Neue Verspätungsanzeige in der Fahrplanauskunft
Die Deutsche Bahn schafft die Anzeige von Verspätungen in Minuten ab: Stattdessen siehst du jetzt immer sofort, zu welcher Uhrzeit der Zug voraussichtlich tatsächlich am Bahnhof ankommt. Wie die neue Verspätungsanzeige in der Fahrplanauskunft genau funktioniert und wie sie noch verbessert werden könnte, erfährst du in diesem Beitrag.
Tatsächliche Ankunftszeit wird bei Verspätungen angezeigt
Der Fahrplanwechsel hat in diesem Jahr ebenfalls einige Neuerungen in der Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn mit sich gebracht. Die Auffälligste: Verspätungen werden jetzt nicht mehr in Minuten neben der fahrplanmäßigen Ankunftszeit angezeigt, sondern du siehst dort die neue geplante Ankunftszeit des Zuges in roter Schrift.
Hierdurch musst du jetzt nicht mehr nachrechnen, wann der Zug am Bahnhof voraussichtlich ankommt. Stattdessen erkennst du auch im Fall von Verspätungen sofort die tatsächliche Ankunftszeit. Die neue Verspätungsanzeige in der Fahrplanauskunft sorgt somit für mehr Übersicht – vor allem bei sehr höhen Verspätungen. Gerade bei Problemen mit Nachtzügen führte eine Anzeige von über 1000 Minuten Verspätungen immer wieder für Erheiterung.
Die neue Verspätungsanzeige betrifft allerdings nur die Fahrplanauskunft. Am Bahnhof erfolgt die Ansage von Verspätungen derzeit auch weiterhin minutenbasiert. Zudem werden hier nicht die genauen Verspätungsminuten angesagt, sondern die Angaben sind lediglich auf volle fünf Minuten gerundet. Ob die Bahn hier perspektivisch ebenfalls auf das neue System umstellen möchte, ist nicht bekannt.
Die Deutsche Bahn steht mit der neuen Verspätungsanzeige außerdem nicht allein da: Bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ist diese Darstellung schon seit einigen Jahren üblich. Die SBB setzen hingegen weiterhin auf eine Angabe in Minuten – vermutlich auch, weil höhere Verspätungen in der Schweiz sowieso eher unüblich sind.
Neue Verspätungsanzeige in der Reiseauskunft nicht immer übersichtlich
Am ersten Tag lief bei der neuen Verspätungsanzeige in der Reiseauskunft allerdings noch nicht alles rund: So gab es einige Verbindungen, bei denen die Ankunftszeit in rot angezeigt wurde, obwohl diese nicht von der fahrplanmäßigen Ankunftszeit abwich. Hierdurch war nur schwer zu erkennen, welche Züge tatsächlich verspätet waren. Mittlerweile hat die Bahn dieses Problem aber behoben.
Zudem ist die neue Darstellung nicht in jedem Fall übersichtlicher als die bisherige minutengenaue Anzeige. Selbst eine Minute Verspätung wird nämlich in Rot ausgewiesen. Hierdurch lassen sich geringe Verspätungen nicht mehr so einfach von größeren Verzögerungen unterscheiden.
Andererseits können natürlich auch Verspätungen von nur wenigen Minuten dazu führen, dass du einen Anschlusszug verpasst. Ein guter Mittelweg wäre daher zum Beispiel, die tatsächliche Ankunftszeit bis maximal fünf Minuten Verspätung in grüner und alle größeren Verspätungen in roter Schrift anzuzeigen.
Pünktliche und gering verspätete Züge sollten in Grün erscheinen
Schließlich kann die neue Verspätungsanzeige auch zu Verwirrung führen, wenn die Verspätungsdaten einmal nicht vorliegen. Zwar gibt es in der Fahrplanauskunft seit fast zwei Jahren eine Echtzeitangabe für viele Züge in Deutschland und Europa. Manchmal kommt es aber auch zum Ausfall des Systems. Für einen bestimmten Zug liegen dann keine Daten vor.
In diesem Fall sieht es in der Fahrplanauskunft jetzt allerdings so aus, als ob der Zug auf jeden Fall pünktlich verkehrt – auch wenn dies für die entsprechende Verbindung aufgrund der fehlenden Daten mitunter nicht stimmt. Du kannst somit nicht mehr unterscheiden, ob ein Zug wirklich pünktlich unterwegs ist oder einfach keine Daten für die Verbindung vorliegen.
Daher sollte die Deutsche Bahn dazu übergehen, pünktliche oder nur gering verspätete Züge in der Fahrplanauskunft in Grün anzuzeigen. Sofern für einen Zug gerade keine Daten vorliegen, kann die fahrplanmäßig geplante Ankunftszeit in Grau erscheinen. Größere Verspätungen können dann in roter Schrift vermerkt werden. Hierdurch wäre die neue Verspätungsanzeige nochmals deutlich übersichtlicher.
Was hältst du von der neuen Verspätungsanzeige in der Fahrplanauskunft? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
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Die fehlende Kennzeichnung von Zügen, die nicht mit Echtzeitdaten hinterlegt sind, zerstört den Vorteil. Wenn man an einer Strecke wohnt, wo DB und andere Unternehmen gemischt fahren, ist nicht sichergestellt, dass die nicht-DB-Züge mit Echtzeitdaten in die Anzeige übernommen werden. Diese Züge werden dann genauso dargestellt, wie pünktliche Fahrten, auch wenn sie größere Verspätung haben. Das entwertet das ganze System und verunsichert die Fahrgäste.
Hallo fand es auch blöd das die anzeige generell Rot ist–wurde ja seit geraumere Zeit zurückgezogen und bis 5 minuten verspätung zeigt jetzt wieder grün an.
grüße Robert