Über die Alpen, in den hohen Norden nach Finnland, Schweden und Norwegen oder eine Erholung von der Kälte im Süden Europas: Interrail im Winter hat seinen ganz besonderen Reiz und lässt sich dank hoher Rabatte oftmals günstig organisieren. Hier findest du Tipps und Vorschläge zu tollen Interrail-Routen im Winter.
Eine Reise durch schneebedeckte Landschaft oder über die Alpen zählt zu den eindrücklichsten Bahnabenteuern. Deshalb gehören nicht nur die Schweiz, Österreich oder Italien zu den beliebtesten Zielen beim Interrail im Winter, sondern selbstverständlich auch die skandinavischen Länder. Viele Reisende sprechen dabei auch gerne von Winterrail.
Eine solche Bahnfahrt quer durch Europa muss zudem nicht teuer sein: Gegen Ende des Jahres gibt es nämlich häufig Aktionen, bei denen du das Interrail-Ticket deutlich günstiger erwerben kannst. Daher lohnt es sich durchaus, deinen Global Pass oder One Country Pass für eine Interrail-Tour im Winter nicht zu früh zu kaufen. Bei den Rabatt-Aktionen sparst du dann regelmäßig bis zu 15 Prozent des Ticketpreises.
Und noch einen weiteren Vorteil hat eine Bahnreise in den Wintermonaten: Die Hotel- und Hostelpreise sind meist deutlich niedriger als beim Interrail im Sommer. Eine Ausnahme gibt es lediglich in den bekannten Wintersportorten, die du mit schmalen Budget eher meiden solltest. Im Gegensatz zu einer Fahrt im Sommer sind außerdem in der Regel deutlich weniger junge Interrail-Reisende unterwegs.
Schon aufgrund der niedrigeren Temperaturen solltest du beim Interrail im Winter eher auf das landschaftliche Erlebnis, statt ausgiebiger Städtereisen setzen. Schließlich laufen die wenigsten gerne bei Minustemperaturen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Lediglich in Südeuropa kannst du auch im Winter die ein oder andere Städtetour durch in Marseille, Madrid, Lissabon oder Rom einplanen. Zum Schwimmen im Meer ist es dann allerdings meist dennoch zu kalt.
Bei der Wahl der richtigen Interrail-Route im Winter kommt es aber natürlich immer ganz auf deinen Geschmack an. Eine Reise hinauf in den hohen Norden nach Skandinavien und Finnland eignet sich für alle, die praktisch schier endlose Winterlandschaften genießen möchten. Wer hingegen etwas mehr Abwechslung bevorzugt, wählt bei der Bahnreise quer durch Europa zum Beispiel Italien oder die Schweiz.
Sonnenhungrige zieht es beim Winterrail hingegen in den Süden Europas. In Südfrankreich, Spanien und Portugal hat es zwischen Dezember und Februar oftmals noch angenehme 15 bis 20 Grad, sodass du dich von der Kälte in Deutschland etwas erholen kannst. Im folgenden Abschnitt findest du einen Überblick über tolle Interrail-Routen im Winter.
Einige davon lassen sich außerdem gut miteinander kombinieren. Reise zum Beispiel zunächst mit der Bahn durch die winterliche Schweiz und bis nach Norditalien, um anschließend den Thello von Mailand nach Marseille zu nehmen. Hier besteht jetzt außerdem Anschluss an die Hochgeschwindigkeitszüge nach Spanien, wo du deinen Winterurlaub ausklingen lassen kannst.
Bei der Kombination mehrerer Länder während der Wintermonate eignet sich am besten der Interrail Global Pass*. Dieser gilt in insgesamt 30 europäischen Ländern und beinhaltet dort die Fahrt mit den meisten Zügen. Lediglich für Hochgeschwindigkeitszüge und Nachtzüge musst du häufig einen Aufpreis bezahlen.
Zu den schönsten Interrail-Routen im Winter gehört eine Reise nach Skandinavien. Einziger Nachteil: Es scheint nur wenige Stunden am Tag die Sonne, nördlich des Polarkreises bekommst du sie im Winter sogar gar nicht zu Gesicht. Wen das allerdings nicht stört, kann in der kältesten Jahreszeit bei der Fahrt mit der Bahn durch Skandinavien eine beeindruckende Winterlandschaft genießen.
Deine Route führt dich beispielsweise von Kopenhagen über Malmö in die schwedische Hauptstadt Stockholm und von dort weiter in den hohen Norden bis ins norwegische Narvik. Neben bequemen Nachtzügen kannst du hier auch die X2000 der schwedischen Bahn nutzen. Zwar benötigst du für diese Hochgeschwindigkeitszüge eine Sitzplatzreservierung, diese ist allerdings deutlich günstiger als etwas für die TGV in Frankreich.
In Norwegen warten mit Bergen und Oslo außerdem zwei zauberhafte Städte, die du bequem mit dem Zug erreichst. Unterwegs kannst du bei deiner Bahnfahrt von Stockholm nach Oslo zum Beispiel ebenfalls einen Zwischenstopp in Karlstad einlegen. Weitere interessante Ziele sind außerdem Trondheim, Kristiansand oder Narvik, wo sich im Winter häufig Polarlichter beobachten lassen.
Wenn du deine Interrail-Fahrt im Winter nicht nur auf Skandinavien beschränken möchtest, kannst du ebenfalls einen Abstecher nach Finnland unternehmen. Von Stockholm verkehren täglich Fähren nach Turku und Helsinki. Auf die Fähren des Anbieters Tallink* erhältst du mit deinem Interrail Pass außerdem einen Rabatt. Die Fahrtzeit beträgt um die zehn Stunden, wobei auch eine Fähre über Nacht angeboten wird. Die Tickets für diese sind allerdings etwas teurer.
Von der finnischen Hauptstadt gelangst du dann mit einem bequemen Nachtzug bis nach Rovaniemi, das direkt auf dem Polarkreis liegt. Hier befindet sich das berühmte Weihnachtsmanndorf, weshalb der Nachtzug auch als Santa-Claus-Express bekannt ist. Leider wird der Bus zum Nordkap in Norwegen im Winter von Rovaniemi aus nicht angeboten.
Mindestens genauso beeindruckend wie Skandinavien ist eine Tour durch die europäischen Alpen. Gerade die Schweiz, Italien und Österreich bieten sich hierzu aufgrund der unkomplizierten Anreise und Größe der Länder besonders gut an. Dank der deutlich schnelleren Reisezeit musst du für deine Interrail-Winterreise außerdem nicht allzu viel Zeit einplanen, sondern kannst dich auch einmal sehr spontan ins Schneevergnügen stürzen.
Möchtest du deine Interrail-Route im Winter nur auf die Schweiz beschränken, ist übrigens der Swiss Travel Pass eine echte Alternative zum klassischen Interrail-Ticket. Mit diesem bekommst du nämlich auch häufig bei den Schweizer Privatbahnen Rabatte auf den Ticketpreis.
Hierdurch kannst du beispielsweise zum höchst gelegenen Bahnhof der Welt reisen: Die Fahrt mit der Bahn zum Jungfraujoch ist im Winter nicht nur wegen der schneebedeckten Viertausender Jungfrau, Mönch und Eiger ein echtes Erlebnis. Gerade die Zugreise von Interlaken zur Kleinen Scheidegg ist landschaftlich besonders schön, während die sich anschließende Jungfraubahn überwiegend im Tunnel verkehrt.
Das Interrail-Ticket gilt dabei zwar grundsätzlich nur bis nach Interlaken, auf die Jungfraubahn bekommst du allerdings 25 Prozent Ermäßigung. Der Swiss Travel Pass ist hingegen bis Grindelwald, Wengen und Mürren gültig und beinhaltet ein günstiges Anschlussticket.
Diese Interrail-Tour lässt sie sich außerdem ebenfalls mit dem Besuch des berühmten Lauberhorn-Rennens im Januar kombinieren. Wenn du Glück hast, siehst du bei der Fahrt mit der Bahn von Interlaken nach Wengen sogar einen der vielen Skiprofis live in Action. Die Strecke der Lauberhorn-Abfahrt führt nämlich genau unter der Wengernalpbahn hindurch.
Zwei der schönsten Interrail-Routen im Winter beinhalten die Schweizer Panoramazüge Bernina Express und Glacier Express. Sie führen dich entweder über die Alpen von St. Moritz nach Tirano oder hinauf in den Wintersportort Zermatt. Für die auf diesen Strecken ebenfalls verkehrenden Regionalzüge benötigst du außerdem keine Sitzplatzreservierung und kannst so günstig mit deinem Interrail Pass die Schweiz entdecken.
Wenn du außerdem beim Interrail im Winter die Schweiz und Italien miteinander kombinieren möchtest, bietet sich der Eurocity-Express an, der Frankfurt und Mailand verbindet. Unterwegs hält der Zug ebenfalls in Basel, Luzern und Lugano, sodass du auch immer einen Abstecher zum Rigi oder den anderen winterlichen Highlights in der Schweiz unternehmen kannst.
Und besonders praktisch: Die Fahrt mit diesem Hochgeschwindigkeitszug ist in der Schweiz bereits im Interrail-Ticket inbegriffen. Lediglich für die grenzüberschreitende Reise nach Italien benötigst du im Eurocity-Express eine zusätzliche Interrail-Sitzplatzreservierung. Diese ist für 11 Euro in der zweiten Klasse und 13 Euro in der ersten Klasse erhältlich.
Zudem kannst du auch Bernina Express, Glacier Express und Eurocity-Express zu einer tollen winterlichen Interrail-Rundreise kombinieren. Hierzu fährst du zunächst über die Berninabahn von St. Moritz nach Tirano und anschließend mit einem Regionalzug nach Mailand. Von der Hauptstadt der italienischen Provinz Lombardei geht es dann mit dem Eurocity-Express nach Visp, wo du jetzt in den Glacier Express Richtung Chur und St. Moritz einsteigst.
Du möchtest beim Interrail im Winter am liebsten dem ganzen Schnee entkommen und lieber Sonne tanken? Dann ab in den Süden nach Frankreich, Spanien oder Portugal. Gerade in Südspanien und Portugal herrschen in der kältesten Jahreszeit oftmals immer noch angenehme Temperaturen. Mit dem passenden Interrail-Ticket erreichst du bequem alle drei Länder mit der Bahn.
So verkehrt etwa täglich ein durchgehender TGV von Frankfurt nach Marseille. Da die Fahrt bis zur Grenze des Heimatlandes inzwischen im Global Preis bereits enthalten ist, benötigst du hierfür auch kein lästiges Zusatzticket. Lediglich die Sitzplatzreservierung ist bei der Nutzung des TGV in Frankreich stets erforderlich. Alternativ kannst du deine Interrail-Tour im Winter auf reservierungsfreie Züge beschränken, mit denen du dann allerdings länger deutlich unterwegs bist.
Von Marseille fahren außerdem die spanischen Hochgeschwindigkeitszüge AVE täglich nach Barcelona und Madrid. Zudem gibt es von der Grenzstadt Irun auch eine direkte Zugverbindung nach Lissabon. Um dorthin zu gelangen, kannst du den TGV von Paris aus nehmen. Alternativ reist du beim Winterrail zunächst mit dem AVE von Marseille nach Barcelona und von dort dann weiter Richtung Zaragoza und Irun.
Du hast Fragen zum Interrail im Winter? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
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