Investor kündigt Rückzug an: DerSchnellzug sagt Start ab
Ab 18. März wollte der private Bahnanbieter DerSchnellzug Züge zwischen Stuttgart und Hamburg fahren lassen. Nachdem sich der Hauptinvestor zurückgezogen hat, musste der Start jetzt abgesagt werden.
Hauptinvestor kündigt Verträge
Wie der neue private Anbieter DerSchnellzug heute auf seiner Website bekannt gab, hat sich der Hauptinvestor des Unternehmens zurückgezogen und seine Verträge gekündigt. Die zugesagten 1,25 Millionen Euro stünden dem Bahnunternehmen deshalb nicht mehr zur Verfügung. Der für den 18. März 2016 geplante Start der Linie von Stuttgart nach Hamburg wurde deshalb abgesagt.
Der Investor zog sich offenbar zurück, weil DerSchnellzug.de einen Start im März aufgrund von Problemen beim Umschreiben der Fahrplantrassen nicht mehr zusichern konnte. Es bestünde aktuell keine Garantie, dass die bestellten Fahrplanlagen auch tatsächlich zur Verfügung stünden, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens.
Geplante Wagen fehlen
Zudem habe es Probleme mit dem Rollmaterial gegeben. Dieses wollte DerSchnellzug von einem anderen Anbieter mieten. Der Vermieter habe jedoch bereits zum Jahresende 2015 den Eigenbedarf angepasst, weshalb er nicht mehr ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stellen konnte. Dies beträfe vor allem die Speise- und Gepäckwagen, wie DerSchnellzug erklärte.
Zudem habe der Vermieter keine Aussage machen können, ab wann er wieder über ausreichend Wagenmaterial für Dritte verfüge. Auch aus diesem Grund sei es dem Unternehmen nicht möglich, an den Start zu gehen. Die entsprechenden Wagen seien unbedingt notwendig gewesen.
DerSchnellzug sucht neuen Investor
Abschließend gibt das Unternehmen bekannt, dass es derzeit versuche, die Trassenprobleme zu lösen. Sobald dies der Fall sei, würde man sich nach einem neuen Investor umsehen, der bereit sei, mit einer ähnlich hohen Summe einzusteigen. Bis dahin bedauere man, jetzt doch nicht an den Start gehen zu können.
DerSchnellzug wurde ursprünglich gegründet, um das Reisen mit der Eisenbahn wieder in den Vordergrund zu stellen. Gelingen sollte dies mit günstigen Tarifen und hohem Komfort. Regionen ohne Fernverkehr sollten zudem wieder erschlossen werden. Aus alledem wird nun erst einmal nichts.
Finanzierung von Locomore steht
Erfreulicher sind hingegen die Nachrichten, die ein weiterer privater Anbieter zu verkünden hat: Die Finanzierung von Locomore wurde bereits Ende Januar erfolgreich abgeschlossen. Das Unternehmen will deshalb wie geplant im September 2016 an den Start gehen und Züge von Stuttgart über Frankfurt nach Berlin fahren lassen. Erreicht wurde das notwendige Startkapital auch über eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Startnext, bei der jeder schon vor dem Start günstige Tickets erwerben konnte.
Das Konzept von Locomore setzt vor allem auf Nachhaltigkeit. So kündigte der Anbieter zum Beispiel an, auch bio-faire Gerichte in seinen Speisewägen zu servieren. Zudem soll das Eisenbahnerlebnis im Vordergrund stehen. Man möchte insgesamt wieder mehr Leute auf die Schiene bringen.
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