Chongqing: den tollen Kreuzfahrten auf dem Jangtse. Sie führen vorbei an »Geisterstädten«, durch die berühmten drei Schluchten bis zur riesigen Talsperre (»Dreischluchtenstaudamm«) in der Nähe von Yichang. Eine solche Fahrt solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen. Von Yichang gibt es dann Züge zurück nach Chongqing oder Chengdu sowie nach Wuhan für deine Weiterreise.

Mein Tipp: Die chinesischen Schiffe sind deutlich günstiger als die westlichen Touristenschiffe und bieten oft sogar mehr Ausflüge und sonstige Leistungen. Außerdem ist es eine tolle Gelegenheit, mehr über die chinesische Kultur zu erfahren und Einheimische kennenzulernen.

Chegdu: Pandas hautnah erleben

Chengdu hingegen ist etwas ruhiger als Chongqing. Eines der Highlights der Stadt sind die Pandas. Die Panda Aufzuchtstation (Panda Breeding Station) etwas außerhalb der Stadt gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in China. Du erreichst sie von deiner Unterkunft im Stadtzentrum mit den Bussen 87 und 198. Und natürlich solltest du auch unbedingt »Hot Pot« hier in der Provinz Sichuan probieren.

Hochgeschwindigkeitszüge nach Chongqing und Peking halten am Ostbahnhof (Chengdu Dong Zhan, 成都东站). Er befindet sich recht weit vom Stadtzentrum entfernt, du erreichst ihn mit der Metro-Linie 2.

Der Hauptbahnhof von Chengdu wird auch manchmal als Nordbahnhof bezeichnet (Chengdu Huoche Zhan, 成都火车站). Hier halten die Nachtzüge von und nach Beijing. Er liegt im Norden an der zweiten Ringroad. Nimm zur Anreise am besten die Metro-Linie 1.

Mit dem Zug von Xi’an und Chengdu nach Kunming

Die Zugverbindung von Xi’an über Chengdu nach Kunming ist eine weitere wichtige Nord-Süd-Achse in China. Sie verbindet die beiden Städte in Zentralchina mit der autonomen Region Yunnan. Darüber hinaus gibt es seit Ende 2016 neue Hochgeschwindigkeitsstrecken zwischen Beijing, Shanghai und Kunming. So reist du jetzt in nur noch 11 Stunden von Beijing nach Kunming.

Dessen Hauptstadt Kunming wird auch gerne als »Stadt der Blumen« bezeichnet. Dank ihrer Lage auf 1890 Meter Höhe gibt es hier einen ewigen Frühling. Sehenswert sind zum Beispiel der Smaragdsee-Park, der Yuantong-Tempel und etliche Moscheen. Daneben ist Kunming aber meist Ausgangspunkt und Drehscheibe für eine weitere Fahrt durch Yunnan.

Der Hauptbahnhof (Kunming Huoche Zhan, 昆明火车站) liegt etwas außerhalb ganz am Ende der Beijing Lu. Hier halten nicht nur die Züge aus Xi’an und Chengdu, sondern du kommst von diesem Bahnhof zum Beispiel auch mit dem Nachtzug nach Nanning oder Kanton.

Mit dem Zug von Beijing und Shanghai nach Hong Kong

Die angenehmste Reise von Beijing nach Hong Kong ist im durchgehenden Nachtzug, der alle zwei Tage die beiden Städte miteinander verbindet. Zwar benötigt er für die Strecke einen ganzen Tag, aber dafür musst du nicht umsteigen und sparst Übernachtungskosten. Ein Zugticket kostet etwa 500 Yuan im Hard Sleeper und 950 Yuan im Soft Sleeper Schlafwagen.

Ebenfalls jeden zweiten Tag verkehrt ein Nachtzug von Schanghai nach Hong Kong. Er legt die Strecke in etwa 19 Stunden zurück und kostet zwischen 420 und 650 Yuan im Schlafwagen.

Alternativ kannst du auch mit Hochgeschwindigkeitszügen entweder nach Shenzhen oder Guangzhou fahren und dort dann in einen Expresszug nach Hong Kong umsteigen. In beiden Städten musst du dazu jedoch die Bahnhöfe wechseln. Wenn du hingegen sowieso vorhattest, Kanton zu besichtigen, ist diese Route natürlich ebenfalls eine gute Möglichkeit, nach Hong Kong zu gelangen.

Der Bahnhof von Hong Kong heißt Hung Hom Station (früher: Kowloon-Canton Railway Station, KCR) und liegt östlich des Tsim Sha Tsui. Du erreichst ihn am besten mit den West- und Ost-Linien der MTR.

Mit dem Zug von Beijing nach Urumchi

Ganz im Westen Chinas, in der Provinz Xinjiang, liegt die Stadt Urumchi. In den Medien ist sie vor allem für den Konflikt zwischen der dort lebenden uigurischen Bevölkerung und der chinesischen Regierung bekannt.

Für die meisten dürfte Urumchi jedoch der letzte Stopp auf einer Reise von China nach Kasachstan sein. Von hier fahren dreimal pro Woche Züge bis nach Almaty sowie in die Hauptstadt Astana.

Zugreise in die Nachbarländer Chinas

Wenn du nicht nur in China Zug fahren möchtest, sondern auch noch in die unmittelbaren Nachbarländer der Volksrepublik reisen willst, geht das natürlich ebenfalls mit der Eisenbahn. So verkehren regelmäßig Züge von Nanning nach Hanoi, von Urumchi nach Almaty und von Peking nach Moskau. Nachfolgend findest du die wichtigsten Bahnverbindungen von China nach Russland, Vietnam, Kasachstan und Nordkorea.

Von China mit dem Zug nach Vietnam

Zwischen Nanning und der vietnamesischen Stadt Hanoi verkehrt jeden Tag ein Nachtzug. Er bietet komfortable Soft Sleeper Kabinen sowie einen Restaurantwagen und benötigt für die Strecke rund zwölf Stunden. Zweimal wöchentlich kannst du zudem von Beijing bis nach Vietnam mit dem Zug fahren.

Der Bahnhof von Nanning ist relativ klein. Fahrkarten nach Hanoi werden hier offiziell am Schalter 16 verkauft. Manchmal wirst du aber auch an einen weiteren Schalter weitergeleitet, wenn der Beamte einmal nicht so gut Englisch spricht. Vergiss deinen Reisepass mit deinem Visum für Vietnam nicht, da du sonst keine Fahrkarte erhältst. Wenn du noch kein Visum haben solltest, helfen dir etliche Unterkünfte in Nanning bei dessen Beschaffung.

Die Züge kommen frühmorgens in Hanoi am Bahnhof Gia Lam an, der etwas außerhalb der Innenstadt liegt. Vor dem Bahnhofsgebäude warten gleich eine Menge Taxifahrer, die ein Geschäft wittern. Lass dich von ihnen nicht abzocken, sondern bezahle maximal 100000 Dong für eine Fahrt zu deiner Unterkunft. Weitere Informationen findest du ebenfalls in meinem Beitrag zu Zugreisen in Vietnam.

Mit dem Zug von China nach Kasachstan

Auf der Route der alten Seidenstraße kannst du bequem mit dem Zug von China nach Kasachstan reisen. Von Urumchi geht es entweder ins 850 Kilometer entfernte Almaty oder gleich bis in die kasachische Hauptstadt Astana.

Da Kasachstan und China unterschiedliche Spurweiten für ihre Eisenbahn nutzen, wird an der Grenze umgespurt. Das dauert etwa zwei bis drei Stunden. In der Zeit kannst du entweder im Zug bleiben oder am Bahnhofgebäude rumhängen. Viel zu sehen gibt es dort leider nicht, aber zumindest verkaufen manchmal ein paar Händler leckeres Essen.

Züge von China nach Nordkorea

Noch deutlich exotischer als Reiseziel ist Nordkorea. Aber auch hier kommst du von China mit dem Zug hin. Dreimal pro Woche verkehrt ein Nachtzug von Beijing in die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang.

Um nach Nordkorea zu reisen, benötigst du ein Visum und eine organisierte Tour. In Beijing gibt es viele Reiseagenturen, die entsprechende geführte Touren anbieten. Dein Nordkorea-Visum kannst du zudem bereits in Deutschland bei der nordkoreanischen Botschaft beantragen.

Eine tolle Reportage zu einer Zugreise nach Nordkorea findest du auf der Website von Helmut Uttenthaler.

Die Transsibirische Eisenbahn

Wusstest du schon, dass du mit nur einmal Umsteigen von Deutschland bis nach China kommst? Die Transsibirische Eisenbahn macht’s möglich. Sie ist der Traum vieler Eisenbahnromantiker und Zugreiseblog-Fans.

Zwei Routen führen von Peking nach Moskau: Die eine verläuft über die Mongolei, die andere über Mandschurei. Wenn du die gesamte Strecke fährst, bist du je nach Zug knapp sechs Tage unterwegs. Die Preise betragen zwischen etwa 700 Euro im Liegewagen und 1100 Euro im Schlafwagen.

Du interessierst dich für andere Strecken mit dem Zug durch China? Schreib mir doch einen Kommentar und ich sehe, ob ich sie ebenfalls in meine Fahrplan-Sektion aufnehmen kann. Alternativ findest du alle Zugverbindung natürlich ebenfalls bei China Highlights*.