Flixtrain möchte Züge im Ausland anbieten

In seinem ersten Jahr hat Flixtrain bereits über 750000 Fahrkarten verkauft. Nach dem erfolgreichen Start möchte der grüne Bahn-Konkurrent jetzt weiter expandieren – auch ins Ausland. Problematisch gestaltet sich dabei allerdings die Suche nach geeignetem Wagenmaterial. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag.

Künftig möchte Flixtrain auch im Ausland Züge anbieten.

Flixtrain prüft neue Zugverbindungen im Ausland

Vor knapp einem Jahr startete mit Flixtrain ein neuer Konkurrent der Deutschen Bahn im Fernverkehr. Zunächst ließ das Unternehmen in Kooperation mit Leo Express sowie BahnTouristikExpress (BTE) seine grünen Züge zwischen Stuttgart und Berlin sowie Hamburg und Köln fahren. Die Tickets sind bereits ab rund 10 Euro erhältlich.

Recht schnell folgte auf diesen Strecken die Erhöhung der Verkehrstage sowie ein zweites Zugpaar. Im Sommer kam dann außerdem der erste Flixtrain-Nachtzug hinzu. Allein in den ersten zehn Monaten reisten so rund 750000 Fahrgäste im Flixtrain durch Deutschland. Für die Neueinsteiger aus der bayerischen Landeshauptstadt ein großer Erfolg.

Aus diesem Grund möchte Flixtrain sein Angebot deutlich ausbauen – und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland. „Wir sind noch nicht am Ziel“, erklärte Flixmobility-Chef André Schwämmlein der Deutschen Presseagentur. Geprüft werde aktuell, ob ab 2020 Flixtrain-Verbindungen im Ausland angeboten werden können.

Flixtrain meldet Trassen in Schweden an

An welche Länder Schwämmlein dabei konkret denkt, sagte er zwar zunächst noch nicht. Hinweise darauf ergeben sich allerdings aus Stellenangeboten, die das Unternehmen bereits im letzten Sommer schaltete. Damals suchte Flixtrain Personal für die Entwicklung des eigenen Zugangebots in Polen, Tschechien, Italien, Spanien, Frankreich, Schweden und Großbritannien. Dabei setzen die Münchner mitunter auch auf neue Zugpartner.

Inzwischen hat Flixtrain laut Handelsblatt auch offiziell bestätigt, dass das Unternehmen in Schweden Trassen angemeldet hat. Allerdings wurde noch nicht bekannt gegeben, auf welchen Strecken und ab wann genau die grünen Züge durch das skandinavische Land fahren sollen. Die Bahn in Schweden ist weitgehend privatisiert. Dort gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Privatbahnen, die der staatlichen SJ Konkurrenz machen.

Weiterer Ausbau des Flixtrain-Angebots in Deutschland

Aber nicht nur im Ausland möchte Flixtrain neue Zugverbindungen anbieten. Auch in Deutschland sollen künftig mehr Züge fahren. Den Anfang macht dabei ab Mai 2019 ein neuer Flixtrain von Köln nach Berlin. Dieser wird in Düsseldorf, Essen, Dortmund und Hannover halten und so ebenfalls Umsteigemöglichkeiten zu den bisherigen Verbindungen bieten.

Weiterhin folgt noch in diesem Jahr ein drittes Zugpaar des Flixtrain zwischen Hamburg und Köln. Und für das kommende Jahr möchten die Münchner weitere Strecken anmelden, erklärt Schwämmlein. Im Gespräch sind etwa grüne Züge zwischen Hamburg und München sowie Frankfurt und München.

Darüber hinaus prüft Flixtrain einen Ausbau seines Nachtzugangebots. Bereits seit vergangenem Jahr lassen sich bei Flixtrain Bettplätze im Liegewagen des Autozugs von Hamburg nach Lörrach buchen. Die Zusammenarbeit mit dem Nürnberger Unternehmen BahnTouristikExpress (BTE) könnte hier noch weiter intensiviert werden. So denkt Flixtrain aktuell ebenfalls über eine Buchungsmöglichkeit der Stellplätze im Autozug nach.

Suche nach Wagenmaterial bleibt für Flixtrain schwierig

Entscheidend für den Betrieb von Zügen ist aber nicht nur die Reservierung der entsprechenden Trassen, sondern insbesondere das Wagenmaterial. Die Suche nach verfügbaren Zügen und Wagen gestaltet sich allerdings schwierig, wie Flixtrain-Chef Matthias Müller bei einem Vortrag an der TU-Berlin erklärte.

Aus diesem Grund wird es auch erst einmal keinen grünen Zug zwischen München und Berlin geben. Für die zukünftige Verbindung zwischen Berlin und Köln wird aktuell ebenfalls noch nach passendem Wagenmaterial gesucht, sagte Schwämmlein. Aus Branchenkreisen heißt es, dass Flixtrain dabei auf ausrangierte Wagen der Deutschen Bahn hofft, da diese kurzfristig verfügbar seien.

Mit Abteilwagen ist Flixtrain nicht ganz zufrieden.

Unzufrieden zeigen sich die Münchner ebenfalls mit der Anzahl der verfügbaren Sitzplätze in Abteilwagen. Bisher setzt das Unternehmen fast ausschließlich auf solche Wagen, während Großraumwagen kaum zum Bestand gehören. Für den Flixtrain zwischen Hamburg und Köln kommen sogar Liegewagen in Tagesstellung zum Einsatz.

Für die Zukunft plant Flixtrain deshalb sowohl den Kauf von neuen Zügen als auch die Modernisierung von älteren Wagen, sagte Müller. Bereits Ende Januar erklärte Flixtrain-Mitgründer Daniel Krauss diesbezüglich in der Sendung „Undercover Boss“, dass sich das Unternehmen in China auf die Suche nach Zügen machen werde. Auch der Flixtrain-Partner Leo Express hat bereits Züge des chinesischen Anbieters CRRC bestellt.

Was sagst du zur geplanten Expansion des Flixtrain ins Ausland? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

14 Kommentare ansehen.

Wenn du keinen Artikel mehr zu Backpacking, Interrail, Work and Travel und Bahnreisen in Deutschland verpassen willst, dann hol dir jetzt meinen gratis Newsletter! Du kannst mir auch auf Facebook und Twitter folgen.

Anzeige
ZRB – Der Zugreiseblog © 2011-2018. Alle Rechte vorbehalten.
Impressum | Datenschutz