Usbekistan: Sehenswürdigkeiten entlang der Seidenstraße
Im ersten Teil meines „Usbekistan für Backpacker“-Reiseführers habe ich dir drei tolle Reiserouten mit dem Zug vorgestellt. In diesem Beitrag geht es nun darum, welche Sehenswürdigkeiten dich in Buchara, Chiwa, Samarkand und Taschkent erwarten. Außerdem gibt es tolle Hostel-Empfehlungen und viele weitere Reisetipps.
Zur Erinnerung: Deine Zugreise durch Usbekistan führt dich entlang der alten Seidenstraße zu den schönsten Städten des Orients. Obwohl Usbekistan für viele noch sehr exotisch klingt, ist es ein gut erschlossenes und sicheres Reiseland. Ideal auch für alle Backpacking-Anfänger.
Taschkent: Quirlige Hauptstadt
Taschkent ist die Hauptstadt von Usbekistan. Wenn du nicht über den Landweg nach Usbekistan gereist bist, dann wirst du hier wahrscheinlich mit dem Flugzeug ankommen. Ein Taxi vom Flughafen in die Innenstadt sollte nicht mehr als fünf Dollar kosten. Wie überall in Usbekistan musst du hart verhandeln. Außerdem solltest du die »inoffiziellen Taxifahrer«, die dich gleich in Empfang nehmen, ignorieren und stattdessen zum Taxistand außerhalb des Flughafengebäudes gehen.
U-Bahn und Amir Temur
Der Bahnhof ist im Stadtzentrum. Mit der U-Bahn kannst du die Stadt schnell erkunden. Die U-Bahn lohnt sich nicht nur als schnelles Transportmittel, sondern ist selbst eine Sehenswürdigkeit: Die Bahnhöfe sind alle mit individuellen Motiven ausgestaltet. Vorbild war dabei natürlich die Moskauer Metro. Die Marmor-Stationen sind mit orientalischen Mustern verziert und erinnern an die Geschichte der Sowjetunion: So steht zum Beispiel der Bahnhof Kosmonavtlar ganz im Zeichen des russischen Weltraumprogramms. Auch der usbekische Kosmonaut Vladimir Dzhanibekov wird hier geehrt.
Die Prachtstraße Amir-Temur führt zum gleichnamigen Platz, an dem neben einer Statue das Hotel Usbekistan steht. Temur, der in Deutschland und Europa eher als Tamerlan bekannt ist, war ein grausamer zentralasiatischer Militärführer im 14. Jahrhundert. Er und seine Nachfahren waren aber auch maßgeblich am prachtvollen Ausbau der Städte Samarkand und Buchara beteiligt. In Usbekistan ist er heute ein Nationalheld.
Weitere Reisetipps für Taschkent
Weitere Sehenswürdigkeiten in Taschkent sind der Unabhängigkeitsplatz mit dem Denkmal der weinenden Mutter sowie der Nawoi Park und das historische Museum. Außerdem hat Taschkent eine verdammt hohe Dichte an Kinos. Selbst 5-D-Kinos gehören dazu, wobei ich bis heute nicht weiß, was wohl die vierte und fünfte Dimension ist.
Und auch für Eisenbahn-Fans gibt es etwas in Taschkent: Gleich in der Nähe des Bahnhofes gibt es ein Bahn-Museum, indem du alte Sowjet-Lokomotiven hautnah erleben kannst.
ZRB-Hostel-Tipp: Übernachtung in Taschkent |
Direkt im Bahnhofsgebäude befindet sich ein Hotel (Komnata Otdikha). Um dorthin zu gelangen, musst du durch eine Sicherheitsschleuse. Die Zimmer sind sauber, die Bäder haben teilweise eine Badewanne und es gibt kostenlos Tee und Frühstück. Der Preis pro Nacht beträgt etwa 15-20$.Wenn du lieber in einem Hostel in Taschkent übernachten und deinen Schlafplatz schon vorreservieren möchtest, kann ich dir das Mirzo B&B* empfehlen. Es ist in der Nähe der Moschee und des Basars. Am besten kommst du dort mit der U-Bahn hin, wenn du an der Station »Chorsu« aussteigst. |
Samarkand: Medresen, Moscheen und Minarette
Samarkand ist ein Traum aus Tausend und einer Nacht. Der usbekische Nationalheld Temur machte Samarkand zur Hauptstadt seines Reiches. Die Stadt wurde damals zum Zentrum der Seidenstraße. Fast alle wichtigen Gebäude wurden entweder von Temur oder dessen Familie errichtet und ausgebaut. Zu sehen gibt es dort neben dem riesigen Registan auch viele weitere Sehenswürdigkeiten wie Moscheen, Mausoleen und etliche Gärten zu sehen.
Der Bahnhof liegt etwa fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt im Norden. Einige Marschrutkas sowie der Bus mit der Nummer 73 fahren von hier direkt zum Registan. Ein Taxi sollte zwischen 3000 und 6000 Som kosten.
Registan: Früher Handelszentrum – heute Touristenmagnet
Der Registan ist sicherlich das Highlight der Stadt und für viele gar der Grund für eine Usbekistan-Reise. Die riesige Anlage besteht im Wesentlichen aus den drei Medresen Ulug Begh, Sher Dor und Tilla-Kari. Der Platz war früher das Handelszentrum von Samarkand und zwischen den Mauern befand sich wahrscheinlich ein Basar. Heute gibt es dort etliche kleine Souvenirstände, um die sich die Touristen sammeln.
Wenn du willst, kannst du zwischen Morgengrauen und offizieller Öffnung des Registan auf das Minarett der Ulug Begh Medrese steigen. Preis circa 10000 Som. Der Wächter wird versuchen, mehr herauszuschlagen und dir erzählen, dass nur du allein ausnahmsweise drauf darfst. Besonders beeindruckend ist der Blick über die Stadt während des Sonnenaufgangs.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Samarkand
Am besten wanderst du nach Besichtigung des Registan einfach erst einmal ohne Reiseführer durchs Stadtzentrum. So bekommst du einen besonders guten Eindruck, was Samarkand ausmacht. Wenn du der Hauptstraße Registanskaya folgst, erreichst du zunächst das Theater und anschließend eine Statue Amir Temurs. Noch ein paar hundert Meter weiter befindet sich dann auf der linken Seite die Universität von Samarkand.
Im Norden des Registan kannst du durch das alte jüdische Viertel gehen. Die kleinen Gassen betrittst du durch ein Tor an der Straße Taschkent. Wenn du jetzt die Abu Laiz Samarkandi weiterläufst, siehst du auf der linken Seite die alte Synagoge.
Noch weiter nördlich entlang der Taschkent-Straße stößt du zunächst auf die Bibi-Khanum-Moschee und anschließend auf den Siob Basar. Dort gibt es auch leckere Essensstände.
Die Altstadt von Samarkand ist im Süden des Registan. Hier befinden sich einige Unterkünfte sowie das Gur-Emir-Mausoleum und die Khodja-Nisbatdor-Moschee.
ZRB-Hostel-Tipp: Übernachtung in Samarkand |
Die Backpacker in Samarkand scheinen fast alle im Bahodir B&B* zu wohnen. Kein Wunder, denn die Dorms sind sauber und günstig (etwa 10 $), wobei das Frühstück im Preis bereits inbegriffen ist. Da das Hostel sehr zentral und in unmittelbarer Nähe zum Registan liegt, erreichst du fast alle Sehenswürdigkeiten zur Fuß. Im Innenhof kannst du zudem relaxen und dich mit anderen Reisenden austauschen. |
Buchara: Oase im Südwesten von Usbekistan
Buchara – von jeher war die Stadt im Südwesten von Usbekistan ein wichtiges kulturelles und wirtschaftliches Zentrum in Zentralasien. Dschingis Khan machte dem 1220 ein jähes Ende und zerstörte viele Teile der Stadt. Unter Amir Temur war sie dann fast bedeutungslos. Später kamen die usbekischen Scheibaniden und machten Buchara im 16. Jahrhundert zur Hauptstadt ihres Reiches.
Im Ark regierten von nun an nicht mehr die Nachfahren von Temur, sondern die des Mohammed Scheibani. Und sie gingen vehement gegen Ungläubige und Durchreisende vor, die sie vom 47 Meter hohen Kalan-Minarett warfen, wie man sich erzählt. Trotz dieser düsteren Vergangenheit schwärmten schon damals die europäischen Geschichtsschreiber und Handelsreisenden über Buchara: »Die Edle« nannten sie die Oasenstadt in Usbekistan.
Buchara ist sehr kompakt. Die meisten Sehenswürdigkeiten kannst du zur Fuß erreichen. Der Bahnhof befindet sich im zehn Kilometer entfernten Kagan. Um von dort in die Innenstadt zu kommen, kannst du die Marschrutka mit der Nummer 68 nehmen. Sie hält direkt am Lyabi-Hauz. Der Preis beträgt etwa 1000 Som.
Teurer, aber bequemer, ist eine Taxifahrt, die je nach Verhandlungsgeschick ungefähr 2-4 US$ (6000-12000 Som) kostet. Beachte aber, dass Autos nicht in alle kleine Gassen von Buchara hineinfahren können. Das B&B Madina & Ilyos bietet praktischerweise einen Abholservice vom Bahnhof an.
Ark: Mächtige Zitadelle im Stadtzentrum
Was für Samarkand der Registan ist, ist für Buchara die Zitadelle Ark. Die alte Festungsanlage zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Usbekistan und war über viele Jahrhunderte der Regierungssitz und Palast der Emire. Sie befindet sich im Zentrum von Buchara und wurde mehrfach zerstört und immer wieder neu aufgebaut. Ihre riesigen Mauern bestehen aus Lehmziegeln, am Eingang befinden sich zwei Türme und eine Galerie. Im Inneren gibt es heute keine Kerker mehr für Fremde, sondern viele Souvenirstände.
Weitere Sehenwürdigkeiten in Buchara
Neben der Zitadelle Ark ist der Lyabi-Hauz ein weiteres Sightseeing-Highlight von Buchara. Der Platz mit insgesamt drei Medresen wurde 1620 um einen kleinen Teich herum angelegt. Hier lohnt es sich zu sitzen, einen Tee zu trinken und mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Es gibt dort auch ein leckeres, aber etwas teureres Restaurant, indem abends viele Touristen essen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Buchara ist die älteste Koranschule der Stadt: die Medrese des Ulugh Beg in der Nähe des Taki-Zaragon Basars. Das Sternenmotiv auf der Hauptfassade ist eine Hommage an den Mann, dessen Namen sie trägt. Ulugh Beg war nicht nur ein bedeutender Timuriden-Fürst, sondern auch Astronom und Mathematiker. Sein Observatorium kannst du noch heute in Samarkand besichtigen.
ZRB-Hostel-Tipp: Übernachtung in Buchara |
Eines der bekanntesten (und besten) B&B in Buchara ist das von Madina & Ilyos, das sich im Zentrum befindet. Leider ist es nicht ganz so leicht zu finden. Wenn du mit dem Taxi vom Bahnhof oder von der turkmenischen Grenze kommst, lass am besten den Taxifahrer dort anrufen. Madina lotst ihn dann zur Unterkunft. Laut Homepage holt sie ihre Gäste auch vom Bahnhof ab, diesen Service habe ich damals aber nicht genutzt. Überhaupt sind die Besitzer sehr nett und zeigen dir sogar Buchara. Madina hat mich beispielsweise gleich nach meiner Ankunft zum Basar mitgenommen. In ihrem B&B gibt es sowohl Dorm-Betten als auch Einzel- und Doppelzimmer ab etwa 10 US$. Adresse: 18 Ambar Street, Telefon: +998 90 512 58 20 (Handy) und +998 65 224 61 62 (Festnetz). Wenn du lieber per Internet ein Hostel reservieren möchtest, kannst du das zum Beispiel auf booking.com* tun. |
Chiwa: Die Museumsstadt
Chiwa ist die dritte bedeutende Stadt auf der Seidenstraße in Usbekistan. Von jeher war Chiwa (auch Khiva oder Xiva) ein wichtiges islamisches Zentrum. Ganze 94 Moscheen und 63 Medresen gibt es hier. Aber das sind nur einige der Sehenswürdigkeiten, die du während deiner Usbekistan-Reise besichtigen kannst. Die Usbeken sagen, dass Chiwa nur deshalb eine so große Bedeutung erreichen konnte, weil sich die Stadt über viele Jahrhunderte einen Zweikampf mit Buchara um die Vorherrschaft lieferte.
Neben all den beeindruckenden orientalischen Bauwerken hat Chiwa aber auch noch eine dunkle Seite: Als wichtiger Stopp auf der Seidenstraße war es lange Zeit das Zentrum des Sklavenhandels in Zentralasien. Erst die Oktoberrevolution 1917 schaffte die Sklaverei offiziell ab.
Ichan Kala: Die Altstadt von Chiwa
Chiwa ist heute zweigeteilt: Für Backpacker und Touristen besonders interessant ist die Altstadt Ichan Kala. Sie befindet sich innerhalb der acht Meter hohen und bis zu sechs Meter dicken Stadtmauern und ist seit 1990 UNESCO Weltkulturerbe. Für das Ichan Kala gilt die Eintrittskarte zu den unterschiedlichen Museen, Medresen, Minaretten, Moscheen und anderen Sehenswürdigkeiten.
Außen herum hat sich das neue Chiwa entwickelt: Dichan Kala mit vor allem modernen Bauwerken. Aber auch hier ist der islamische Einfluss unübersehbar.
Du kannst das Ichan Kala mit seinen über 250 historischen Gebäuden locker zur Fuß erkunden. Die Eintrittskarte zu allen Sehenswürdigkeiten in der Altstadt gibt es an Ticketständen an den Toren der Stadtmauer. Sie kostet pro Person für zwei Tage 25000 Som. Wenn du Fotos machen möchtest, musst du noch einmal 6500 Som zusätzlich bezahlen.
Weitere Reisetipps für Chiwa
Neben der Besichtigung der vielen Museen lohnt sich ein Besuch auf dem Basar. Dort halten sich bis mittags viele Schwarzhändler auf, bei denen du Geld wechseln kannst.
ZRB-Hostel-Tipp: Übernachtung in Chiwa |
Günstige Dorms für um die 10 Dollar gibt es im Khiva Alibek* direkt innerhalb der Stadtmauern. Da Bed&Breakfast besitzt eine große Terrasse, auf der du auch frühstücken kannst. Tipp: Kaufe ein paar leckere Lebensmittel auf dem Basar ein und bereite sie in der Küche zu. Ebenfalls im Ichan Kala befindet sich das älteste private Hotel der Stadt, indem ich 2011 übernachtete: das Arkanchi*. Damals kostete eine Nacht im Einzelzimmer 15 Dollar, inzwischen ist es leider deutlich teurer. Es bietet einen herrlichen Blick über die gesamte Altstadt und die Besitzer sind freundlich und beantworten dir alle Fragen. Mittlerweile gibt es sogar Wifi. |
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Hallo David, ein guter Blog!
Zum Bild vom Eisenbahnmuseum in Taschkent: Dies scheint eine deutsche Lokomotive aus dem Krieg zu sein, in Deutschland unter BR 50/52 geführt (aber ich bin da nicht der Spezi).
Gleich mal ’ne Frage: Wie sind eigentlich die Möglichkeiten zur Gepäckaufbewahrung auf den usbekischen Bahnhöfen, speziell in Taschkent. Schalter, Automaten, evtl. Preise und Zuverlässigkeit bekannt?
Danke und viele Grüße
Frank
Hallo Frank,
danke für den Hinweis zur Lok. Ich kenne mich da leider auch kaum aus, ich fahre halt im Zug und nicht den Zug ;-)
Zur Gepäckaufbewahrung: Leider kann ich dir dazu nicht viel sagen. In Tashkent hatte ich mein Zimmer um einen halben Tag verlängert, weil der Zug nach Turkestan ja erst am späten Abend geht. Daher konnte ich mein Gepäck einfach im Zimmer lassen.
Ich nehme aber an, dass – falls dort eine Gepäckaufbewahrung vorhanden ist – diese recht sicher sein dürfte: Man wird jedes mal kontrolliert, wenn man das Bahnhofsgebäude betreten will. Du musst Ausweis und Fahrkarte zeigen und dein Gepäck wird geröntgt. Das gilt übrigens auch, wenn du ins Hotel dort willst.
Ich hatte die Gepäckaufbewahrung in Ashgabat (Turkmenistan) für ein paar Stunden genutzt. Das war ein normaler Raum, mit einer böse drein schauenden Aufpasserin davor. Die machte zwischen 12.30 und 13.30 Mittag, sodass man um die Zeit dann nicht an sein Gepäck kam. Die Preise für die Aufbewahrung in Ashgabat waren für die paar Stunden meiner Erinnerung nach vergleichsweise hoch – zumindest, wenn man sie mit den Zugticket-Preisen vergleicht.
Viele Grüße,
David
Auf der Stirnseite der Lokomotive steht „GERMANIA im Jahr 1943“
ULI
Hi David, vielen Dank für diesen Blog, er ist super hilfreich, werde Usbekistan im April bereisen!
Habe noch ein paaar Fragen – vielleicht könntest du die beantworten? Findet man immer und überall Händler, die zum Schwarzmarktkurs tauschen? Warst du mal im Ferghanatal? Oder hast Leute getroffen, die davon berichtet haben? Wir haben 16 Tage in Usbekistan und ich frage mich, ob die oben genannten Städte „zu wenig zu sehen“ sind für diese Zeit?! Vielen Dank für die Antworten, liebe Grüße!
Hallo Josephine,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Ich hatte lediglich einmal in Chiwa Probleme, Geld zu wechseln. Dort sind die „offiziellen Schwarzhändler“ immer nur auf dem Markt, der aber schon am späten Vormittag abgebaut wird. Ich war aber erst am späten Nachmittag in der Stadt und da war dort schon nichts mehr los. Durch Zufall habe ich dann einen Usbeken getroffen, der jemanden angerufen hat, der mir das Geld dann gewechselt hat.
In den anderen Städten war es kein Problem, Schwarzhändler zu finden. In Buchara bin ich das erste Mal mit Madina vom Madina&Ilyos Guesthouse zu einem Schwarzhändler gefahren. In Samarkand konnte man das Geld ebenfalls einfach auf dem Basar wechseln.
Zum Ferghanatal kann ich leider gar nichts sagen – liegt leider nicht entlang einer Bahnlinie ;-) Bei 16 Tagen solltet ihr aber noch Zeit für ein oder zwei andere Orte haben.
Viele Grüße,
David
Das FERGHANA-Tal ist das am dichtesten besiedelte und wirtschaftlich stärkste Gebiet in Zentralasien, mit den Grossstädten ANDIJAN, NAMANGAN, KOKAND, FERGANA und OSCH. Mit 12 Mio. Einwohnern lebt etwa ein Fünftel der Bevölkerung Zentralasiens im Ferganatal. Man kann es als das Zentrum Zentralasiens betrachten. Kokand war die Hauptstadt des damaligen Khanats.
Das Ferganatal ist aber heute auf die drei Staaten Usbekistan, Kirgisien und Tajikistan aufgeteilt und zerrissen, mit sehr bizarren Grenzlinien. Die Grenzen sind umstritten und es gibt immer wieder Unruhen unter den Völkern. Beim Reisen dort muss man sich auf häufige Polizeikontrollen einstellen.
Andererseits ist es landschaftlich sehr schön gelegen, zwischen den Bergketten des TIANSHAN und des ALAI, und bewässert vom Syr-Darja, angeblich berühmt für Obst, Baumwolle und Seide.
Am besten hat mir die Stadt OSCH gefallen, eine der beiden Hauptstädte in Kirgisien.
ULI
Das Ferganatal liegt sehr wohl an einer Bahnlinie, einer alten und einer neuen.
Nachdem die Neubaustrecke von Angren nach Pap fertiggestellt ist [die alte Hauptlinie führte teilweise über Territorium von Tajikistan], fahren die Züge von Taschkent auf kürzerem, direkten Weg ins Ferganatal. Es gibt 2-3 mal täglich eine Verbindung von TASCHKENT über KOKAND und FERGANA (Margilan) bis nach ANDIJAN. 2 mal wöchentlich auch einen Zug von MOSKAU ins Ferganatal nach Andijan, woran man die Wichtigkeit des Ferganatals erkennen kann.
Und die Bahnlinie ging früher über Andijan hinaus nach OSCH (Kirgisien). Aber, ob da heute noch Personenverkehr ist, bezweifle ich. Es sind nur wenige Kilometer über die Grenze nach Kirgisien und da kann man auch mit dem Taxi fahren.
ULI
Das FERGHANA-Tal ist das am dichtesten besiedelte und wirtschaftlich stärkste Gebiet in Zentralasien, mit den Grossstädten ANDIJAN, NAMANGAN, KOKAND, FERGANA und OSCH. Mit 12 Mio. Einwohnern lebt etwa ein Fünftel der Bevölkerung Zentralasiens im Ferganatal. Man kann es als das Zentrum Zentralasiens betrachten. Kokand war die Hauptstadt des damaligen Khanats.
Das Ferganatal ist aber heute auf die drei Staaten Usbekistan, Kirgisien und Tajikistan aufgeteilt und zerrissen, mit sehr bizarren Grenzlinien. Die Grenzen sind umstritten und es gibt immer wieder Unruhen unter den Völkern. Beim Reisen dort muss man sich auf häufige Polizeikontrollen einstellen.
Andererseits ist es landschaftlich sehr schön gelegen, zwischen den Bergketten des TIANSHAN und des ALAI, und bewässert vom Syr-Darja, angeblich berühmt für Obst, Baumwolle und Seide.
Am besten hat mir die Stadt OSCH gefallen, eine der beiden Hauptstädte in Kirgisien.
ULI
Dass TASCHKENT „nicht so beliebt bei westlichen Reisenden“ ist, lässt sich sehr einfach erklären:
Taschkent ist 1966 bei einem Erdbeben weitgehend zerstört worden. Historische Sehenswürdigkeiten haben dies nicht überlebt. Es ist dann in den sechziger und folgenden Jahren im Sowjet-Stil wieder aufgebaut worden: einige Parks, grosse Plätze. breite Strassen und viele Plattenbauten, aber nichts Sehenswertes, kein orientalische Leben, nur Sowjet-Kultur und Lenin. Taschkent sieht aus wie jede andere sowjetische Stadt zwischen Brest und Wladiwostok.
Den Orient und die Seidenstrasse findet man in SAMARKAND, BUCHARA und KHIVA (Chiwa), wobei man über Chiwa streiten kann, es ist eine tote Museumsstadt.
ULI
„Den Orient und die Seidenstrasse findet man in SAMARKAND, BUCHARA und KHIVA (Chiwa), wobei man über Chiwa streiten kann, es ist eine tote Museumsstadt.“
Hallo, wir wollen demnächst Taschkent, Samarkand, Buchara und eben Khiva in 2 Wochen mit dem Zug bereisen. Leider sind ja die Strecken teilweise etwas zeitaufwendig. So gerne wir Zugfahren. Denkt ihr, man könnte Khiva weglassen, um einfach länger in den anderen beiden Orientstädten zu verweilen? Uns interessiert mehr die Stimmung dort, neben den Bauwerken natürlich. Oder ist das wirklich ein Muss? Tote Städte sind ja nicht so mein Ding. Lese alles von schönste Stadt zu tote Museumsstadt…Was denn jetzt? Hab echt langsam bedenken, dass wir da mit 70-jährigen deutschen Reisegruppen vor diesen Fellmützen stehen und genervt sind, dass wir noch 17 Std. Nacht-Fahrt vor uns haben;)
Wiederholt sich das mit den Bauwerken, dass man sich am Ende Khiva sparen könnte, oder muss man das mitnehmen? Ich hoffe die Frage ist nicht ganz so doof. :) Grüße, Roman
Hallo Roman,
ich persönlich fand Buchara und Samarkand deutlich spannender als Chiwa. Wenn ihr euch den Weg sparen wollt, spricht also nichts dagegen in den anderen beiden Städten länger zu bleiben.
Viele Grüße
David
ok, danke, dann werden wird das wirklich mal überlegen…schwierige Entscheidung ;)