Bahn-Gepäckservice: Einschränkungen für Bahncard 100-Kunden
Die Deutsche Bahn hat den Gepäckservice für Inhaber einer Bahncard 100 reduziert. Künftig können Vielfahrer nur noch zweimal pro Monat ihre Koffer kostenlos durch Deutschland versenden. Die treuesten Bahnkunden bemängeln jetzt, dass sie über die Einschränkung des DB Gepäckservice nicht informiert wurden. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag.
Gepäckservice der Bahn für Bahncard 100-Inhaber nur noch zweimal pro Monat
Etwas ironisch ist es schon: Im Magazin „Inside Bahn“ erklärt die Deutsche Bahn aktuell, wie Bahnfahrer ihr Gepäck besonders platzsparend packen können. Dabei bietet das Unternehmen mit dem DB Gepäckservice doch eigentlich einen praktischen Kofferversand bis an den Zielort der Reise. Für Kunden einer Bahncard 100 ist dieser kostenlos, alle anderen zahlen Preise ab 13,90 Euro. Doch seit Dezember 2018 gibt es diesbezüglich viele Beschwerden.
Heimlich, still und leise hat die Deutsche Bahn nämlich den beim Kauf einer Bahncard 100 enthaltenen Gepäckservice stark reduziert. Statt werktäglich dürfen die treuesten Vielfahrer den Bahn-Gepäckservice nunmehr nur noch zweimal pro Monat kostenlos in Anspruch nehmen. Wer seinen Koffer öfter durchs Land schicken will, muss künftig also zusätzlich dafür bezahlen.
Die Deutsche Bahn begründet die Einschränkung ihres Gepäckservices damit, dass dieser „in den seltensten Fällen mehr als 24 Mal pro Jahr genutzt wurde“. Zudem sei es vereinzelt zu Missbrauchsfällen gekommen, wobei das Unternehmen nicht ausführt, was es darunter genau versteht. Eine zu häufige Inanspruchnahme des DB Gepäckservice kann es jedenfalls nicht sein.
Die Reduktion des Gepäckservice für BahnCard 100-Kunden kommt auch deshalb einigermaßen überraschend, weil die Deutsche Bahn seit Frühjahr 2018 wieder verstärkt für den Kofferversand über den Partner Hermes wirbt. So verteilte das Unternehmen beispielsweise verschiedene Gutscheine in Flyern und Magazinen, damit neue Kunden den Service in Zukunft einmal zu testen können.
Bahncard 100-Kunden bemängeln fehlende Transparenz
Auch wenn die meisten Vielfahrer den Gepäckservice der Deutschen Bahn nicht so häufig genutzt haben mögen, hagelt es jetzt trotzdem eine Menge Kritik. Nicht unbedingt über die Einschränkungen des Angebots an sich, sondern vielmehr darüber, dass Inhaber einer Bahncard 100-Inhaber im Vorfeld nicht ausreichend über die Änderungen informiert wurden. Eine Mitteilung per Mail oder Brief gab es demnach nicht. Gerade in den sozialen Medien ist die Stimmung deshalb aufgeheizt.
Das Angebot wurde dahingehend angepasst, wie die durchschnittliche Nachfrage war. Abgesehen davon, gab es wohl auch Fälle, wo das Angebot missbräuchlich genutzt wurde. /di
— Deutsche Bahn Personenverkehr (@DB_Bahn) January 3, 2019
Dazu dürfte auch das schlechte Krisenmanagement der Deutschen Bahn weiter beigetragen haben. Nachdem sich nämlich die ersten Bahncard 100-Inhaber über die fehlende Transparenz im Hinblick auf die Reduzierung des Angebots beschwerten, verwies das Unternehmen zunächst nur auf eine kostenpflichtige Hotline und teilte anschließend mit, es habe doch über die Änderungen des Gepäckservices in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) informiert.
DB Gepäckservice: Sonderkündigungsrecht für Inhaber einer Bahncard 100
Inzwischen hat die Deutsche Bahn allerdings Fehler eingestanden. „Da das Angebot DB Gepäckservice nur von wenigen BahnCard 100 Kunden genutzt wurde, haben wir uns dazu entschieden, diese Änderung den über 50000 BahnCard 100-Kunden nicht proaktiv per E-Mail oder Brief mitzuteilen. Im Nachhinein gesehen eine unglückliche Entscheidung, aus der wir unsere Konsequenzen für die Zukunft ziehen“, heißt es vom Social-Media-Team der Bahn.
Weiter teilt das Unternehmen mit, dass alle Inhaber einer Bahncard 100 den BahnComfort-Service per E-Mail kontaktieren können, wenn sie mit der Änderung des DB Gepäckservice unzufrieden sind und entsprechende vertragliche Konsequenzen daraus ziehen möchten. „Dass Sie mit der fehlenden Kommunikation unzufrieden sind, können wir nachvollziehen und möchten uns dafür aufrichtig entschuldigen“, heißt es abschließend vonseiten der Deutschen Bahn.
Bist du von den Einschränkungen des Gepäckservice der Deutschen Bahn betroffen? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
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Mangelnde Transparenz ist ja noch nett gesagt. Ich habe das Angebot auch nur selten genutzt, aber die Einschränkung auf zweimal pro Monat ist ziemlich unbefriedigend, eine Einschränkung auf 24 Mal pro Jahr wäre sehr viel praktikabler gewesen. Im Urlaub oder auf Geschäftsreisen ist man ja nicht einmal pro Monat. Und wenn es Missbrauch gab: Den kann man auch mit klaren Regeln verhindern. Nett hätte ich gefunden, wenn der Grund eine Neuverhandlung mit Hermes gewesen wäre – 200 potentielle Sendungen hätten ja theoretisch mit über 3000€ eingepreist sein müssen – und damit eine bessere Bezahlung der Kuriere. Und wenn es wieder möglich wäre die Bestellung im Reisezentrum – oder total modern – online durchzuführen, hätte die Reduktion sehr viel besser zu kommuniziert werden können.
Apropos: sehr erheiternd sind die widersprüchlichen Aussagen an den Infonummern oder beim Mailservice. So kann man niemanden vom Unternehmen überzeugen.
Na ja, ein Missbrauch entstand z. B. indem BC 100 Inhaber den kostenlosen Transport als kostenlosen Paketservice für sich und auch Freunde und Bekannte genutzt haben können. Lücken in jedem kostenfreien oder kostengünstigen Angeboten werden gesucht und leider manchmal schamlos ausgenutzt
Der Gepäckservice ist relativ langsam, sodass ich ihn für Geschäftsreisen nicht nutzen kann. Ferner, jetzt bei 2 verschiedenen Urlaubsreisen ab Hannover erlebt, arbeitet der Dienst nicht wie beauftragt: bei extra beauftragter und gekaufter Spätabholung (hier: Samstag ab18Uhr) wird bereits um 14:30 geklingelt und die Gepäckabgabe gefordert, weil sie sonst erst Montags erfolgen würde laut Aussage des Abholpersonals. Mit dem ausgeübten psych. Druck, dass das Gepäck sonst nicht rechtzeitig ankommt bzw. bei uns am Montagabend niemand das Gepäck übergeben kann, gaben wir nach und übergaben die unvollständig gepackten. Koffer. Die Rücklieferung war dann ebenfalls zu früh,hier frühnachmittags ( beim zufällig anwesenden Nachbarn), statt spät ab 18 Uhr wie auftragsgemäß und bezahlt durch uns. Dazu mussten wir das Gepäck beim Nachbarn abholen.
24 Mal pro Jahr statt zweimal pro Monat wäre tatsächlich um einiges kundenfreundlicher gewesen. Man hätte den Gepäckservice für BC-100-Inhaber in diesem Zuge wenigstens so erweitern können, dass man sein Gepäck auch in einem Hermes-PaketShop aufgeben kann. Für BC-100-Inhaber ist schließlich nur der Tür-zu-Tür-Service mit Abholung zwischen 8 und 18 Uhr (?) kostenlos. Da muss man sich ja quasi einen Tag Urlaub nehmen, um das Gepäck aufzugeben (und einen weiteren, um es nach der Reise wieder entgegen zu nehmen).
Die Einschränkung als solche finde ich gar nicht so schlimm (auch wenn 24 mal im Jahr statt 2 mal im Monat eine deutlich vernünftigere Regelung gewesen wäre), was mich mittlerweile aber echt nervt: es werden reihenweise Leistungen aus der Bahncard 100 gestrichen, Qualität und Pünktlichkeit sinken immer weiter, aber die Beiträge werden jedes Jahr um echt happige Prozente angehoben.
Man gewinnt immer mehr den Eindruck, dass die angeblichen Premium-Kunden der Bahn eigentlich nur lästig sind und man sie systematisch loswerden will. Anders erklärt sich mir das Verhalten der Bahn gegenüber ihren treuen Kunden, die trotz diverser Probleme noch den Zug nehmen und da im Jahr ordentlich Geld für ausgeben, nicht.
Es wurde ja nicht nur der Gepäckservice gestrichen. Meine Frau bekommt auch die BahnCard 25 nicht mehr kostenfrei.
Die Bahn erhöht die Preise und reduziert dafür die Leistung.
Sie sollten lieber man die regelmäßigen Schaffner abschaffen und Schwarzfahrer ordentlich zur Kasse beten. 90% der Schaffner auf meiner Strecke sitzen nur dumm rum und machen gar nichts. Dafür werden Sie bezahlt?
Und die anderen kontrollieren Länderticket usw. und geben Stiffte aus zum Nameneintreagen statt die Strafe zu kassieren, weil ist ja viel bequemer. Das reduziert aber die Einnahmen der Bahn, denn wenn keiner vorbei kann man das Ticket ja auch noch das nächste mal und danach und… nutzen.
Ich finde es nicht in Ordnung. Außerdem ist dies nur kostenlos, wenn die Abholung und Lieferung zwischen 8 – 18 Uhr ist. Wenn man ein Zeitfenster will, dann zahlt man trotzdem.
@Francy, Das mit Stifte ausgeben um Namen einzutragen. Die BC 100 gilt auch nur mit Unterschrift. Soll jetzt einer welcher das mal vergessen hat 60 € zahlen zusätzlich zur BC 100? Dann doch lieber mit einem ausgeborgten Stift Namen eintragen, weil Länderticket usw. wurde doch schon gezahlt.
Kann ich beim Gepäckserce der Bahn mit meiner Bahncard 25 Bonuspunkte sammeln?
Hallo Esther, das geht meines Wissen nicht.