Deutsche Bahn erlaubt Laptops im Bordrestaurant
Im Bordrestaurant der Deutschen Bahn sind künftig Laptops und andere elektronische Geräte grundsätzlich erlaubt. Das Unternehmen reagiert damit auf die Wünsche von Pendlern und Geschäftsreisenden und schafft doch neues Konfliktpotenzial. Einen Ausweg daraus zeigt eine Idee aus dem Nahverkehrszug der Zukunft. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag.
Nutzung von elektronischen Geräten künftig im Speisewagen ausdrücklich erlaubt
Die Deutsche Bahn erlaubt in ihrem Bordrestaurant die Nutzung von Laptops, Notebooks, Tablets und anderen elektronischen Geräten. Das berichtet das Magazin „Der Spiegel“. Das Unternehmen reagiert damit auf Kundenwünsche. Bisher hat das Servicepersonal gerade Laptopnutzer oftmals gebeten, diesen wieder einzupacken. Künftig soll sich dies ändern – sofern sich keine anderen Fahrgäste darüber beschweren.
Statt eines strikten Verbots von elektronischen Geräten im Speisewagen glaubt die Deutsche Bahn an die Einsicht der Fahrgäste selbst. „Wir appellieren, bei der Nutzung auf mitreisende Gäste Rücksicht zu nehmen“, erklärte eine Bahnsprecherin. So würde nach Ansicht der Bahn ein Gast mit Laptop nicht stören, wenn sich sonst nur wenige andere Fahrgäste im Bordrestaurant befinden.
Die Mitarbeiter sollen situativ entscheiden und Laptop-Nutzer mitunter persönlich auf das Thema ansprechen, heißt es weiter. Eines möchte die Deutsche Bahn allerdings weiterhin nicht im Bordrestaurant: längere Handygespräche. Diese bleiben auch in Zukunft verboten, da das Unternehmen „laute Monologe“ verhindern möchte. Auf lautes Tastaturgeklappere müssen sich die anderen Fahrgäste künftig allerdings mitunter einstellen.
Neues Konfliktpotenzial durch Laptops im Bordrestaurant
Die Pressestelle meint dazu, die Deutsche Bahn könne „nicht nur lecker, sondern auch locker“. Jedenfalls in den sozialen Medien gibt es für die Entscheidung allerdings eine Menge Kritik. So sei etwa für das Personal im Bordrestaurant nicht ohne Weiteres erkennbar, wenn sich Fahrgäste von der Nutzung eines Laptops gestört fühlten, schreiben einige Twitter-User.
Die Bahn kann nicht nur lecker sondern auch locker: Wenn außer der Currywurst auch mal der Laptop im Speisewagen auf den Tisch kommt und es keinen stört, drücken wir gerne ein Auge zu. Zumindest den SPIEGEL freut’s… pic.twitter.com/XEqf8txRxy
— Deutsche Bahn AG (@DB_Presse) January 26, 2019
Im schlimmsten Fall könnte das dazu führen, dass Fahrgäste das Bordrestaurant komplett meiden, wenn sie sehen, dass zahlreiche Plätze bereits durch Laptop-Nutzer belegt sind. Denn nicht jeder möchte einen Konflikt auslösen und die Mitarbeiter im Speisewagen darauf ansprechen, dass ihn die mobilen Endgeräte stören. Ein ähnliches Konfliktpotenzial ergibt sich bereits heute im sogenannten Ruhebereich der Deutschen Bahn.
Aber es gibt durchaus auch andere Stimmen. Einige Bahnfahrer äußern etwa ihre Verwunderung darüber, dass die Nutzung eines Notebooks, Laptops oder Tablets im Bordrestaurant der Deutschen Bahn bisher tatsächlich verboten war. Gerade für jüngere Fahrgäste dürfte ein solches Verbot unverständlich sein. Und schließlich fotografieren zahlreiche Bahnnerds ihre Gerichte im Speisewagen, um sie umgehend auf Instagram oder anderen sozialen Netzwerken zu teilen.
Ideenzug: Extra Plätze im Bordbistro für Notebook-Nutzer
Einen möglichen Ausweg aus diesem Dilemma zeigt der Ideenzug, in dem die Deutsche Bahn Konzepte für den Nahverkehrszug der Zukunft erprobt. Für die Entwicklung der einzelnen Module wurden auch Pendler befragt. Ein häufig geäußerter Wunsch war demnach, dass Bahnfahrer auch im Bordbistro den Laptop nutzen dürfen, hieß es bei der Vorstellung des Ideenzugs.
Statt allerdings einfach breitere Tische für den Speisewagen zu designen oder die Nutzung von elektronischen Geräten ohne Einschränkung zu erlauben, hat die Deutsche Bahn für den Nahverkehrszug der Zukunft ein anderes Konzept entwickelt: So finden sich darin extra Arbeitsplätze an der Seite, an denen ein Laptop samt Speisen und Getränken jeweils problemlos Platz hat.
Wer also im Speisewagen arbeiten möchte, kann dies an den dafür bereitstehenden Plätzen dann tatsächlich tun. Gleichzeitig werden die anderen Fahrgäste an den normalen Tischen im Bordbistro von den Laptop und Handynutzern nicht zu sehr gestört. Ein solches Konzept ließe sich im ICE freilich nur im Rahmen eines umfassenden Redesigns umsetzen.
Erlauben oder verbieten: Was sagst du zu Laptops und anderen elektronischen Geräten im Speisewagen? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
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Ich bin ehrlich gesagt auch etwas verwundert, dass das bislang tatsächlich verboten war.
Wenn, dann bin ich meistens im SBB Restaurant unterwegs, und da ist der Anblick von mir Laptop oder anderweitigen beruflichen Unterlagen ein regelmäßiger Anblick – mitunter auch mehrere Leute in Form eines informellen, dienstlichen Treffens.
Die schweizerischen IC-/EC-Speisewägen bieten aber auch mehr Sitzplätze als zum Beispiel im ICE…
Laptops haben beim Essen nichts zu suchen. Wenn man sich und anderen noch nicht mal mehr beim Essen eine Auszeit und Ruhe gönnt, dann ist das echt traurig. Manche Leute kann man wohl gar nicht mehr von ihren Geräten trennen 😩
Mich wundert mittlerweile allgemein wie viele Leute noch nicht mal sitzen und schon ihren Laptop vor sich aufgebaut haben. Und auch wie viele Leute keine Zeit haben, während des Essens mal eine Pause einzulegen (sei es im Bordrestaurant oder am Platz).
Solang aber nicht auf die Tasten eingeprügelt wird, dass man das Klackern noch am anderen Ende des Wagens hören kann, soll’s mir egal sein, so denn genug Plätze im Restaurant vorhanden sind. Belegen die allerdings 4h lang ihren Tisch und trinken dabei genau einen Kaffee, würde ich mir schon wünschen dass da häufiger mal was gesagt wird. (Gilt übrigens auch für alle anderen Fahrgäste, die das Restaurant zweckentfremden).
Richtig. Möchte man was essen, ist das Restaurant voll besetzt. Ein Kaffee von Flensburg bis Garmisch und arbeiten am Laptop, die Anderen können zusehen wo sie bleiben.
Also wenn man mit dem Produkt ein „Restaurant“-Erlebnis anstrebt, muss man sich fragen, ob man beim Italiener um die Ecke auch sein Notebook beim Essen raus holt.
Die Bahn ist bei diesem Thema in einer Zwickmühle, ganz gleich wie sie sich entscheidet, wird sie immer irgend eine Kundengruppe verärgern. Aber für die Leute, die beim Essen ein Notebook brauchen, habe ich kein Verständnis. Wer nur wegen einer große Arbeitsfläche da sitzt, der soll 1. Klasse buchen und nicht den Speisewagen unnötig belegen. Wer Hunger hat, der soll sich doch einfach die paar Minuten Zeit zum Essen nehmen.
Ich wäre entsprechend auch dafür, wieder wie «in alten Zeiten» im Restaurant zwischen 1. und 2. Klasse zu unterscheiden: manche 2. Klasse-Fahrgäste nutzen das Restaurant als billiges Upgrade und blockieren es mit ihrem Kaffee oder Bier. Dagegen gibt es in manchen ICE nur noch dir 2. Klasse-Bestuhlung, während der «am Platz Service» in der 1. Klasse auch nicht funktioniert.
Es können nur Menschen die selbst noch nie mit der DB gefahren sind an die Einsicht und Rücksicht von Mitreisenden glauben. Wer schon in Bordrestaurants den ganzen hohlen Schmarren mit anhören musste welchen Männchen und Weibchen an ihren Handys zum besten geben wünscht sich die Vor-Handy-Zeiten zurück. Man glaubt es kaum: aber Millionen von Fahrgästen in französichen TGV’s telefonieren auf den Wagenplattformen und Millionen von Japanern lassen es nicht nur in den Hochgeschwindigkeitszügen sein – sondern sogar im gesamten öffentlichen Verkehr. Und Laptopnutzer mit ihrem elendiglichen Tastaurgeklapper belegen in der Regel ja auch nocht gleich 2 Plätze. Einen für sich und einen für Laptoptaschen etc..
Ich bin strikt gegen die Erlaubnis, im Zugrestaurant mit dem Laptop zu arbeiten geschweige denn zu telefonieren.
Laptops haben in einem Restaurant nichts zu suchen. Zum Essen gehören einfach Tischmanieren. Wer seinen Laptop nutzen oder gar telefonieren will, hat im Bordrestaurant nichts zu suchen und sollte sich lieber am Einsteigebahnhof eine Currywurst o. ä. kaufen, dazu braucht man bekanntlich keine Tischmanieren.. Laptop- und Handynutzer in einem Bordrestaurant sind ebenso eine Plage wie früher die Raucher in einem Speiselokal.
Die Bahn verscheucht mit solchen Maßnahmen ihre besten Gäste aus den Restaurantwagen. Wer das Essen genießt, gibt mehr Geld aus als ein mit anderen Dingen beschäftigter Gast.
Man wird es weder verhindern, noch komplett ausschließen, daß Laptops, Tabletts oder Smartphones den Weg in allen Bereichen eines Zuges finden. Man sollte sich allerdings damit auseinandersetzen, wie man in Zukunft die gegenseitige Toleranz und Rücksichtnahme wieder ins Gleichgewicht bringen kann.
Für sieht das ganze wieder aus, als wolle man die Verantwortung vom Personal der Bahn, auf die Reisenden / Kunden abwälzen. Kann man natürlich so machen. Ob das letztendlich zum Erfolg führt, werden wir sehen.
Ich jedenfalls sehe die Essenzeit als kurzen Ausstieg aus dem Arbeitsumfeld und als Erholungsphase an. Da brauche ich keine E-Geräte um mich. Und mit Verlaub, ein schnelles Foto mit dem Smartphone vom Essen, ist etwas anderes, als eine ganze Story zuschreiben.
Mfg
Selbstregulierung funktioniert nicht, dazu gibt es zu viele Egoisten. Die Bahn sollte klare Regeln setzen.
Wer mal erlebt hat, wie „einsichtig“ sich Menschen im Ruhebereich verhalten, macht künftig am besten einen Bogen um das Bordrestaurant. Freie Fahrt für Platzschnorrer, von denen viele ohnehin nur Filme schauen auf ihrem Laptop, das ist jedenfalls der falsche Weg.
Ich wähle immer den Sitz- Ruhebereich ; ich könnte mir vorstellen, dass Laptopnutzer ohne grössere Bestellungen aufzugeben, Plätze im Speisebereich unzulässig lange blockieren. Das Geklapper und Telefonieren würde mich dort stören. Im Ruhebereich habe ich schon Reisende angesprochen, die ihre Töne am Rechner o. Handy nicht abgeschaltet hatten.
Ich denke, dass es der Bahn auch mehr um das blockieren der Plätze geht, als der Wunsch der Reisenden. Ist das Restaurant voll, dann soll niemand lange mit diesen Geräten die Plätze blockieren, ist das Restaurant leer, sind diese Leute willkommen, da ist der eine oder andere Euro für einen 2. Kaffee beim Umsatz willkommen.
Macht Euch doch einmal frei von dem Glauben, dass die DB den Kundenwünschen Vorrang gibt.
Wer an einem vollbesetzten Restauranttisch sein Notebook auspackt, ist mit dem ICE durch die Kinderstube gefahren, ob Verbot oder nicht.
Das Thema ist aber geradezu ein durchgängiges Beispiel für die DB. Das Problem ist nicht, dass die Bistro- oder Restaurantangebote oft technisch nicht funktionieren, sondern das Notebook der Mitreisenden. Und anstatt sich Gedanken um die Zuverlässigkeit der Züge zu machen, wird ein neues Messsystem für Verspätungen eingeführt. Glaubt doch nicht, dass die DB sich nicht vorher genau überlegt hat, bei welchem Messsystem sie besser aussieht. Seit über einem Jahr funktionieren die Reservierungsanzeigen sehr oft nicht. Das nervt tatsächlich. Löst die Bahn dies, natürlich nicht – man beschäftigt sich lieber mit Online Check in.
Habt ihr eigentlich gemerkt, dass mit viel Getöse 30-Minuten WLAN in vielen Bahnhöfen gratis eingeführt wurde und ganz still das Ganze wieder beendet ist – merkt ja keiner.
Hurra! Die Bürokratie der Deutschen Bahn beschäftigen sich wieder einmal mit sich selbst und rechtfertigt ihre Existenz mit Schwachsinn! Schon mal Zug gefahren oder sind wir hier nur angestellt und fahren den dicken Benz? Schöne bunte realitätsfremde idealisierte Bilder auf dem Laptop? Früher waren die Eisenbahner noch Eisenbahner! Ausgefallene, verspätete und verdreckte Züge, fehlendes und überlastetes Personal, defekte oder umständlich zu bedienende Fahrkartenautomaten! Bei den Bahnsteigen sparen wir jetzt auch die Überdachung ein und lassen die Reisenden im Regen stehen – siehe Rendsburg oder an den Gleisen 12 und 13 in Halle (Saale). Dazu dann noch eine vergötterte Digitalisierung, welche im Idealfall funktioniert, bei Störungen, z.B. beim Ausfall eines ESTW für stundenlange Streckensperrungen sorgt – vor Ort ist niemand mehr zwecks Einleitung von Maßnahmen – weggespart – fliegt man jetzt per Hubschrauber ein. Der 02. August 2018 war lustig – Ausfall des ESTW in Hagenow-Land, zwischen Hamburg und Berlin sowie Hamburg und Schwerin, Richtung Ostsee, es fuhr stundenlang nichts mehr, dazu war gleichzeitig die Strecke zwischen Lübeck und Bad Kleinen wegen Bauarbeiten gesperrt. Von den volkswirtschaftlichen Schaden im Rahmen des behinderten Güterverkehrs schweigen wir lieber. Leider ist wohl bei der Bahn Realitätsfremdheit nur noch an der Tagesordnung! Würden dann noch die Reisenden alle ihre Fahrgastrechte kennen und in Anspruch nehmen, die Bahn wäre wohl mit dicken „ROTEN ZAHLEN“ in der Insolvenz! Und auf diese rapide alternde mobilitätseingeschränkte Gesellschaft ist unsere Bahn wohl auch kaum eingestellt, alles zugestellt mit Rollstühlen und Rollatoren, auch Fahrrädern und Kinderwagen gibt es reichlich, das einzige Behinderten-WC im Zug dann noch verstopft, welche geplanten Laufzeiten hat dieser TWINDEXX? Ich freue mich schon auf die nahende Zukunft!
Auf die Einsicht der Laptop- Nutzer kann man lange warten. das sind genau die Leute, die einen Kaffee bestellen, den Platz stundenlang blockieren und die Mitreisenden, die, oh Wunder, etwas verzehren wollen, an den Tischen stören, da sie sich hemmungslos ausbreiten. Gerne auch noch Jacke und Tasche auf dem Nachbarplatz ausbreitend …
Wer mit dem Laptop arbeiten möchte, reserviere sich bitte einen Sitzplatz und kann dort in Ruhe arbeiten, aber nicht im Restaurant! Das macht man doch im Speiselokal auch nicht, oder?
Ich kann oft gar nichts essen, weil alle Plätze von Leuten belegt werden, die gar nicht konsumieren und statt dessen sug dem Laptop einhacken.