HKX stellt vorübergehend seinen Betrieb ein

Der Hamburg-Köln-Express stellt vorübergehenden seinen Betrieb ein: Von Anfang Oktober bis Mitte Dezember kannst du deshalb nicht mehr mit dem HKX von Hamburg nach Köln reisen. Tickets für diesen Zeitraum lassen sich entweder kostenlos stornieren oder umbuchen. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag.

HKX-Betriebseinstellung für zwei Monate. Foto: Hamburg-Köln-Express GmbH

Hamburg-Köln-Express: Keine Züge zwischen Oktober und Dezember 2017

Paukenschlag beim Hamburg-Köln-Express: Der private Bahnanbieter HKX stellt ab Oktober für gut zwei Monate vorübergehend seinen Betrieb. Als Grund nannte das Unternehmen die verkehrsschwache Zeit. Diese solle dazu genutzt werden, den HKX „noch besser auf die Kundenbedürfnisse anzupassen“. Was dies genau bedeutet, erklärte die Privatbahn allerdings nicht.

Die Einstellung des Bahnbetriebs betrifft alle Fahrten zwischen dem 4. Oktober und dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2017. Ab diesem Zeitpunkt möchte der HKX wieder regulär zwischen Hamburg und Köln fahren und „ein attraktives Angebot zusammenstellen“. An wie vielen Tagen der Woche ist allerdings noch unklar, einen neuen Fahrplan möchte das Unternehmen aber rechtzeitig präsentieren.

In einer Pressemitteilung heißt es dazu lediglich, der HKX werde zu Weihnachten und Neujahr „in gewohnter Weise“ zwischen Hamburg und Köln verkehren. Dies deutet darauf hin, dass der Zug auch in Zukunft an drei Tagen pro Woche unterwegs ist. Tickets für die Fahrten ab dem Fahrplanwechsel kannst du voraussichtlich ab Ende Oktober telefonisch oder online buchen.

Fahrgastrechte: Kostenlose Ticketrücknahme bei HKX-Ausfall

Die überraschende Einstellung des Bahnbetriebs des HKX trifft alle Reisende, die bereits für Fahrten ab 4. Oktober ein Ticket erworben haben. Dieses kannst du jetzt entweder kostenlos stornieren oder in den Zeitraum bis einschließlich 3. Oktober umbuchen. Am einfachsten geht dies per E-Mail oder zwischen 6 und 22 Uhr telefonisch unter der Nummer 0180 6 459 459 (20 Cent pro Anruf aus dem Festnetz, maximal 60 Cent pro Anruf aus dem Mobilfunknetz).

Solltest du weiterhin im Zeitraum vom 4. Oktober bis 9. Dezember 2017 mit der Bahn reisen möchten, musst du dich nach einer Alternative zum HKX umsehen. Wenn du Glück hast, bekommst du vielleicht noch einen günstigen 19 Euro Sparpreis der Deutschen Bahn für deine Verbindung von Hamburg nach Köln. Teurere Bahntickets kombinierst du außerdem am besten mit einem Toffifee Bahn-Gutschein und sparst dann 15 Euro.

Unklar ist außerdem, ob HKX die Kosten für das jetzt notwendige neue Bahnticket für deine Bahnstrecke erstattet. Nach den europäischen Fahrgastrechten ist dies eigentlich beim Ausfall eines Zuges möglich. Wichtig ist dabei nur, dass du mit einem HKX-Ticket nicht einfach einen Zug der Deutschen Bahn nutzen darfst, sondern hierfür zunächst ein separates Ticket erwerben musst.

Streichung von Strecken und keine Anerkennung von DB-Tickets mehr

Die vorübergehende Einstellung des HKX für zwei Monate kommt wenig überraschend. Bereits in der Vergangenheit hatte das Unternehmen mit Problemen zu kämpfen. So wurde beispielsweise die neue Verbindung bis nach Frankfurt von den Kunden nicht wie erwartet angenommen, weshalb der HKX sie wieder aufgab. Zuletzt wurden außerdem Reisetage gestrichen, weshalb der Zug jetzt an nur noch drei Tagen pro Woche zwischen Hamburg und Köln verkehrt. Gestartet war der HKX im Jahr 2012 mit bis zu 42 Fahrten pro Woche.

Bereits im Sommer 2016 kündigte das Unternehmen darüber hinaus an, dass Tickets der Deutschen Bahn künftig nicht mehr im HKX gelten. Auch dies dürfte etliche Fahrgäste auf der Strecke von Köln nach Hamburg gekostet haben, die den Zug in der Vergangenheit zum Beispiel mit einem günstigen Wochenendticket genutzt haben.

Auch der Autozug Sylt hatte mit Problemen zu kämpfen. Foto: RDC Deutschland GmbH

Die RDC Deutschland, die Anteile am HKX hält, betreibt zudem ebenfalls den Autozug Sylt zwischen Niebüll und Westerland. Auch hier gab es in der Vergangenheit Auseinandersetzungen mit der Deutschen Bahn, die ihre eigenen Sylt-Shuttle fahren lässt. Die Auslastung des Autozug Sylt lag teilweise bei lediglich 10 Prozent.

Private Bahnbetreiber haben es schwer in Deutschland – Kooperation mit Flixbus als Lösung?

Private Bahnbetreiber haben es in Deutschland schwer, wenn sie sich allein auf den Fernverkehr konzentrieren, da insbesondere der Investitionsaufwand enorm ist. So musste zum Beispiel der Locomore zwischen Stuttgart und Berlin nach nur sechs Monaten Insolvenz anmelden. Und „Der Schnellzug“ nahm gar nicht erst seinen Betrieb auf.

Inzwischen hat immerhin der tschechische Bahnanbieter Leo Express die Locomore-Züge übernommen und bedient ab Ende August wieder die Strecke von Stuttgart nach Berlin. Als Kooperationspartner für den Ticketbetrieb wählte das Unternehmen Flixbus. Der Fernbusbetreiber verkauft auf seiner Buchungsplattform Locomore-Tickets*.

Beide Unternehmen versprechen sich davon, dass sie Busse und Züge besser miteinander verbinden können, um so neue Kunden zu gewinnen. „Intermodales Reisen“ ist hier das Stichwort. Ein solches Modell könnte auch für den HKX funktionieren. Immerhin möchte Flixbus unter der Marke Flixtrain in Zukunft vermehrt Fahrkarten für Partnerbahnen verkaufen.

Klar scheint jedoch zu sein, dass einzelne Fernbahnen es schwer haben, alleine gegen die Deutsche Bahn anzukommen. Dies zeigt die Pleite des Locomore ebenso wie die vorübergehende Einstellung des HKX.

Wirst du auch in Zukunft weiterhin mit dem Hamburg-Köln-Express reisen? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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