Digital im Regio: Neue App zeigt Zugauslastung in Echtzeit an
Die Deutsche Bahn hat für ihre Regionalzüge eine neue App veröffentlicht: Mit Digital im Regio siehst du jetzt für jeden einzelnen Wagen die konkrete Auslastung. Auf welchen Linien die Auslastungsanzeige bereits funktioniert und was sonst noch geplant ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Bahn-App „Digital im Regio“ in Berlin und Brandenburg gestartet
Seit dem 1. Juni 2017 gibt es in Berlin und Brandenburg eine neue Bahnapp für die Regionalzüge. „Digital im Regio“ bietet dabei in einem ersten Schritt eine Auslastungsanzeige in Echtzeit für die Linien RE 3 und RE 5 zwischen Stralsund, Berlin und Elsterwerda sowie zwischen Rostock, Stralsund, Berlin und Wünsdorf.
Die neue App steht zunächst nur in einigen ausgewählten Fahrzeugen zur Verfügung. Erkennen kannst du dies am Logo „Dieser Zug kann mehr“, das außen angebracht ist. Hier siehst du außerdem Monitore, die dir die konkrete Auslastung im Wagen anzeigen. So kannst du gezielt einen Wagen mit noch einer Vielzahl an freien Plätzen ansteuern.
Im Inneren des Zuges gibt es darüber hinaus weitere Monitore mit einem neuen Fahrgastinformationssystem, das neben der aktuellen Geschwindigkeit und dem Fahrtverlauf auch Anschlusszüge anzeigt. Hierbei wird auf den Live-Fahrplan zugegriffen, sodass selbst bei Verspätungen stets die aktuelle Verkehrslage berücksichtigt wird.
Zudem bieten die neuen Fahrzeuge kostenloses WLAN, wobei dir allerdings lediglich 50 MB zur Verfügung stehen. Danben gibt es aber ein eigenes Informationsportal mit Nachrichten, Videos und Spielen. Weitere Fahrzeuge sollen in Zukunft nachgerüstet werden, sodass du dann auch in diesen die Auslastung in Echtzeit sehen kannst.
Wagengenaue Auslastungsanzeige in Echtzeit
In der „Digital im Regio“-App wird dir für jeden einzelnen Wagen angezeigt, wie voll dieser bereits ist. Besonders praktisch: Auch die Auslastung der Fahrradstellplätze ist in der DB Regio-App bereits enthalten. Das System wurde in Zusammenarbeit mit dem VBB entwickelt und steht zunächst als Pilotprojekt bis Ende November 2017 zur Verfügung.
Bereits auf der Innotrans 2016 hatte der VBB angekündigt, dass es jetzt in einigen Fahrzeugen einen automatischen Fahrgastzähler gebe, der auch in der Lage sei, die Anzahl Fahrräder zu erfassen. Mit „Digital im Regio“ werden die gesammelten Daten jetzt erstmals auch den Reisenden direkt zugänglich gemacht. In Zukunft möchte die Bahn außerdem ebenfalls alle Koffer oder Kinderwagen im Zug automatisch ermitteln.
Tipp: Um das System zur Auslastungserfassung in den RE 3 und RE 5 einmal selbst zu testen, eignet sich zum Beispiel das Stadt-Land-Meer-Ticket. Mit diesem reist du günstig von Berlin an die Ostsee.
Colibri sorgt für Vernetzung der Züge
Die Daten für die neue App liefert das bahninterne Colibri-System. Die Abkürzung steht für „Coach Link for Broadband Information Exchange“ und beinhaltet eine Reihe an neuen Serviceleistungen. So kannst du in den RE 3 und RE 5 beispielsweise auf kostenloses WLAN oder auf die RBB-Mediathek mit einer Auswahl an Videos zugreifen. Zudem gibt es einige Spiele für Kinder und Informationen zum Fahrtverlauf.
Darüber hinaus bietet das Colibri-System noch einige weitere Vorteile: So werden beispielsweise Informationen über Mängel und Schäden am Zug automatisch gesammelt und an die zuständige Werkstatt übermittelt. So können die Techniker bereits erste Maßnahmen ergreifen, noch bevor der Zug zur Wartung in die Werkstatt kommt.
Nach Informationen des Handelsblatts soll es aber nicht nur bei der Auslastungsanzeige und Fahrtinformationen in Echtzeit bleiben: In Zukunft wird dich auch ein Leitsystem in der App zu deinem reservierten Sitzplatz führen. Bereits am Bahnsteig sollst du dann genau sehen, wo du stehen und in welche Tür du einsteigen musst.
Hierzu arbeitet die Deutsche Bahn mit den Start-ups Siut zusammen, das eine Art „beleuchteten Beton“ entwickelt hat. Das gemeinsame Ziel der beiden Unternehmen ist die intelligente Bahnsteigkante. Lichtfasern im Fußboden leiten dich dann außerdem automatisch zu deinem Platz im ICE, IC oder Regionalverkehr.
Was hältst du von der Auslastungsanzeige in der Bahn-App Digital im Regio? Ich freue mich auf deinen Kommentar zum Colibri-System.
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Da nur einige wenige Züge diesen Service bieten wäre es interessant zu erfahren, welche Zugnummern diese haben, ggf, die Fahrzeiten dieser Züge anzeigen.
Ich bin ja ein Riesenfan von solchen intellegenten Verknüpfungen. Der intellegente Bahnsteig erscheint mir aber eher als kostspielige Spielerei. Die Wagenreihungspläne an jedem Bahnsteig reichen völlig. Man sieht, an welchem Bahnsteigabschnitt welcher Wagen mit welchen Sitznummern hält, das reicht.
das spart wieder Arbeitsplätze. Sonst stehen da mal Leute die die Fahrgäste zählen.Ich bin überhaupt nicht für dieses Automatisches System. Wenn ich wüste wie, dann würde ich das austricksen.
Das klingt doch mal wirklich interressant und deutlich besser als der ICE mit Hometraine (sowas kann sich nur ein autofahrender studierter überlegt haben).
Zum Platz muss man jetzt nicht geführt werden, da würde es reichen wenn die Wagenreihung passt. Und wenn man dann an der Bahnsteigkante sehen könnte wo Wagen XY hält und man nicht von der Laune des Lokführer abhängig ist dann wäre es perfekt. Schade das sowas nicht in viel grösseren Dimensionen getestet wird als mit 2 Linien in der „Provinz“.
@Gerland, die wo da stehen und zählen (wenn da überhaupt jemals welche standen), werden dann intern weitergebildet, bekommen eine andere Stelle und sicherlich auch etwas mehr Geld.
Die einzigen die mir dazu einfallen sind die monatlichen „Senioren“ die im Namen der DB die Reisenden befragen und auch zählen. Aber die werden dadurch auch nicht „arbeitslos“.